Beiträge von Looking

    Der kurze Satz bezieht sich auf die Aussage der TE, dass der Hund ihrer Meinung nach keinen Stress hat, sondern ihm „nur“ langeweilig ist.


    Überheblich mag es klingen, ist vielleicht eher genervtheit - ich hatte noch keine 20 Hunde und auch weiss ich nicht genau was das Problem bei dem Hund hier ist. Ich persönlich finde aber trotzdem unregelmässiges so lange alleine sein (und dann bis vor kurzem auch noch alleine im Bad) generell und für einen Teenie im speziellen problematisch. Deshalb wäre das mein naheliegendster Tip wo ich hinschauen würde. Die TE schliesst aber kategorisch mehrere Möglichkeiten wie eben Alleinseinproblematik, Stress im Rudel, Zuviel Programm usw. aus. Das macht all die Mühe von verschiedenen Antwortgebern hier überflüssig.


    Ich finde es tatsächlich befremdlich, dass nach einem Quick Fix für die schönen Wände gesucht wird und die Ursache nicht so sehr interessiert. Meine Vorgehensweise ist in so einem Fall die Ursachensuche. Und dann die Frage, wie ich da dem Hund helfen kann. Und nicht ausschliesslich, wie ich meine Wohnung schütze.


    Und ja, sogar wenn es NUR Langeweile ist, finde ich diese bei stundenlangem Alleinsein von einem Pubertier berechtigt.

    Sie wurde einfach sehr anhänglich, sucht Körperkontakt und kann viel schlechter mal liegenbleiben wenn ich mich bewege oder was tu. Ist eh unsere Baustelle, aber das hat sich deutlich verschlechtert nach der Läufigkeit. Mich hat das Rammeln einfach irritiert, weil ich es eher in die Läufigkeit verortet hätte. Paarungsverhalten in der Schwangerschaft macht ja weniger Sinn. Aber nu. Erste Läufigkeit soll ja wohl eh eine Wundertüte sein.


    Was zum kauen - kriegt sie max. einmal am Tag Rinderkopfhaut oder Möhre. Kaffeeholz und Co nimmt sie derzeit nicht, lege es immer mal wieder hin. Das blöde ist halt, dass sie meiner Ansicht nach auch mal ruhen sollte und nicht dauernd was zu tun haben soll. Und grad ne Verhaltenskette rammeln gleich Möhre wollen wir dann doch auch nicht. stuck-out-tongue-and-winking-eye-dog-face

    Danke euch. Bei uns müsste es zeitlich gesehen eben immer noch Scheinträchtigkeit/Scheinmutterschaft sein. Darum die Frage, ob das wohl noch eine Hormongeschichte ist und dann mal abklingt.


    Während der Läufigkeit war es ausgeprägt und man sah ihr den Stress auch an, sie hat es vorallem bei meiner Partnerin versucht, wenn die nicht da war auch bei mir. Nie an Gegenständen. Nie draussen oder bei Ablenkung.


    Im Moment ist es schwankend, nicht täglich. Am meisten tritt es auf, wenn wir irgendwo rumstehen in der Wohnung. Ebenfalls nie draussen oder wenn es was zu tun gibt. Ich glaube nicht, dass ich einen Zusammenhang beim Tagesprogramm finde - werde mich aber achten. Man sagt ja, man soll in der Zeit für etwas mehr Beschäftigung sorgen und das Futter nicht zu grosszügig verteilen, von daher und in Kombination mit Ferien war sicher etwas mehr los als sonst.


    Alternative anbieten - meint ihr jetzt was zum anrammeln oder eher was zum kauen oder so? Kann mir grad nicht vorstellen, ihr ein Plüscheinhorn oder so zu kaufen. tears-of-joy-dog-face

    Nein, Stress muss nicht immer 1:1 gezeigt werden. Und auch nicht jedes Mal direkt. Und wie gesagt, in der Studie wurden nur Hunde untersucht, die keine offensichtlichen Stresssymptome zeigten, also Hunde bei denen die Besitzer dachten, absolut keinen Stress.


    Und auch nicht alle Hunde sind mit Hundefreunden alleine zufrieden. Dein Hund kommt gerade in die Pubertät, seine Hormone spielen verrückt, das Gehirn wird umgebaut. Das alleine ist schon stressig und da kann man schon mal ein Problem haben mit so langen Absenzen vom Halter.


    Aber he, wenn du das nicht in Betracht ziehen magst, feel free. Vielleicht funktionierts ja mit aversiven Methoden und dein Hund lebt danach seinen Stress nicht mehr nach aussen aus.


    Bei Pferden übrigens braucht man das Zeug meistens weil die Tiere absolut nicht artgerecht in Boxen oder zu kleinen und reizarmen Ausläufen oder schlecht funktionierenden Gruppen in schlechten Offenställen gehalten werden und sie dann Verhaltensauffälligkeiten entwickeln. Stress.


    Ein Mangel kann auch mal sein, meiner Erfahrung nach aber selten.

    Ich finde es zuviel verlangt von einem (halbjährigen!) Hund so lange alleine zu sein ohne sein Rudel. Es ist ein Rudeltier! Auch wenn er ruht, braucht er sein Rudel grundsätzlich. In Speicheltests bei Hunden die (anscheinend!) problemlos zuhause bleiben hatten 85% erhöhte Cortisolwerte, sprich Stress. Dass dein Junghund Tapeten anknabbert wundert mich da gar nicht. Ich denke, wenn du da Antibite dranschmierst, verlagerst du das Problem bloss.


    Ich persönlich würde dem Kerl einen Sitter suchen bei dem er bleiben kann. Und dann nochmal langsam und sauber alleinebleiben aufbauen mit Kamera, damit du siehst wo seine Grenze ist und wie es ihm geht. Vielleicht hilft dir auch sowas wie Relaxodog und Abschiedsritual.

    Sagt mal, ich finde dazu nichts bei den üblichen Symptomen der Scheinträchtigkeit. Unsere Vizsla Hündin war vor Kurzem zum ersten Mal läufig. In der Zeit hat sie angefangen, uns anrammeln zu wollen. Soweit nicht sonderlich seltsam. Mit Abklingen der Läufigkeit verschwand das Verhalten fast ganz. Dann wurden die Zitzen ein bisschen grösser, Vespa sehr sehr anhänglich und das rammeln wollen kam wieder. Kennt das jemand? Ist das wohl den Hormonen geschuldet oder verpassen wir da was?


    Wir unterbinden es natürlich bestimmt aber nicht grob - aber sie versucht es je nach Tag und Person immer wieder.

    Wir haben ein ähnliches Problem, aber wohl etwas weniger heftig. Bei uns ist es Freude - aber eben, unangenehm mot hochspringen und Füsse oder Hände ins Maul nehmen. Stark gebessert hat es bei uns, seit sie eine Aufgabe kriegt. Beibringen tut man dem Hund das in weniger aufgeregten Situationen. Zum Beispiel die Sitz-Box. Immer wenn ich die dem Hund zeige, soll sie sich setzen und kriegt dann Kekse aus der Box. Das übt man im Alltag. Irgendwann ist es so tief verankert, dass es auch in Stresssituationen funktioniert.

    Was ins Maul geht bei uns auch ganz gut. Anfangs hatte ich eine Beisswurst vor der Tür. Mittlerweile geht sie bei Bedarf einmal zum Hundekorb und schüttelt den durch statt meine Füsse zu beknabbern. Besuch wird bei uns mit Pfote geben auf der Decke begrüsst. All das half bei uns, aber es braucht Zeit. Und alle die reinkommen müssen sich halt ans Training halten. Mein Sohn klingelt und ich mach ihm auf, das gibt mir Zeit, den Hund zu managen.

    Uh, das wird lustig werden mit Hund und Baby, wenn ihr so unflexibel seid und euch nicht aneinander und die Umwelt anpassen wollt.


    Ich persönlich würde da nichts eskalieren lassen - sonst liegt da dann plötzlich mal ein Giftköder oder so rum. Da wär mir eine simple Urzeitumstellung oder ein Abendspaziergang also lieber.