Beiträge von Looking

    Hallo zusammen... ich hab ja auch eine Teilzeithibbelhündin. Eine 15 Monate junge Vizsla Teenagerin aus dem Tierschutz. Hat auf jeden Fall zuwenig erlebt in den ersten 7 Monaten, zuwenig sozialisiert und generell extrem reizoffen. Davon abgesehen ist sie sehr lernbegierig, arbeitswillig, verkuschelt und rassetypisch ein Wildfang. Dass sie in den ersten 7 Monaten an 5 verschiedenen Orten untergebracht war ist natürlich sehr suboptimal.


    Sie wurde bei uns schon viel ruhiger, hat sehr viel Impulskontrolle gelernt und ist auf einem guten Weg. Anfangs war sie trotz den ewiggleichen Minispaziergänge von 15-20 Minuten immer wieder „drüber“ draussen. Das hat sich nach einer Weile sehr gebessert und ist kaum mehr aufgetreten, nicht mal auf neuen Strecken. Auch Leinenführigkeit kurz und an Schlepp wurde deutlich besser. Nun plötzlich hat das wieder angefangen - für mich oft aus unerfindlichen Gründen knallen die Sicherungen durch. Von scheinbar entspannt schaltet sie auf hin und her rennen auf kleinem Raum, Leine beissen, meine Füsse ins Maul nehmen, je nachdem auch anrempeln oder bellen. Wir kennen das Verhalten wenn sie drüber ist, wenn ihr was zuviel wird. Wir haben das aber nun auch immer wieder scheinbar aus dem Nichts, im Treppenhaus beim zurückkommen vom pinkeln oder wie heute auf einem extrem ruhigen Spaziergang durchs Quartier. Alles war prima, ich schlich wie eine Grossmutter umher, sie war schön am Zeitung lesen und gut entspannt unf aufmerksam. Wir kommen auf die grosse Wiese und voilà... ohne dass andere Hunde oder Menschen da sind, knallen die Sicherungen durch. Ich reagiere in der regel mit anhalten und Alternativverhalten abfragen. Nützt oft, momentan weniger, sie scheint keine Nerven mehr zu haben.


    Seit paar Tagen haben wir das Programm auf fast nix runtergefahren um zu gucken obs wieder bessert. Also nur ganz ruhiges laufen in bekanntem Gebiet. Und viel Schlaf drin.


    Was mich irritiert, ist die plötzlich massive Verschlechterung nach einer langen guten Phase. Wir haben nicht mehr gemacht.


    Wie schätzt ihr das ein? Normales Teenagerhibbelverhalten in Phasen? Muss das mal filmen.


    Wie reagiert ihr auf sowas? Rennen ist ja nicht so ein Problem, aber die Biothane sollte nicht durchgebissen werden. Und ich will auch nicht angerempelt/an die Fussfessel gelegt werden, aber Abbruch oder Massregeln funktioniert definitiv nicht. Wirklich nur ganz ruhig werden und Alternativverhalten.

    Also, wenn mit dem Hund keine echten Einsätze gelaufen werden sondern Mantrailing zum Spass und Auslastung auf dem Programm stehen, dann ist die Grösse des Hundes meiner Meinung nach komplett irrelevant. Bei uns trailen auch Dackel, kleine Pudel und Chis und das geht prima.


    Wie siehts aus mit Jagdtrieb - mit was könnt ihr da leben? Würde etwas windhundeartiges auch in Frage kommen?

    Mh? Ich hab am Montag nochmal geschrieben?


    Aktuell habe ich nochmal einen Aufruf gestartet in einer Facebookgruppe und ein paar Menschen/Trainer mit Lehrmeistern gefunden. Ich versuche grad, mit einer davon in Kontakt zu kommen, warte aber noch auf Antwort.


    Ich würde ganz gern einmal so eine Begegnung mit jemand versiertem in Sachen Körpersprache inszenieren und erst dann mit anderen Ausgewählten Hunden weiter gucken wenn ich da noch live Feedback bekommen habe.


    @Najira - du erwähnst deine Hündin, war das denn ein Angebot? War mir nicht sicher beim lesen. Ich denke tatsächlich, dass Vespa ein einfach sehr gelassener Hund gut tun würde. Wird der andere Hund sehr nachdrücklich mit Massregeln, wird sie halt noch gestresster.

    @Vakuole


    Ich hab mich freischalten lassen und das Goldie Video gefunden. Ich würde sagen, Vespa ist ähnlich wild und unsicher, das Level ist sicher vergleichbar. Bei Vespa ist es aber meistens so, dass sie ganz am Anfang hingeht/rennt und sich sehr klein macht und den Fang leckt. Nach paar Sekunden wird sie dann hektisch, auch wenn der andere Hund ganz nett beschwichtigt, sie scheint es nicht lesen zu können. Dann fängt sie an mit Spielaufforderungen, Oberkörper tief, springt um den Hund rum, bellt auch mal. Das wegrennen, im Kreis rennen macht sie auch, aber nicht ganz so „starr“ wir der Golden, dreht eher um. Sie rennt dann auch gern z.B. zu den herumstehenden Menschen und springt da hoch oder guckt in Taschen rein, Übersprung halt. Beim Kreise ziehen gibts eher Spielstops von ihr wo sie kehrt und dem anderen Hund hinterherwill, sie rennt nicht einfach weg wie der Goldie.


    Meine Einschätzung ist, sie ist unsicher und will aber unbedingt Kontakt. Auf Massregelung reagiert sie eher unsicher und dreht noch mehr auf. Wobei wir auch schon eine Situation mit einem Rüden hatten, der sie ganz steif gemassregelt hat. Da hat sie teilweise aufgehört zu spinnen und sich sehr klar immer wieder auf den Rücken geworfen. Haben wir asap abgebrochen, da schwierige Situation und mit einer weiteren Hündin die bellend und rennend dabei war.

    Ist der andere Hund eher ruhiger und beschwichtigt auch eher ruhig und geht auf ihr Spiel ein, kann sich ein wirkliches Spiel entwickeln wo beide Seiten mal rennen, mal flüchten inkl. Versteckspielchen. Also wirklich schön, obwohl noch eher wild. Aber wenn der andere Hund nicht spielen will, beruhigt sich Vespa kaum mehr.


    Ich hätte das mal filmen sollen!

    Danke dir. Genau so haben wir es eigentlich geplant. Leinenspaziergänge und lernen, dass Hunde in der Nähe nicht heissen, dass es Spiel und Kontakt gibt. Wir markern auch und wollten so alles was ruhig und zurückhaltend ist verstärken. Ich war nur nicht gut genug mit der Schlepp, aber ich versuch das nochmal, muss der anderen Halterin sagen, dass sie weiter weg bleiben muss, dann kann ich auch besser handeln.


    Wir haben eine Weile auch wirklich jeden Kontakt vermieden. Mein Fehler, dass ich wieder versucht habe, es doch möglich zu machen. Du hast recht. Es war dumm. Und funktioniert so nicht. Wir werden sowas nicht mehr zulassen.


    Unangeleinte Tutnixe sind halt immer schwierig. Ich kann sie zwar fernhalten und/oder die Besitzer herrufen und anschnauzen, aber meine Ausstrahlung ist dann für Vespa natürlich nicht entspannt. Muss mal sehen, ob ich das mit Futter schmeissen oder sowas eleganter hinbekomme.

    Danke dir. Genau das ist das Problem. Ich finde verträgliche Hunde und auch viele die mit der Wildheit von meiner klarkämen und auch wild spielen dann. Aber ich finde keine Lehrmeister. Werde es aber nochmal angehen und weitersuchen.


    Beim Schäfi - der ist auch nicht als Lehrmeister gedacht. Es ist der Hund unserer Hundesitterin. Die zwei sollten/müssen also auf demselben Grundstück und im selben Haus klarkommen. Tatsächlich verstehen sie sich sehr gut und ich hab Vespa noch nie so schön spielen sehen vorher. Der Schäfi bremst sie schon ein bisschen, aber er spielt auch gern mit ihr. Da haben wir vorallem das Problem wie wir jeweils die Annäherung bei Übergabe machen wollen. Spaziergang ist da jeweils nicht drin. Was wir machen könnten, ist den Schäfi erstmal in seine Box zu schmeissen und Vespa ankommen lassen. Er kennt es so zumindest schon.


    Den Körpersprachethread finde ich nicht mit suchen, hast du mir bitte einen Link?


    Wir sind aus der Region Bern in der Schweiz.

    Nichts mit Hund aber eine meiner liebsten Begegnungen:


    Ein fremdes Mädel sitzt ein paar Tage nach Weihnachten im Spielwarengeschäft vor den Playmobils. Ich suche was. Kind zeigt auf eine Schachtel mit einem Fort und paar Soldaten und Pferden und so.


    Kind zum Vater: Papaaaaaa, guck! Das sind doch die, die Jesus umgebracht haben!


    Ich:tears-of-joy-dog-face

    Vater::flucht:

    Danke euch.


    Schlepp ist natürlich nicht zur Begegnung gedacht, sondern eben zur Vermeidung der direkten Begegnung. (Davon abgesehen läuft sie als Jagdjunghund eh an der Schlepp.) Das Problem ist nur, gar nicht so einfach zu managen und so hatten wir dann halt doch zwischendurch Kontakt. Bei gewollten Kontakten liessen wir sie frei.


    Selber regeln. Mh. Erstens hab ich Bedenken, dass sie nicht doch Löcher in den Pelz kriegt. Zweitens ist es für die anderen Hunde meist eine Zumutung. Das war nun auch der Grund, warum wir meistens abgebrochen haben. Ich will ja weder meine noch die anderen so dermassen stressen.

    Bleibt die Frage nach den souveränen Hunden. Ich hab das natürlich versucht. Nur nicht gefunden. Das beste was ich fand sind verträgliche und nette, aber gern spielende Hunde. Einen Labrador den wir bis jetzt noch nicht getroffen haben. Eben den jungen Schäfi der auch gern spielt, aber es gern etwas weniger schnell hätte und noch einen Hund der ebenfalls Begegnungstraining braucht, da unsicher und wilder Spieler. Thats it. ich hab zweimal in einer Facebookgruppe explizit nach souveränen Hunden gefragt und nichts ausser Spielkollegen oder ganz kleinen hunden gefunden. Unsere Hundetrainerin hat auch keinen idealen Partner zur Hand. Die Idee andere Trainer anzufragen hatte ich aber noch nicht, das ist gut. Scheint hier echt schwer zu sein. Oder es gibt einfach nicht viele tiefenentspannte souveräne Hunde hier.


    Zufällige Hundebegegnungen haben wir weitestgehend vermieden, aber es ab und zu doch wieder versucht, wenn der Hundehalter überzeugt war, dass es geht. Das hat aber tatsächlich nur etwa 2 Mal gepasst. Mal mit einem jüngeren Boxer, da hat sie angefangen ihn zu bremsen und massregeln und war selber die Grosse. Und beim Schäfi nach der ersten aufregung. Ah, und bei einem Flat, wo das Spiel mit Apportel am Wasser wichtiger war als der frontale Kontakt.


    Bank und setzen - habe ich bisher nur im stehen gemacht. Auf distanz mit anderen HUHA reden und Hund im Sitz bis einigermassen gelassen. Könnte ich aber natürlich gezielter machen.


    Die Variante spazieren erstmal ohne Kontakt seht ihr da eher nicht als Lösungsansatz?


    Rückruf - sind wir dran. Klappt bestens -ausser mitten im Spiel/Erstbegegnung, da ist es bisschen Lotto. Und Wild direkt vor der Nase.


    Und wie würdet ihr die Situation mit dem jungen Schäfi angehen?