Beiträge von Querida

    Territoriale Aggression und Ressourcenverteidigung haben mit sexuell motivierter Aggression nichts zu tun. Daher wird eine Kastration keine Besserung bringen sondern mit Pech sogar eine Verschlechterung, wenn da Unsicherheit mit im Spiel sein sollte...

    Ich würde mich ebenfalls auf den Hund einstellen und dann eben nur noch gekochtes Fleisch füttern. Die Verweigerung der Rohfütterung kann nämlich durchaus bedeuten, dass er Probleme hat, das zu verdauen.

    Darüber hinaus würde ich mir darüber Gedanken machen, wie es passieren konnte, dass Dein Hund derart verwurmt war?
    Wenn man bereits Würmer in Erbrochenem oder Kot sieht, ist der Hund extrem (gesundheitlich bedenklich!) verwurmt. So etwas kenne ich nur bei frisch importierten Auslandshunden oder Welpen vom Vermehrer, das ist nicht normal!
    Ich halte seit 26 Jahren 3-4 Hunde und hatte das noch nie.

    Da, wo ich inzwischen Gassi gehe, treffe ich ja überhaupt keine Hunde (ist so gewollt), aber wenn ich durchs Dorf fahre, sehe ich hauptsächlich:
    - Auffällig fette Labbis
    - DSH in Hochzucht-Optik
    - Ridgebacks
    und gerade in der Nähe der beiden Hotels diese typischen Omahunde in weiß oder grau, Havaneser oder Shih Tzu, glaube ich. In grau erinnern die mich immer an Stahlwolle oder alte Putzfeudel. :D


    Wir haben zwei Jungs im Alter von 4 Jahren und 7 Monaten und möchten gerne, dass diese mit dem Hund gemeinsam aufwachsen - deswegen und weil ich keinen möglicherweise traumatisierten erwachsenen Hund möchte, wird es wohl ein Welpe werden.
    Wahrscheinlich einer aus dem Tierschutz, hier gibts eine Orga, die Tiere aus der Slowakei aus Tötungsstationen holt, da hab ich momentan eine Anfrage lauf

    Wenn Du weitestmöglich sicher gehen willst, dass der Hund keine "Baustellen" hat, solltest Du von einem Auslands-Welpen Abstand nehmen.

    - Die Prägephase wird bei Ausreise abgeschlossen sein und Du weißt nicht, was er in der Zeit für Erfahrungen gemacht (oder nicht gemacht) hat. Das kann lebenslange Probleme verursachen.
    - Schlechte Erfahrungen sind genauso fatal wie ein reizarmes Aufwachsen...
    - Gerade bei Mixen aus dem Ostblock ist es sehr schwer einzuschätzen, was für Rassen da mitgemischt haben. Die Wahrscheinlichkeit, einen Hund mit wenig Bindungsbereitschaft, hoher Eigenständigkeit und hohem Schutztrieb zu erwischen, ist leider recht hoch. Das zeigt sich aber erst, wenn der Hund erwachsen wird und ist bei einem Welpen nicht abschätzbar.

    Gerade mit Kindern im Haus wäre ich da vorsichtig und rate da entweder zu einem erwachsenen Hund aus dem Tierschutz, den man kennenlernen und einschätzen kann oder einem Welpen vom seriösen Züchter.

    Die Entscheidung ist ja offensichtlich schon gefallen, dennoch möchte ich noch ansprechen, dass für einen ohnehin gestressten Hund ein Aufenthalt im Tierheim der blanke Horror ist und es passieren kann, dass sich dadurch seine Probleme derart manifestieren, dass er kaum noch vermittelbar ist.
    An Deiner Stelle hätte ich mich deshalb nach einer Orga umgesehen, die entweder mit erfahrenen Pflegestellen arbeitet oder aber den Hund für Dich vermittelt, er aber bis dahin bei Dir bleiben kann.

    Das beschriebene Problem liegt meiner Meinung nach am Gesamtkontext eurer Geschichte und falscher Aufzucht, sowie dem Stress, den Du Deinem Hund in der Vergangenheit zugemutet hast.

    Meine These: In 99% der Fälle liegen Probleme (beim erwachsenen Hund) nicht daran, dass der Hund sich grundsätzlich nicht konzentrieren kann, sondern daran, dass er gelernt hat, sich auf das Außen statt den Hundeführer zu konzentrieren weil er mit dem Hundeführer Stress und Frust verbindet. Stressauslöser meidet man...

    Konzentration ist der höchste Grad der Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeit ist zielgerichtete Wahrnehmung.
    Unter hohem Stress können Lebewesen sich schlechter konzentrieren. Der Focus liegt hier in Flucht - Angriff - oder Totstellen (Resignation).

    Das kennt jeder, glaube ich: Verbindet man positive Gefühle mit einer Situation oder einem Thema, kann man sich stundenlang konzentriert damit beschäftigen (Hobby z.B.).
    Verbindet man damit Stress und unangenehme Gefühle, will man nur noch weg, bzw. dass es schnell vorbei geht, man muss sich zwingen und hält nicht lange durch (bei mir die Steuererklärung oder der Zahnarzt).

    Zunächst muss also erst einmal der Stress abgebaut werden und dann (erst danach) muss Dein Hund lernen, dass es bei Dir angenehm, interessant und lohnend ist, damit die Aufmerksamkeit überhaupt bei Dir sein kann.
    Das erreichst Du in der jetzigen Situation aber nicht mit stressigen Übungen, sondern nur über Umwege.

    In einem Forum kann man nicht beschreiben, wie das aufgebaut wird - dafür brauchst Du jemanden, der in erster Linie Dich in kleinen Schritten anleitet.

    ich habe den Eindruck, dass die Fütterung so gemacht wird, weil sie wesentlich mehr Zeit und Aufwand hätten, wenn die Hunde einzeln gefüttert werden. Das Ganze wird dann für die Öffentlichkeit schön geredet und als Konzept verkauft.

    Wenn ich bedenke, dass ich mit 3 Hunden für die Fütterung in einzelnen Näpfen an zugewiesenen Plätzen bereits insgesamt 10 Minuten brauche, um zu füllen, hin zu stellen, Hunde sortieren und Näpfe hinterher abwaschen/wegräumen... wie ginge das bei der Masse an Hunden, die natürlich nicht wie hier direkt im Haus gefüttert werden?
    Daher denke ich, Du liegst mit Deiner Vermutung richtig - das spart Zeit...

    Mit der gezeigten Futtersituation zieht man sich regelrecht futteraggressive Hunde heran.

    Meinen 3 Hunden ist Beute oder Futter extrem wichtig - deshalb achte ich darauf, dass jeder in Ruhe fressen kann und untereinander nicht geklaut wird.
    Nur dadurch habe ich hier Hunde, die zügig aber entspannt fressen und denen ich jederzeit ihren Knochen oder ihre Beute abnehmen kann. Ich möchte mir gerade nicht vorstellen, wie die drauf wären, wenn ich da stressige Konkurrenzsituationen aufkommen ließe...


    Doch ich bekomme von meinem Umfeld immer mehr zu hören, dass ihr Verhalten nicht normal sei. Das Hunde eigentlich sozial sein sollten und das Fehlen der sozialen Kompetenz ein Problem ist. Auch, dass es eine Verhaltensstörung sei und meine Schuld wäre.

    Es gibt einfach Hundetypen und Rassen, die "spielen" nicht mit Fremdhunden. Völlig normal.
    Ich habe hier 3 Hunde, die gegenüber fremden Hunden ähnlich eingestellt sind, d.h. diese ignorieren, nicht pöbeln - aber unmissverständlich deutlich machen, was sie davon halten, wenn andere ihnen Kontakt aufzwingen. Daher blocke ich nicht-hörende Tutnixe sehr konsequent - mir ist es egal, ob die Besitzer dann rumplärren. Das Geschrei wäre noch größer, wenn meine Hunde das klären müssten.

    Untereinander sind meine übrigens extrem tolerant und nett - also sehr sozial.

    Das Gerede Deines Umfeldes ist somit Blödsinn und zeigt einfach, dass diese Leute keine Ahnung haben.