Beiträge von Querida

    Natürlich müsste man den Hund sehen - das "10 Äste gekaut" weist für mich aber in Richtung Stress und Triebstau, der sich dann schlussendlich an Dir entladen hat. Fast alle meine Tierheim-Hunde waren anfangs so drauf und präsentierten sich beim Probegassi griffig bis bekloppt.

    Natürlich kann man versuchen, derartiges Verhalten auch bei einem (fremden?) Hund abzubrechen, sollte dann aber auch wissen, was man tut, wenn der Hund dann ernster wird oder noch eine Schippe drauf legt. Je nach Hundetyp kann ein Hund im Übersprung bei körperlicher Gegenwehr noch heftiger werden und es kippt....

    Daher müsste man jetzt gucken, woher der Stress/Triebstau kommt und die Lebensumstände entsprechend anpassen/ändern / dringend mit der Grunderziehung beginnen, anstatt einfach nur an den Symptomen herum zu doktern, denn das wird das Grundproblem nicht lösen und kann damit enden, dass es dann doch irgendwann blutig wird.

    Bei meinen TH-Hunden bin ich nach Übernahme so vorgegangen:
    1) Zunächst mit Maulkorb Gassi gegangen, damit der Hund seine Zähne nicht in mir versenken kann
    2) Zur Ruhe kommen, Rituale einführen und Bindung aufbauen
    3) Grunderziehung beginnen / Abbruch aufbauen / Umlenken üben
    4) Ohne Maulkorb raus und über Gehorsam und Umlenken die Übersprungshandlungen im Keim unterbunden

    Einen ganz fiesen Kandidaten, bei dem das alles nichts brachte, musste ich wochenlang an der Leine am ausgestreckten Arm "aushängen", wenn er mich packen wollte - danach war das Thema dann gegessen. Da muss man aber das richtige Timing haben (wann anheben, wann locker lassen), das sachlich/emotionslos durchziehen und sollte das nicht ausprobieren, wenn man nicht genau weiß, wie das geht.
    Liest sich übel, die Alternativen waren allerdings "zurück ins Tierheim (und da vermutlich versauern)", "24 Stunden Maulkorb (Anwandlungen passierten auch zuhause)" oder "böse Fleischwunden bei mir in Kauf nehmen".
    Nachdem das Thema vom Tisch war, wurde der Hund übrigens zu einem wirklich netten Kerlchen.

    Wenn ich will, dass meine Hündin mehr trinkt (zB vor einer langen Fährte im Sommer wässer ich sie) dann gibts ne Stunde vorher Buttermilch oder Joghurt mit Wasser. Das wird gesoffen als wäre der Teufel hinter ihr her.

    Meine Hunde trinken in Erwartungshaltung vor der Fährte auch ungern - da gibt es dann eines dieser kleinen Portionsdöschen Kaffesahne ins Wasser, das kann man auch prima mitnehmen und es übersteht einige Zeit im Auto, ohne schlecht zu werden.

    ok ... ich kenne die Hunde ja nur aus den Anzeigenbildern. Also einfarbig und weißer Bauch, so ungefähr. Und eine Hündin im RL, seit ein paar Wochen. Welche Farben sind Standard, wenn das hier nicht zu weit führt?

    Blauträger sind wegen des Dielte-Gens (erhöhte Krankheitsanfälligkeit) nicht zur Zucht erwünscht, Leberfarben und rein weiß sollen ebenfalls nicht gefördert werden - ansonsten sind alle Farben zulässig.

    Da reicht auch bei einem größeren Hund n Löffelchen von etwas Frischem oder Neuem und sofort gibt es Durchfall. Vermutlich, weil es der Verdauungstrakt einfach nicht kennt.

    Das ist aus meiner Sicht ein großes Problem gerade bei Auslandshunden oder Hunden, die als Welpe einseitig ernährt wurden. Der Verdauungstrakt ist nicht auf vielfältiges Futter eingestellt und bei Futterumstellung gibt es daher Probleme.
    Deshalb achte ich gerade bei meinen Welpen darauf, dass sie verschiedenes Futter (roh, gekocht, TroFu, NaFu usw.) kennen lernen.

    Sofern ein Hund allerdings nicht krank ist, eine falsche Futterprägung erlebt hat oder unter Unverträglichkeiten leidet, ist das Problem durchaus oft hausgemacht.

    Ein Welpe überlebt doch beim Züchter oder in der Natur nur, wenn er den "Kampf" um Zitze oder später Futternapf aufnimmt. Ein Mäkler würde in dieser Lebensphase sterben und das "Problem" entsteht dann erst später beim neuen Besitzer. Ich habe noch bei keinem Züchter Welpen gesehen, die mäkeln - da herrscht eher "hauen und stechen" um Nahrung. Der Welpe lernt dann erst im neuen Zuhause, dass man mit Mäkeln etwas vermeintlich Besseres ergattern kann.

    Also ein eingezäunter Platz mit paar arbeitenden Hunden drauf, lenkt deiner Meinung nach mehr ab als: Spazieren durch den Ort, mit Hunden, Autos, Joggern, einfach Leben rundherum? Kann ich nicht bestätigen.

    Ich denke, das war so gemeint:
    Ein Hund, der in Richtung "Ablenkung" Training benötigt, lernt unter kontrollierten Bedingungen erst einmal besser. Da kann man sich absprechen (Grad und Art der Ablenkung) und dafür sorgen, dass es für den Hund positiv verläuft und ein Trainingserfolg erreicht wird. Durch langsame Steigerung der Anforderungen.
    Stürzt man sich mit einem solchen Hund direkt in die Stadt, hat man keinerlei Einfluss auf das Verhalten Dritter/Begegnungen und riskiert, dass man mit einem gestressten, überforderten Hund abbrechen muss.

    Ein unselbständiger, unsicherer Hund wird freilich lieber kleben, als das Risiko einzugehen, plötzlich allein vor einem Problem der großen, weiten Welt zu stehen. Ein sehr selbstsicherer Hund ( HSH z. B.) findet es ausreichend, seinen Menschen am Horizont im Auge zu behalten.

    Meine Hunde sind weder unsicher noch unselbständig und bleiben beim Gassi in 20m Radius, ohne, dass ständig mit Wurst oder Spielzeug gewinkt werden muss.
    Im Kontrast kenne ich diverse unsichere TS-Hunde, die abzischen, sobald die Leine ab ist. Passt so also nicht.

    Ich mache mich ebenfalls lieber "öde", als interessant. Sonst würde ich bei 3 sich anbietenden Hunden in Erwartungshaltung nicht weit kommen.

    Wenn man sich "interessant machen" muss, damit der Hund im Freilauf überhaupt bei einem bleibt, ist da meiner Meinung nach grundlegend etwas schief gelaufen (z.B., dass der Hund einen als lästiges Anhängsel oder generelle Spaßbremse erlebt). Das löst man dann aber nicht durch "interessant machen" (= anbiedern).

    Oh je, hoffentlich geht es den Kindern bald besser.

    Ich frage mich, wie es kommt, dass ein Hund kaum entwischt direkt zu einem Spielplatz läuft und dort ohne Auslöser Kinder angreift. Das ist doch kein typisches Hundeverhalten.

    Je nachdem, was da los war, kann ich mir das leider durchaus vorstellen.... Kreischende Kinder, eventuell Ballspiel... reizoffener Hund vom Typ Triebsau reagiert mit Durchstarten und hinrennen, vermutlich dann Gerenne, Gefuchtel und Geschrei... und los gings. Traurig für alle Beteiligten.


    Erzähl doch etwas, was den anderen zum Rückpfiff motiviert, z. B. "Bei meinem weiß man nie. Der hat schon gebissen!"

    Davon möchte ich mehr als dringend abraten... kommt es dann nämlich zu einer Beißerei, hat man die Arschkarte.

    Ist einer Bekannten passiert: Ihr Hund hat vorher noch nie gebissen und sie behauptete das aber zur Abschreckung, als ein anderer Halter seinen Hund auf ihren angeleinten Hund zurennen ließ.
    Der fremde Hund war allerdings nicht abrufbar und griff ihren angeleinten Hund an, der sich dann wehrte und dem anderen Hund ebenfalls ein paar (harmlose) Löcher verpasste.

    Der andere Halter (der ja eigentlich schuld war) zeigte sie an und verwies darauf, sie habe vorher schon angesagt, ihrer sei bissig.

    Ende vom Lied: Meine (absolut umsichtige) Bekannte stand als verantwortungslose Person da, die ihren bissigen Hund ohne Maulkorb spazieren führt.
    Ergebnis: Maulkorbzwang und Leine max. 1m. Großer Mist.