Bei uns galt der Grundsatz: es wird gegessen, was auf den Tisch kommt!
Schwierig, wenn dann Tochter mit schönster Regelmäßigkeit Erbsen-Möhren-Gemüse aus Glas oder Dose essen mußte (könnte ich heut noch kotzen, wenn ich nur dran denke!) - Sohnemann aber, weil er keine Leber mochte, ersatzweise mit genau dieser Regelmäßigkeit eine Scheibe Fleischkäse bekam.
Und meiner Mutter dann wirklich ALLES aus dem Gesicht fiel, als ich bei der Nachbarin mit größtem Appetit drei Teller voll gelber Erbsensuppe vertilgte (ja, es ist ein riesiger Unterschied zwischen grünen aus der Konserve und selbstgekochter Suppe aus getrockneten gelben Erbsen!)
Dann erst ging meiner Mutter so langsam ein Lichtlein auf, glaub ich....
Na egal, da war es eh fast zu spät. Unfallbedingt war sie seit meinem 15 Lebensjahr eigentlich kaum mehr anwesend, womit feststand, daß ich den Haushalt für alle schmeißen mußte (Vater, Großeltern, Bruder). Ab 18 dann sowieso, wegen der Trennung (der Eltern)
GsD hab ich schon in den Jahren davor mit meinem Vater, passionierter und talentierter Hobbykoch, jedes WE am Herd gestanden und alles darüber gelernt, wie man Fond und Saucen herstellt, Fleisch behandelt und brät/kocht, Knödel selbst macht usw.
Rinderzunge in Madeira - eines meiner Lieblingsgerichte, heute noch. Auch, wenn es nur noch in Gedanken stattfindet, den göttlichen Geschmack werde ich nie vergessen.
Grundsätzlich lebe ich schmerz- und beschwerdefreier ohne Fleisch, schon allein aus ethischen, aber auch gesundheitlichen Gründen würde ich nicht mehr damit anfangen.
Vegetarisch fällt mir leicht, vegan oft und gern, wird aber manchmal zur Herausforderung. Komplett vegan könnte ich nicht, das hat aber andere Gründe (gesundheitliche Einschränkungen)
Wenn ich dann in Grippe-Zeiten von der Hühnerbrühe nehme, die ich für meine Katzen koche, hab ich ein schlechtes Gewissen - trinke sie aber trotzdem, denn eigene Gesundheit geht vor Ethik (in diesem Fall).
BINGWU