Was bei der Selbstausbildung von assistenzhunden bedacht werden muss ist, dass man noch höhere Erwartungen an den Welpen anlegt, als es schon der übliche Welpenbesitzer tut.
Das ist eine starke Belastung und gerade im Bereich der assistenzhunde für psychische Erkrankungen gibt es immer wieder die Geschichte, dass durch den Hund die eigene Krankheit erstmal verstärkt aktiviert wird. Hund kommt in ein (z.b. altersgemäß einfach vorkommendes) Leistungstief? Die resultierenden Selbstzweifel können die Krankheit verstärken. Ich kenne es so, dass optimalerweise ein Trainer das Team durchgängig begleitet und den Hund in schwierigen Phasen auch Mal zeitweise zu sich nimmt, damit die Ausbildung und die Gesundheit nicht zu sehr leiden. Wegen der Wechsel sollte definitiv ein Hund mit eher dickem Fell ausgewählt werden. Außerdem sind Rassen mit Schutz/Wachverhalten bei psychischen Erkrankungen eher zu vermeiden. Sonst nehmen die das Unwohlsein des Besitzers in Bezug auf andere Menschen ganz schnell Mal als Auftrag, alle fremden von euch gern zu halten.
Das finde ich wirklich wichtig.
Ihr nehmt euch da enorm viel vor. Wir ziehen aktuell unseren ersten Hund groß und Mannomann... hätte ich das gewusst, hätte ich einen Erwachsenen geholt. Welpen und Junghunde sind anstrengend. Man nimmt sich wahnsinnig viel vor, will alles richtig machen und dann stellt man fest, dass der Hund nicht mal anständig an der Leine gehen kann, obwohl man sich die größte Mühe gibt. Sowas passiert. Da waren die Pläne für Dogdancing etc dann ganz schnell fürs erste Verworfen und auch bei der Begleithundeprüfung war man sich nicht mehr sicher, um auch sich selbst nicht mit Anforderungen zu überhäufen. Erst Mal steckt man eine ganze, ganze Weile in die Grundausbildung, und da jeder Hund individuell ist, kann man nie sagen, was da noch kommt. Wir arbeiten auch mit Trainer, aber selbst der kann manchmal nicht zu mehr raten als Gelassenheit, Konsequenz und Geduld. Bis der Hund mal eben 2 Jahre alt ist.
Sowas frustet und schlaucht auch mal oft.