Beiträge von Montagsmodell

    Es geschehen wirklich noch Zeichen und Wunder!

    Hier in der Siedlung leben Leute mit drei kleinen Mischlingen, Mutterhündin mit (inzwischen lange erwachsenen) Kindern. Einen Hauch von Erziehung hat natürlich nur die Mutterhündin genossen; sie bellt zwar alles mögliche aus Unsicherheit an, bleibt dabei aber auf Entfernung und ist auch ein Stück weit abrufbar. Die jüngere Hündin ist sehr schüchtern, und somit auch kein größeres Problem; der Rüde aber geht generell ab durch die Mitte, und pöbelt auch gar zu gerne.

    Mit diesen Hunden geht mal die Mutter, und mal die Tochter. Wobei, nur damit keine falschen Vorstellungen aufkommen, die Tochter schätze ich auch schon auf so was Mitte/Ende zwanzig, also kein Teenie mehr. Jedenfalls, wenn die Mutter mit den Hunden geht ist alles in Butter. Sie hat den Rüden immer an der Flexi, die jüngere Hündin nimmt sie hoch wenn sie jemanden mit Hund kommen sieht, nur die ältere Hündin läuft generell frei. Nun ist diese Frau aber auch durchaus umsichtig, weiß wofür eine Leine da ist, und wann immer wir uns irgendwie entgegen kommen können wir uns prima einigen. Mal gehe ich zur Seite, mal biegt sie ab, mal wartet die eine, mal die andere. Alles gar kein Thema, und immer gut im Griff.

    Ganz anders, wenn die Tochter mit den Hunden geht. Dieses Gespann hört man dann glücklicherweise schon von weitem kommen, weil es in einer Tour ein schrilles Gebell gibt, untermalt von gelegentlichen Namensrufen. Nicht, das die was nutzen würden, in dieser Konstellation ist der Rüde schon mehr als einmal in uns reingekracht und von mir geblockt worden. Mal an der Flexi, weil Frauchen mit dem Handy beschäftigt war und ihn so hat einfach um die Ecke schießen lassen, mal weil sie die Wäsche aufgehängt hat während die Hunde irgenwo in der Gegend rumgestromert sind, mal weil sie am Quatschen war und gar nicht gemerkt hat, wo sich welcher Hund denn nun aufhält... *seufz* Denn so was wie Leinen, aufpassen, Erziehung - völlig überbewertet.

    Eben aber dachte ich, ich seh nicht richtig. Kurz vor meiner Haustür höre ich wieder die Alarmtöne, das Trio offenbar mit der Tochter unterwegs. Untermalt von den Dauerrufen nach der älteren Hündin. Ich hab also vorsichtshalber meinen Krümel schon mal angeleint und mich bereit gemacht, schlimmeres zu verhindern - da sehe ich doch tatsächlich, wie der Rüder zwar nur zu gerne den Krümel (der ganz brav neben mir war) mal aufgemischt hätte, aber, man glaubt es kaum, an der Leine hing! :emoticons_look: Sollte es etwa wirklich möglich sein, dass da ein wenig Einsicht bei der Tochter eingesetzt hat?!? *hoff*

    Auf jeden Fall erst mal richtig, gründlich Ruhe reinkommen lassen - das vorneweg, nicht dass das jetzt hier falsch verstanden wird.

    Wenn du dich dann aber an eine Zufütterung in Leckerchendosis wirklich rantasten willst, würde ich trotzdem einen Allergietest beim TA vorschieben. Natürlich sind die nicht absolut zuverlässig (und es gibt da wohl auch verschieden aussagekräftige, haben mir zumindest zwei TÄ damals erklärt - aber für die Details müsstest du dich selbst noch mal schlau machen). Aber immerhin geben sie mit dem, was das als RK 0 gekennzeichnet wird, schon mal einen recht guten Anhaltspunkt, wo man anfangen kann. (Ich hab zum Beispiel auch etwas verwirrt geguckt, als Pferd und Ziege unter den zu meidenden Sorten beim Krümel mit aufgetaucht sind - stimmt aber.)

    den Sheltie mit dem falschen Stempel

    Die Sache mit dem "falschen Stempel" ist hier aber nicht gemeint. Vielmehr denk ich da zum Beispiel an die Leute, mit denen ich vor einer Begleithundprüfung zu tun hatte und die ein richtiges Fass aufgemacht haben, wieso da "Mischling" steht - wo doch der Cockapoo, ich zitiere wörtlich, "doch die beste und gesündeste Rasse ist!" Äh ja. |)

    Es kommt aber auch auf den Hund an, den eigenen und den fremden.

    Das ist ein ganz zentraler Satz, danke dafür!

    Diese ganzen "Pauschalweisheiten" gründen sich nämlich bei den meisten Menschen mehr oder weniger auf die Erfahrungen, die sie bis jetzt mit ihrem/n Hund/en gemacht haben. Und dabei kann ganz besonders diese Idee, man müsse nur den Hund richtig sozialisieren und alles ist gut, kräftig nach hinten losgehen. In beide Richtungen.

    Beispiele: Glenny war so ziemlich der sozial kompetenteste Hund, den ich je gesehen habe, wurde auch immer wieder genau deshalb im Verein in Gruppen immer wieder als Unterstützung angefragt. Trotzdem hat mal ein Windhund in ihn reingebissen - weil schlicht eben dieser Hund einen kräftigen Sprung in der Schüssel hatte und eine etwas :hust: mindertalentierte Halterin. Umgekehrt hat mein Krümel schlicht und ergreifend nicht die Voraussetzungen, die es braucht - er wird nieundnimmer "normal" interagieren können. :ka:

    Von daher: Es bleibt einfach dabei, möglichst für sich und seinen Hund vorausschauend zu handeln. Und dabei immer die :hust: Eigenheiten der anderen mit einzukalkulieren.

    Sandor ist ja ein kleiner Schlingfresser, da muss ich gut aufpassen wenn ich ihm Kauartikel gebe. Als ich ihm letztens das erste mal eine Straußenkniesehne gegeben habe, war ich deshalb vorsichtshalber etwas gemein und habe, als ich dachte es wird langsam "eng", einfach ein paar kleine Kekse in den Flur geworfen. Sandor hat sie eingesammelt, und ich hab in der Zeit den Rest der Sehne entfernt.

    Heute nun war das mit der Sehne ja nicht mehr ganz so neu, also hab ich ihn ab dem "letzten Drittel" zwischendurch ein paar mal gerufen, mir das angekaute Teil bringen lassen, dafür gab es einen kleinen Keks, dann durfte er weiter fressen. Und zum Schluss, als mir das Reststück zu klein wurde, bekam er eben ein paar mehr Kekse, und ich hab den Rest entsorgt.

    Tja, und dabei ist mir aufgefallen, wie klasse das doch eigentlich gerade für einen so verfressenen Hund ist, mir ganz selbstverständlich seinen "Schatz" zu apportieren und auf die Hand zu legen! :herzen1: