Beiträge von Montagsmodell

    damit ich auch schneller bin ?

    Dabei kann dir auch ein konditioniertes Geräusch (das darf getrost auch das Rascheln der Kekstüte sein) helfen. Hauptsache, es dringt schnell zu ihr durch. Zum Beispiel hatte Sandor ein Problem mit überraschenden Geräuschen draußen, vor allem Donner und Feuerwerk, aber auch plötzlich knallende Rollos. Damit kann man vorher nicht rechnen, also hab ich schlicht oben auf meiner Sofalehne ein kleines Steinguttöpfchen mit kleinen Keksen drin stehen. Durch Erfahrung kennt Sandor das Geräusch, dass der Decke dieses Töpfchens macht - und dieses Geräusch hat schon bald gereicht, um auch im Schreckmoment durchzudringen. Auf diese Art hast du dann mit gleichem Effekt die nötige Zeit, schnell genug zu reagieren. (Und wenn du in der Anfangszeit mal einen kleinen Moment zu spät kommst, dann ist das auch nicht schlimm. Lediglich wenn sie schon im Verhalten richtig "drin" ist, dann ist es zu spät. Denn sie soll ja nicht verknüpfen "bellen = Keks", sondern "Schreckmoment = Keks")

    Im Grunde ist es doch ganz simpel: Wenn der Hund nicht unangenehm auffällt, und selbst keinen großen Stress damit hat, kann er mit. Wenn eines davon nicht gegeben ist, dann bleibt er daheim. Im Grunde könnte es echt so einfach sein... Das eigentliche Problem ist doch vor allem die "Platz da, hier komm ICH!"-Mentalität, die sich immer mehr breit macht. Sowohl von hundelosen Menschen wie auch von Hundehaltern.

    Pünktchen, Glenny und Kaya waren auch immer dabei. Sie hatten die Ruhe weg, haben nicht gehaart, waren so unauffällig dass die meisten sie nicht mal bemerkt haben, und ich hab sie auch nicht vom Teller schlabbern lassen. Wieso also hätte ich sie daheim lassen sollen? Das war dann Kinobesuchen oder ähnlichem vorbehalten. Anders der Krümel. Sandor ist sehr schnell überfordert, also überlege ich mir gut wie viel ich ihm zumuten kann. Umgekehrt lasse ich ihn ungern länger allein, schon um mitzubekommen wenn er einen Anfall hat. Das braucht einiges an Organisation, und bedeutet auch reichlich Verzicht - aber so ist es eben, ich hab mich für ihn entschieden und lebe entsprechend mit den Folgen. (Aber selbst mit ihm hab ich beispielsweise im Baumarkt schon öfter die Rückmeldung bekommen, wie super er sich doch benimmt im Vergleich zu den Hunden, die man sonst dort oft antrifft. Und da frag ich mich dann schon, was wohl in so manchem Hundehalter vorgeht...)

    Schimpfen finde ich da auch absolut kontraproduktiv. Im besten Fall meint sie, du "bellst mit"; wenn es blöd läuft verunsichert sie das noch mehr. Ich habe, auch wenn es vielleicht schräg klingt, die besten Erfahrungen damit gemacht, diesem Schrecken möglichst direkt - also am besten noch bevor sie richtig loslegt - einen ebenso großen überraschenden "Lottogewinn" entgegen zu setzen. Sprich, auf den Knall/Plane/Rolladen/wasauchimmer gibt es sofort einen ganz tollen Keks. Einfach so, ohne weiteren großen Kommentar meinerseits. Ohne viel Kommentar deshalb, weil ich der ganzen Sache nicht zu viel Beachtung geben will; und ein guter Keks deshalb, weil man damit prima die emotionale Erstbewertung "Schrecken" umdeuten kann. Wenn man das oft genug so gemacht hat, wird mit der Zeit aus der Erstreaktion "Schrecken" eine Verbindung "Zusammenzucken = wo kommt der Keks?" Und auf diese Art hat man das Problem an der Wurzel gepackt und verändert.

    Aber ist das mit dem Hund vernachlässigen beim Frops oder kleinen Wuschel denn weniger schlimm? Es wird immer Leute geben die ihren Hund nicht gut behandeln, aber ich verstehe nicht warum das ein Problem ist das nur bei großen Hunden wichtig ist? Wirklich nur weil die bei schlechter Erziehung gefährlicher werden können?

    Da kann ich jetzt nur für mich sprechen, aber: Ich finde es ehrlich gesagt bei allen Hunden schlimm, denen das zugemutet wird. Und hab somit auch bei den kleinen Begleithundrassen oft böse Bauchschmerzen. Deshalb sag ich nicht mal, es sollte lediglich keine große neue Begleithundrasse geben. Sondern man sollte generell überlegen, ob das so eine glückliche Beschreibung ist. (Und noch weiter, es ist eine sehr schwierige Frage in wie weit das ein gutes Zuchtziel ist. Also der Hund, den man als problemlosen Begleiter hinstellt. Das müsste man viel genauer fassen, damit es den Hunden nicht zum massiven Nachteil wird.)

    Montagsmodell: Du hast einen kleinen Begleithund!!

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    FCI Gruppe 3 (Terrier) Sektion 4 (Zwerg-Terrier)

    Womit wir genau wieder beim Punkt sind: Es ist ein Terrier, mit typischen Terrier-Eigenschaften und Terrier-Bedürfnissen. So lange diese erfüllt werden, kann er zusätzlich auch als Begleithund laufen. Erfüllt man diese nicht, entwickelt er mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit problematische Verhaltensweisen.

    Und genau das ist doch der Punkt, der hier schon so oft erwähnt wurde: Alles steht und fällt damit, ob man bereit ist, dem Hund in seinen Bedürfnissen gerecht zu werden. Ist man dazu bereit, eignen sich viele bereits vorhandene Rassen als Begleithund. Ist man das nicht, dann ist mir ziemlich unwohl beim Gedanken.

    Und übrigens finde ich das Argument, der Zwerghund MUSS ja schließlich stehen bleiben wenn ich stehen bleibe, genau als einen der wunden Punkte an denen mir schon die aktuellen Begleithundrassen oft so unendlich leid tun. Denn genau da fängt es an, wo das Wesen des Hundes einfach übergangen wird, einfach nur weil man es halt kann.