"... und nie einen an mich ran lassen würde..." - na das sind dann ja auch perfekte Voraussetzungen für einen Zuchteinsatz!
Beiträge von Montagsmodell
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Zum Thema Clickern:
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Leider teuer, aber durchaus zu empfehlen wenn man sich damit ein wenig beschäftigen will: https://www.hundedvd.de/Hunde-DVDs/Cli…-Viviane-Theby/ Ok, es sind dabei Hühner zu sehen, Hunde nur in kurzen Einspielern. Aber ich fand die Anschaffung dieser Doppel-DVD durchaus lohnenswert, wir haben sie auch im Verein schon zusammen geschaut und ausgewertet.
Ebenfalls empfehlenswert: Das Spiel "Train the Trainer" http://blog.clickercenter.com/2017/11/01/tra…t-vorbestellen/ Macht nicht nur Spaß, sondern sorgt für so manche Aha-Momente. Sowohl in der Trainerrolle, weil der Spielpartner im Gegensatz zum Hund ja eine konkrete Rückmeldung geben kann, wie auch als "Spielhund" - es ist sehr erhellend, sich mal auf der anderen Seite des Trainings wieder zu finden...

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Aber wie komme ich jetzt aus der Bestechungsfalle raus, also der Hund spackt, hört nicht und nu ?
Die nötigen Signale neu aufbauen, und zwar richtig. Und in dieser Zeit möglichst einen Rückfall in alte Muster vermeiden. Also entweder meinetwegen Schleppleine dran, so dass du gar nicht in die Not kommst - oder, wenn du weißt es wird jetzt eh nicht funktionieren, auf das Signal halt verzichten. Dafür schrittweise das richtige Verhalten so aufbauen, dass dein Hund weiß, es lohnt sich für ihn, auch wenn er vorher nicht sieht dass es was geben könnte.
Dabei ist wichtig, dass die Belohnung immer der Leistung angepasst ist. Einfach gesagt: Für ein Sitz daheim im ruhigen Wohnzimmer reicht ein Mini-Trofu-Keks, oder je nach Hund und Leistungsstand auch einfach ein kleines Lob - für ein Sitz mitten in der spielenden Hundemeute muss es schon was richtig gutes sein, damit dein Hund das Gefühl hat die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
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Diese Frage ist im Grunde ziemlich leicht beantwortet: Bestechung kommt vorher - "wenn du dies und das tust, dann bekommst du das hier". Belohnung kommt hinterher - "du hast das super gemacht, also bekommst du nun..." Wird mit Belohnung gearbeitet, gibt der Hund also quasi einen Vertrauensvorschuss, dass es sich schon irgendwann lohnen wird. Arbeitet man dagegen mit Bestechung, dann funktioniert das quasi nach dem Motto "lass uns erst mal übers Gehalt reden..."
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ein angedeuteter Griff an die Leckerchentasche und zack sitzt das Tier
. Wie geht das besser?Ich schätze, da hast du dir schlicht eine hübsche Fehlverknüpfung eingebaut. Und das geht ganz leicht: Man meint, der Hund kann es schon, und belohnt entsprechend nicht mehr. Dann probiert man es, und es klappt nicht. Also wird zurückgegriffen auf das Locken, und siehe da, es geht wieder. Botschaft an den Hund: Wenn du den Keks vorher siehst, besteht die Hoffnung auf eine Belohnung; siehst du ihn nicht, gibt es auch nix, also brauchst du gar nix anzubieten.

Die einfache Lösung: Die Belohnung nicht zu früh abbauen, dafür aber sehr früh darauf achten, dass sie erst auftaucht sobald der Hund das erwünschte Verhalten zeigt. Und vor allem: Wenn du das Signal (also das "Kommando") einführst, dann achte auf die zwei Stolperfallen Reizkombination und Reizüberschattung. Reizkombination bedeutet, dass du zwei Dinge gleichzeitig als Signal einführst und der Hund denkt, die gelten nur zusammen. Beispiel "Sitz + erhobener Zeigefinger": Hier kann es passieren, dass der Hund sicher ist, das gehört zusammen. Allein das Wort oder allein der Finger sind dann in seiner Welt was anderes, und er reagiert entsprechend nicht darauf. Öfter noch kommt es zur Reizüberschattung: Von mehreren Signalen wird nur eines vom Hund wahrgenommen. Beim Sitzbeispiel würde er also vielleicht nur das Handzeichen sehen, aber das Wort nicht wahrnehmen - das wird überschattet. Also setzt der Hund sich, wenn er den Finger sieht, aber nicht, wenn er nur das Wort hört. Und genau so was bauen sich viele mit dem Griff zur Kekstasche. Der Hundehalter konzentriert sich darauf, Sitz zu sagen, und greift dabei schon mal zur Tasche. Der Hund nun sieht vor allem den Griff, und überhört das Sitz. Folglich setzt er sich, wenn er sieht wie du zur Tasche greifst, aber nicht, wenn du Sitz sagst.
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Nach dieser Beschreibung will ich dann aber auch ein Beweisfoto von deinem blitzblanken Ohr sehen!



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Na dann: Suuuuuch....

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Ich denke, es täte ganz gut, da auch einfach mal menschliche Nachsicht zu üben und nicht in allen Lebenslagen political correctness zu verlangen.
Ist notiert.
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Genau so, es gibt für reaktive Hunde meist nix schlimmeres als distanzlose Hunde. Und eines sind Hunde wie die meisten hier im Thema beschriebenen ja nicht, nämlich distanzlos - im Gegenteil.
Ich merke das sehr deutlich am Krümel. (Der sich übrigens, wie mir in letzter Zeit oft auffällt, wirklich unglaublich gut entwickelt hat! *freu*) Aggressive Hunde, die aber für ihn sichtbar nicht zu ihm hin können, regen ihn nicht halb so sehr auf wie überfreundliche Tutnixe, die auf ihn zu kommen. Seine besten Freunde sind meist Hunde, die mit anderen Hunden nicht viel anfangen können und eher gereizt reagieren. Klar, die sind sich dann nämlich einig: Individualabstand respektieren, bitte! Keiner rückt dem anderen zu sehr auf die Pelle, und so kann Vertrauen wachsen. Und wenn wir besonders ängstlichen Hunden begegnen, dann kann man ein richtiges kleines Wunder erleben: Dann wird aus meinem Terrortier nämlich ein super höflicher Prinz Charming!