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Der zweite Punkt ist der, dass der Züchter will, dass sich unsere Hunde und der Welpe dann bei ihm kennenlernen, so dass er bei der Vergesellschaftung dabei ist. Ich persönlich würde die Hunde allerdings lieber ganz in Ruhe auf einem kurzen Spaziergang vergesellschaften und dann direkt zu uns nach Hause fahren. Wir haben einen relativ langen Anfahrtsweg zum Züchter und ich möchte meinen Hunden deshalb nicht zumuten, die ganze Zeit im Auto zu sitzen. Außerdem finde ich diese Situation für meine beiden Hunde zu stressig. Der lange Anfahrtsweg, dann die neue Umgebung mit den Hunden des Züchters und schließlich auch mein Stress, der sich dadurch aufbaut. Was meint ihr? Wie wurde das bei euch gehandhabt?
Fynns Züchterin wollte auch, dass wir Elvis mitbringen, damit sie ihn kennenlernen und einschätzen kann, ob das mit dem Junior klappen wird. Das waren einfache Strecke 550 Kilometer und wir mussten auch einmal übernachten, weil sie schon am Telefon angekündigt hatte, dass sowohl sie als auch wir, nach dem Kennenlernen eine Nacht darüber schlafen sollten.
Fynn war allerdings ein Rückläufer, bereits knapp sechs Monate alt und hatte beim ersten Mal ordentliches Pech gehabt. Die Züchterin hatte sich große Vorwürfe gemacht, die erste Familie so falsch eingeschätzt zu haben. Das war ihr zuvor wohl noch nie passiert. Beim zweiten Umzug wollte sie daher jegliche möglichen Problemfelder im Vorfeld prüfen, damit so etwas nicht nochmal passiert und ganz besonders nicht bei diesem Hund.
Wegen der Hündin zum intakten Rüden könnte ich mir vorstellen, dass es mittlerweile zu einem Ups-Wurf bei der eigenen Nachzucht oder im Züchterfreundeskreis gab. Ich kann schon nachvollziehen, dass man dann für dieses Thema besonders sensibilisiert ist und jedes Risiko ausschließen möchte.
Als Züchter, der mit Herzblut bei der Sache ist und seine Welpen eine Hundeleben lang als seine Babys betrachtet, muss schon sehr viel Vertrauen in die Käufer haben können. Da reicht u.U. ein blöder Vorfall und die Erkenntnis, dass man den Leuten immer nur vor den Kopf schauen kann, setzt sich durch. Die daraus abgeleiteten Konsequenzen treffen dann eben auch gerne mal die Falschen.
Wenn euch an dieser Zucht liegt und ihr noch die notwendige Zeit habt, würde ich versuchen, ruhige und besonnene Überzeugungsarbeit zu leisten. Es ist ja davon auszugehen, dass diese neuen Bedingungen nicht dem Wunsch nach Schikane entspringen, sondern von einem Negativerlebnis ausgelöst wurden.