Mein Hund ist mein Partner, mein Begleiter, mein Kumpel, mein Freund.
Da ich aber der "Erwachsene" bzw. "der Erfahrene" bin, ist es an mir ihm die Welt zu zeigen. Ich führe ihn also durch einen ihm unbekannten Lebensraum.
Ich bringe ihm bei welche Regeln gelten, was notwendig ist und wie er mit Situationen umgehen soll.
Das ist der grobe Rahmen.
Innerhalb dieses Rahmens befindet sich die soziale Interaktion. In diesem Bereich gibt es keinen "Klügeren", denn jedes Individuum kennt seine Gedanken, Wünsche und Bedürfnisse am besten selber.
Ich kann mir nicht anmaßen Wissen zu können was ein anderes Lebewesen wohl gerade möchte. Also muss man zusammen agieren, indem man seine Bedürfnisse zum Ausdruck bringt. Man kommuniziert miteinander.
Das das gemeldete Bedürfnis nicht immer sofort Befriedigt werden kann ist klar, aber dennoch muss man es ja erstmal kommunizieren damit es überhaupt eine Chance darauf gibt.
Folglich wird hier fleißig Kommuniziert und je nachdem auch bejaht oder verneint. So wie ich es einem Menschen zugestehe mir zu sagen das er Hunger hat, so soll es mir auch der Hund anzeigen dürfen.
Mein Kind kann alleine aufs Klo, der Hund muss mir sagen dürfen das er muss, damit ich ihm ermöglichen kann.
So wie ich meinem Partner einen Kuss geben kann wann ich will, so gestehe ich meinem Hund zu mir seine Zuneigung zu geben wenn es ihm danach ist.
Ich stelle es mir schrecklich vor wenn man als soziales Lebewesen keinerlei Recht haben würde seine Bedürfnisse anzuzeigen, sondern still und stumm zu verharren hat bis der "Mächtige" der Meinung ist er wüsste was jetzt gerade von Nöten ist und aufgrund fehlender Hellsichtigkeit dann auch noch falsch liegt.
Wir haben also durch die Führung einen Rahmen erschaffen, in dem sich die Sozialen Aspekte abspielen. Dieser Rahmen wird gehalten bzw begrenzt durch die Kontrolle. Denn wenn ich will das dieser Rahmen stabil bleibt muss ich sowohl kontrollieren das keiner den Rahmen von innen übertritt aber auch das keine Fremden Einwirkungen störend hineinkommen.
Das kann eine Person sein, die mir eine Idee zur Umsetzung einer Thematik sein- ich kontrolliere die Idee und entscheide ob ich sie in meinen Rahmen lasse.
Dass kann bedeuten das ich zusehe das der Hund innerhalb des von mir gegebene Führungsrahmen bleibt und eben nicht auf leisen Sohlen davon schleicht um des Nachbars Katze zu fressen.
Mir fällt das Bild eines Fremdenführers ein.
Man stelle sich einen Menschen vor der uns durch die Fremde Bergwelt der schönen Berge fernab der Heimat führt. Ich vertraue ihm, denn er kennt sich hier aus. Fühle ich mich deshalb schlecht? Nein.
Ich sage ihm das ich eine Pause machen möchte- er wird mir ja oder nein sagen bzw sagen wann und wo es geht. Fühle ich mich schlecht? Nein er hat mein Bedürfnis wahrgenommen und wird es erfüllen wenn er es kann.
Ich will einen Weg verlassen und er hindert mich daran. Fühle ich mich schlecht? Nein, denn es ist seine Aufgabe zu kontrollieren das sich keiner verletzt und alle heil wieder ankommen.
So und nun muss ich mal bissel den Haushalt erledigen. Die Wäsche hat das Bedürfnis an die Luft zu kommen und nach einer Kontrolle des Kinderzimmers muss ich den Sohn zum Aufräumen führen 