Hallo!
Zunächst mal: Ich finde es großartig, dass du in der Lage bist Rat anzunehmen und tatsächlich umzukehren!

Ich hab einen Hund mit ganz ähnlichen Problemen wie du sie beschreibst adoptiert und mag dir, obwohl hier schon so sehr viel gutes geschrieben wurde auch noch zu ein paar Punkten antworten:
es macht mich fertig zu wissen, welchen Ruf wir haben
Das kenne ich, das ist komplett normal und das zu überwinden ist unglaublich wichtig!
In dem großartigen Buch von James O'Heare "Das Aggressionsverhalten des Hundes" was @CH-Troete dir empfohlen hat, wird auch knapp darauf eingegangen, was es mit uns Menschen macht solch einen Begleiter zu haben.
Ich bin sicher dieses Buch wird euch helfen! Es ist hervorragend!
Er hat nicht gelernt, wie man "normal" auf andere Hunde zugeht, und ich weiss nicht, wie ich als Mensch ihm das zeigen kann.
Tu es mit ihm zusammen, wenn er soweit ist. Lehre ihn Bögen zu laufen und auszuweichen... Hunden wird sich in weichen Linien genähert, oder gar nicht.
Mein Hund brauchte zu Beginn 130m Distanz um nicht auszuticken. Gehe hinter die Distanz die dein Hund braucht und von da aus, wo es ihm gut geht, fangt ihr an zu üben, euch anzunähern, zurück zu ziehen, zu beobachten und dass er sich abwenden kann. Mit hammertollen Belohnungen und ohne Tadel.
Rastet er aus, hast DU die Distanz zu gering werden lassen. Es war zu früh.
Gaaaanz in Ruhe. Nur in Ruhe kann er lernen.
Es wird euch beide froh machen, wenn du auf Lob setzt. 
Ich liebe Tyson über alles und ich will ihm, uns, helfen, aus diesen schlimmen, stressigen, frustrierenden Situationen herauszukommen!
Super! 
Ich habe auch immer wieder die Erfahrung gemacht, dass resistente Hundebesitzer ihre Hunde nicht an die Leine nehmen wollte und ich nach einer Vorwarnung meinen halt auch losgemacht habe (schliesslich will ich auch nicht, dass er genau die Erfahrung machen muss, ich bin an der Leine, ein anderer Hund kommt auf mich zu und ich kann mich nicht wehren).
In diesen Situationen musst du ihn beschützen.
Bring ihn hinter dich und vertreibe du den anderen Hund.
Wir haben dann beide los gelassen (einigen von euch werden jetzt wohl zu recht die Haare zu Berge stehen), sie sind kläffend aufeinander zugerannt, 5 cm, bevor sie aufeinandergetroffen sind, war auf einen Schlag Ruhe, und danach haben die beiden eine halbe Stunde lang seelenruhig und absolut harmonisch gespielt
Es ist gut gegangen. Das ist gut. Aber was wenn nicht? Derart negative Erlebnisse brennen sich uU ewig tief in den Hundekopf (bei Menschen übrigens auch nicht viel anders) ein. 10 positive Begegnungen sind schnell vergessen. Eine derart schlimme vergisst Mensch oder Hund kaum mehr.
Das mit positiv verstärken und loben mache ich alles. Ist total toll, wenn eine Hundebegegnung toll funktioniert, und ich ihn mit Lob überschütten kann. Nur folgen leider auf alle tollen Begegnungen wieder 3 katastrophale...
So darf es nicht laufen!
Er darf nicht immer wieder in sein Drohverhalten verfallen. Zu bellen ist sehr stark selbstbelohnend für Hunde. Wenn es dazu kommt, seid ihr zu dicht am anderen Hund.
Hältst du den Abstand groß genug, könnt ihr euch lobend vortasten.
Ich mag dir sehr ans Herz legen dich wirklich intensiv über die Körpersprache von Hunden zu informieren!
Wieso sollte nur dein Hund deine Sprache lernen? 
Wenn du seine Ausdrucksweise verstehst, weißt du auch rechtzeitig wann es ihm bald zuviel wird.
Ich empfehle dafür immer die 5 stündigen DVDs "Das Kleingedruckte in der Körpersprache des Hundes". Langatmig und trocken. Aber sehr, sehr lohnend!
Wenn du deinen Hund (so weit wir Menschen das eben zu lernen im Stande sind) zu lesen gelernt hast, immunisiert dich das übrigens auch besser als alles andere gegen Brutalo Trainer wie den, dem du aufgesessen bist.
Aber vor allem wird es euch beiden riesig viel Freude bescheren.
Wir denken immer alle, wir verstünden unsere geliebten Tiere schon. So viel mehr könne da ja garnicht sein.. Doch!!
Es ist mega spannend! Eine Welt zu entdecken! 
Du bringst deinem Hund mit Bogenlaufen was Neues bei, nämlich Ausweichen.
Ja! Absolut!
Es kann dauern. Aber ja, ich kann es bei meinem Spatzen mittlerweile super deutlich sehen und das obwohl ichs ihm echt nicht zugetraut hätte. 
Es war eine Option die er schlicht nicht kannte, die ihm auch rassebedingt absolut nicht lag. Es fiel ihm sehr schwer. Es brauchte viel Zeit. Aber dann, irgendwann
war es soweit. 
Weich aus! Mach Bogen! Renn auch ruhig davon. Dein Hund muss Alternativen kennenlernen, er wird sie plötzlich selbst anwenden.
Genau das! 
Ich werde mich von jetzt an komplett anders verhalten und ihn aus jeder Stresssituation vorerst raushalten. Ich denke, er wird es mir schnell danken.
Er wird es dir sicher sehr danken!
Aber bis er seine lang gewachsenen Probleme überwunden hat, kann es dauern.
Gib euch Zeit!
Vielleicht wird es eine Blitzheilung. Vielleicht dauert es unendlich. Das weiß man nie.
Macht es euch schön mit dem was ihr jetzt könnt. Nimm jeden Druck raus!
Genieße was er kann, was ihr aneinander habt!
Wenn du soweit bist, wenn du die Umstände dafür passend eingerichtet hast, gehts von dem Punkt aus wo es nicht mehr nötig scheint, wo ihr beide nicht mehr leidet, sicher und in Ruhe vorwärts. Dann kommen die Geschenke, der Luxus. 
Bezüglich Hunden ausweichen: Ist leider gar nicht so einfach, wie es sich anhört. Bei uns in der Umgebung gibt es viiiele Hunde. Aber ich werde mein Bestes tun
Dann fahrt raus, aufs Land. Irgendwo hin wo ihr beide die Seele baumeln lassen könnt und übt dort, wo du sicher regulieren kannst wie nah ihr Hunden kommt.
Ihr schafft das! 