Beiträge von Mona X

    Ja, was denn jetzt? Hat Vicky Angst oder ist sie einfach schlicht aggressiv?

    Die Frage hatte ich bei Ayu zu Anfang auch.
    Einerseits ists für ihn rassebedingt nicht so leicht auszuweichen. Andererseits wurde aber auch deutlich, dass er nur so "zwanghaft" nach vorn ging, wenn die Entfernung zu seinem Grusel für ihn zu klein war. Dann gab es in seinem Kopf nur noch die Option des Angriffs. Hatte er mehr als damals 130 Meter Abstand, war seine Körpersprache eine ganz andere! Immernoch angespannt, hoch aufmerksam, aber nicht schlicht auf Angriff gebürstet, sondern auch nach rückwärts.

    Ich finde es ebenfalls eine gute Möglichkeit, einen in diesem Bereich kompetenten Trainer drauf schauen zu lassen.

    Außerdem mag ich die DVDs "Das Kleingedruckte in der Körpersprache des Hundes" empfehlen. Ich glaub die lohnen sich einfach für jeden und grad bei solchen Fragen, find ich sie super.
    Und bei Ayu hat mir viel gebracht ihn zu fotografieren und ihn mit mir fotografieren zu lassen. In ganz unterschiedlichen Situationen und mir dann die Bilder später im Detail anzusehen.
    Es ist immernoch verblüffend für mich wie viel ich so überdeutlich sehe, was mir in der Bewegung, in der Situation entgeht.

    Huhu!
    Ich komm im Moment kaum dazu hier mitzulesen. Mag aber gern, auch so verspätet jetzt noch kurz antworten:

    Leo wollte gar nicht aus dem Auto, er hat gezittert und war sehr ängstlich. Er kennt die Strecke und weiß wohl noch das wir dort immer auf viele Hunde treffen.
    ...
    Ich dachte wenn er merkt das keiner kommt wird er ruhiger.....war aber nicht so.
    Er war mega ängstlich, kaum ansprechbar hat nirgens genschnuppert und hat in den 40 Minuten die wir gelaufen sind nicht einmal gepieselt. Er wollte nur heim.
    ...
    Ob wir das mit der Bindung je hinbekommen weiß ich auch nicht.....


    Ich kenne es von Ayu auch, dass er an Orten wo er stressige Erlebnisse/zu nahe Hundesichtungen hatte über Monate hinweg, ohne das nochmal etwas passiert, angespant und schwer ansprechbar ist.

    Das krass schlimmste was ihm bei mir passiert ist war, dass er hier auf der Insel angegriffen und in Kopf und Hals gebissen wurde. Bis dahin hab ich sehr ehrgeizig und mit schnellen Erfolgen mit ihm an seinem Hundeproblem gearbeitet. Das hab ich auch danach noch ein paar Tage weiter versucht, versucht irgendwie dort wieder anzuknüpfen wo wir schonmal waren.
    Aber Ayu wollte einfach keines Falls mehr in ihm als hundereich bekannte Gegenden und schon überhaupt nicht mehr auf die Insel (bis dahin immer unser Gassigebiet).
    Er machte seine Angst und Überforderung so deutlich, dass ich es nicht übersehen oder ignorieren konnte. Er presste sich quer vor mich an meine Beine, wenn es in die schlimme Richtung gehen sollte. Sein ganzer Körper flehte förmlich umzukehren. :verzweifelt:
    Also hörte ich auf ihn. Wir kamen lange Zeit kaum bis auf, oder gar über die Inselbrücke und wenn dann laaange nur nachts, in völliger Ruhe.
    Wir gingen so weit, wie Ayu klarkam. Mal ein Haus weit, dann zwei, und saßen zig Stunden auf Treppenstufen.. Er schaute und futterte. Mehr ging hier in der Gegend nicht mehr ohne ihn massiv zu stressen.

    Was ich aber eigentlich mit all dem sagen will: Mein Eindruck ist, dass genau dieses auf ihn hören, seine Angst ernst nehmen und unsere Wege nach ihm und seinen Möglichkeiten komplett umverlegen, ihm massig Vertrauen zu mir gegeben hat. Ich dachte schon vorher, er habe eine ganz gute Bindung zu mir. Aber in dieser Zeit machte sie einen riesigen Satz. :herzen1:

    Keine Ahnung, ich nehme an es gibt Wege um schneller bestimmte Trainingsziele zu erreichen, als den den wir seit dieser Zeit gehen. Man weiß es nicht.
    Mir aber auch gleich!
    Ich will Ayu nicht überfordern!
    Ich will genau diesen lockeren, fröhlichen Hund, der er ist, wenn wir den Abstand immer so einrichten, dass er wirklich gut klarkommt.
    Wir haben enorm viel mehr Nähe zueinander dadurch gewonnen. Jede Wanderung ist schön für uns beide.
    Das will ich. Das ist mir das wichtigste.
    (Mein Ehrgeiz in ehren ;) Aber er ist nicht Ayus Problem. :D )
    Wir werden auch wieder intensiver trainieren als in letzter Zeit. Aber das was zwischen uns in dieser Ruhe gewachsen ist, ist so kostbar und schön. Ich werde mich sehr bemühen seinem gewachsenen Vertrauen gerecht zu werden und es nicht zu gefährden.

    Hm, jetzt klingt das so pathetisch. Sorry! Das wollte ich nicht. Bitte versucht meine eiligen Sätze nüchterner zu lesen. xD

    Noch etwas um die Langsamkeit zu verbildlichen: Ayu fand das dicht gedrängte Wohngebiet hier gruselig. Alles 30er Zonen Spielstrassen voller parkender Autos und Kinder und Katzen und... Sehr unübersichtlich.
    Wir haben es uns ewig langsam ertastet. Wenn er nicht mehr locker im Fuß neben mir gehen konnte, bin ich mit ihm stehen geblieben und habe ihn schauen lassen, bis er wieder beruhigt genug war. Er lehnte sich dann an mich, ich legte den Arm um ihn und er schaute. Sonst nichts. Ayu fand ja auch Menschen doof. Aber in dieser Zeit hat seine Art hier zig Herzen gebrochen und nun lächeln die meisten dort wenn sie ihn sehen. Sie bewegen sich freundlich un behutsam auf ihn zu/ um ihn herum und das macht es ihm wiederum ziemlich leicht.
    Seine Gräuschepanikausbrüche wurden zu Geräuschangst und ...sind heute, nach gut 1,5Jahren, die er bei uns lebt, praktisch ganz verschwunden. Ohne Mühe. Ohne absichtlich daran zu arbeiten. :ops:
    Wir sind schneckenlangsam. Vermutlich. Aber es gibt keinen Druck mehr in meinem Kopf und damit auch nicht für Ayu. Es kommt, wenn es kommt. Es geht voran. Es ist schön so wie es heute ist!

    Ich halte diesen Weg nicht für das Patentrezept. Es ist halt unserer und ich mochte ihn an dieser Stelle teilen. ;)

    Alles Gute @SamuLeo ! :winken:

    Ich finds ja auch super zu singen und allgemein Ruhe auszustrahlen. :dafuer:
    Ich find nur die Situation, allein angebunden und dann angegriffen zu werden, einfach krass.
    Super, dass du ihm dann zu Hilfe kommen konntest und den anderen wegnehmen! Auf jeden Fall! Aber das davor stelle ich mir, so wie du es beschreibst, einfach übel vor.
    Mein Hund hätte es nicht gut wegstecken können. Wenn es bei deinem keinen Unterschied macht, wunderbar! Wirklich! Ich finds halt krass das als so rein positiv zu lesen. Das wäre es nicht für jeden Hund.
    Mehr wollte ich nicht sagen.
    :bindafür: für deine Ruhe! :bussi:

    Ich finde es schön, dass du ruhig bleiben konntest. :bindafür:
    Aber aus der Perspektive deines Hundes stelle ich mir die Situation doch schon ziemlich schlimm vor und hoffe, dass sie keine längerfristigen Auswirkungen auf sein Verhältnis zu anderen Hunden und sein Vertrauen zu dir haben wird! :streichel:
    Sicher ist mein Blick darauf durch meinen Hund und eins unsere gemeinsamen Erlebnisse beeinflusst. Bei Ayu bin ich mir recht sicher, dass er eine derartige Situation sehr schwer verkraften würde.
    Viiiiiel Glück euch beiden! :dafuer:
    Alles Gute!

    Ich werde ihn wohl erst mal im Wohnzimmer übernachten lassen. Draussen ists doch etwas arg kalt. Und er tut ja nix, der will nur spielen

    :herzen1:

    Ich bin früher mit meinem Schäfi oft Taxi gefahren und in D ging das überall problemlos. Allerdings war der auch super ruhig und faltete sich noch in den kleinsten Fußraum.
    Tyson ist da ja schon sehr anders.
    Ich würd annehmen, dass zumindest Großraumtaxis ihn in einer Transportbox idR mitnehmen. Ich weiß aber nicht wie das in CH ist? In Frankreich hatte ich mit meinem, als er mal spontan mit musste auch richtige Probleme (ohne Box).

    Mir ist schon klar, dass solche Empfehlungen sich, wenn das Geld einfach nicht aufzutreiben ist, sehr doof anfühlen. :( : Aber ich wünsche euch von Herzen ein kleines Fahrzeug. :bussi:

    Ich würde mir auch die Leine für einen hitzigen Hund nicht ans Handgelenk knoten und lieber zu einem Hüftgurt raten!
    Meine hab ich am Träger eines soliden Rucksacks eingehängt. Das passt auch super und sie ist immer direkt neben meiner Hand.
    Dazu hab ich für die Schlepp einen Ruckdämpfer am Hund und einen kurzen doppellagig als Aufhängung für die Leine.
    Als vor uns Hirsche hochgingen ist Ayu von mir unbemerkt einmal mit viel Anlauf in die Schlepp gekracht. :verzweifelt: Sehr übel für uns beide. Ich hab mir den halben Oberkörper gezerrt.. Das will ich uns nicht nochmal antun. Was passiert wäre, hätte ich die Leine nicht in der Hand, sondern am Handgelenk gehabt, mag ich mir lieber nicht ausmalen.

    Alles Gute! :winken:

    Ich hab mal Wikipedia zum Thema Ressourcen Verbrauch und Konsum tierischer Produkte befragt und das Ergebnis war doch recht eindeutig:

    "Konkurrenz um landwirtschaftliche Nutzflächen:
    Seit dem Zweiten Weltkrieg zeichnet sich eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten auf der Welt ab. Der Fleischkonsum ist stark gestiegen, besonders in den Industrieländern, seit einiger Zeit auch in Schwellenländern.
    Heute werden viele der Tiere, die zur Fleischproduktion gemästet werden, mit Getreide gefüttert. Etwa ein Drittel der weltweiten Getreideernte wird für die Fütterung von Nutztieren verbraucht. Nur etwa 10 % des verfütterten Getreides wird dabei in Fleischmasse umgewandelt, die restlichen 90 % sind für die menschliche Ernährung verloren.[16] In Brasilien dient bereits ein Fünftel der landwirtschaftlichen Nutzflächen zur Futtermittelproduktion für die Viehmast, und es wird weiterhin Regenwald abgeholzt, um weitere Anbauflächen dafür zu schaffen. Durch eine Senkung des Fleischkonsums könnten große Anbauflächen und Getreidemengen zugunsten der menschlichen Ernährung genutzt werden statt für die Viehmast.[17][18] "

    Ich erinnere mich auch, irgendwann über eine ebenso deutliche UNO Studie dazu gelesen zu haben, die ich aber grad leider nicht finde. (Kennt sie jemand von euch vielleicht und mag sie verlinken?)
    Gefunden habe ich zum Thema jetzt auf die Schnelle lediglich ein Zitat des ehemaligen UNO-Sonderbeauftragten fürdas Recht auf Nahrung Jean Ziegler (im Spoiler, da sehr drastisch):

    Spoiler anzeigen

    „Die weltweite Getreideernte ist rund 2 Milliarden Tonnen pro Jahr. Über etwa 500 MillionenTonnen werden dem Vieh der reichen Nationenverfüttert – während in den 122 Ländern derDritten Welt pro Tag nach UNO-Statistik43.000 Kinder an Hunger sterben. Diesenfürchterlichen Massenmord will ich nicht mehrmitmachen: kein Fleisch zu essen ist ein minimaler Anfang.“

    Außerdem einen deutschsprachigen Artikel klick über die Oxfort Studie von 2016 zum Thema.

    LG! :smile:

    Dazu müsste man mal belastbare Zahlen finden - ich find kaum was darüber, wieviele tatsächliche Veganer es gibt, in den meisten Statistiken werden Veggies und Veganer zusammengewürfelt. Das machts nicht einfacher.

    "Gefühlt" würde ich ja sagen, die tun sich nix, die Anteile an Veganern und konsequenten Bio(richtiges Bio, nicht der Aldi-Kram)-Nutzer.


    Das war nicht das worauf ich mich bezogen habe. ;) Es ging mir um die Relation sich ökologisch "hervorragend" ernährender Omnis zu durchschnittlichen Omnis.
    DA ist der Anteil ersterer eben minimal und das könnte ressourcentechnisch, auch bei durchschnittlichem Konsum von nur ansatzweise den Mengen tierischer Produkte, wie es in D/AU/CH als normal gilt, nicht anders sein.

    Klimaneutral ist sicher keiner von uns.

    Da stimme ich dir zu.

    Der eine ernährt sich vielleicht vegan und lokal, kauft nur secondhand Kleidung, aber fliegt dafür dreimal im Jahr in den Urlaub. Der andere fährt nur Fahrrad, ist noch nie geflogen, aber isst dafür tierische Produkte.

    Ich leb vegan und ökologisch -ohne Urlaubsflüge usw. Ohne das Gefühl zu verzichten. :smile:

    Und wir alle hier im Forum halten uns als Luxusgut Tiere, die Ressourcen verbrauchen ohne dabei einen gesellschaftlichen Mehrwert zu haben (Dienst- und Arbeitshunde mal ausgenommen). Purer Egoismus.

    Ich habe einen Hund adoptiert, weil er einen Platz brauchte und er mich glücklich macht. Ich hätte mir keinen züchten lassen.
    Ja, er macht mich und nicht nur mich froh, hat also einen "gesellschaftlichen Mehrwert", wenn man so will. Aber vor allem ist er ein fühlendes Individuum, was an sich wertvoll ist. Seine Gefühle haben in meinen Augen einen Wert. Ebenso wie die einer Kuh, oder eines anderen sogenannten "Nutztieres".
    Ich ernähre ihn, wie mich und jedes andere Lebewesen für das ich Verantwortung trage so ökologisch bedacht und gesund wie es mir eben möglich ist.

    LG!

    Ich finde schon, dass es DIE Nutztierhaltung gibt - denn 98% des Fleisches , dass in Deutschland konsumiert wird, stammt aus Massentierhaltung.

    Über die 2% brauchen wir uns nicht streiten oder diskutieren, jedenfalls nicht von meiner Seite aus.

    :gut:

    Da KANN dann der auch-Fleisch-Esser tatsächlich besser dastehen, als ein Veganer - genausogut kann es andersrum sein

    Ja kann er*sie, in dieser Hinsicht. Aber nicht "genausogut", denn der Anteil derer auf die das in unseren Breiten zutrifft ist nunmal real verschwindend gering.
    Und der Anteil der so "produzierten Tiere" ist es ebenso, was auch kaum anders denkbar wäre, da es ressourcentechnisch niemals nienicht möglich wäre in solcher Weise einen erheblichen Anteil dessen zu produzieren, was Ottilie-Normalo in Mitteleuropa an tierischen Produkten konsumiert.