Beiträge von Mona X

    Nach Spezies nicht, aber wie Du selbst schreibst, nach emotionaler Nähe.Einen so riesigen Unterschied sehe ich da jetzt nicht.

    Das ist sicher Ansichtssache, eine Frage von Perspektive und Maßstab.
    Ich verstehe mich selbst als Antispeziesistin (Wikipedia Definition) und lebe daher unter anderem schon seit gut 23 Jahren so vegan ich es hin bekomme.
    Meine Einstellung prägt mein Leben erheblich und beeinflusst auch ganz alltäglich das meiner Familie..

    Ich mag das Thread Thema und wills mit meiner Erklärung nicht sprengen!

    Vielleicht hilft meine Antwort (die ich um lieber beim eigentlichen Thema zu bleiben zunächst garnicht mehr abschicken wollte) aber an dieser Stelle zu bebildern, dass es schon einen Unterschied machen kann, ob man das Wohl seiner eigenen Nähsten für sich selbst höher gewichtet, oder Aufgrund starrer Speziesgrenzen Entscheidungen trifft.

    Für mich, meine Angehörigen und die Umwelt macht diese, meine Perspektive einen Unterschied.
    Da ich Tiere nicht generell für weniger wichtig halte, achte ich sehr darauf sie, ihren Lebensraum, ihr Wohl, ihr Leben... zu schützen.
    (Eine vegane Ernährung, verbraucht nur einen Bruchteil der Ressourcen die für eine unvegane Ernährung nötig wären. siehe WHO etc.)
    Ich hätte sicher zB auch aus Rücksicht auf die vielen hungernden Menschen dieses Planeten vegan werden können. Bei mir, wie bei vielen anderen war es aber eben die Infragestellung bzw. dann auch Verneinung der hierzulande vorherrschenden Ideologie, das Wohl von Tieren als generell weniger wichtig einzustufen.

    Das ist meine Perspektive. Ich halte sie nicht für die einzig mögliche.
    Ich denke nicht, dass nur Antispeziesist*innen diese Welt besser machen könnten oder würden.
    Aber ich denke, dass der antispeziesistische Gedanken dazu beitragen.

    Ja... eurer lässt sich noch ablenken, meiner achtet 0 auf Leckerchen etc. ..wir haben auch das schon probiert.
    Seine Angst sitzt ihm zu stark im Nacken.

    Oh nein, das war nicht immer so!
    Zu Anfang, war der Stress bei ihm zu groß.
    Ich konnte Ayuin bei Hundesichtungen eine Käsescheibe (für ihn das tollste überhaupt) auf die Zunge legen und er hat sie, auch noch auf 150m Distanz zum Stressauslöser, einfach dort vergessen, bis sie ihm beim Bellen wieder raus gefallen ist.
    Ich musste den Abstand anpassen und dann erst nach und nach wieder verringern.

    Ich hab hier ein Flausch mit ganz ähnlichen Problemen.
    Bei ihm hat es sich über die Monate, die er nun bei mir lebt, sehr gebessert. Aber manchmal, nunja. Er hat halt viel durchgemacht und wenn es ihm zu viel ist und ich ihn nicht rechtzeitig schützen kann versucht er das halt durch recht spektakuläres Geprolle selbst. Er ist groß und schwarz und von daher klappt das in der Regel auch.
    Heute hatte er grad wieder einen schlechten Tag und mir raucht der Kopf.
    Mein Freund war allein mit ihm draußen (ich hab Fieber), wurde dumm angepöbelt und naja, Ayu dachte er regelt das sicherheitshalber mal durch kräftiges Drohen und bellte dann auch noch jeden anderen an, ehe der meinen Freund auch noch hätte stressen können...
    Meine armen zwei Junngs kamen völlig gerädert heim.

    Wenn ich was hervorheben will, was bei uns sehr geholfen hat dann vermutlich Vertrauen, Zeit, Ruhe und Bindung.

    Darüber hinaus unerwartet positive Erfahrungen. (Ihm passiert nichts, keiner tut ihm irgendetwas... Der Monstermensch verteilt tolle Leckerchen, der Hund wendet sich schlicht ab...)

    Als Weg: Zeit, genügend Abstand (jeder Art), Zeigen und Benennen und unbedingt positives Gegengewicht in stressigen Situationen! (Hundesichtung = traumhafte Leckereien oder Spiel mit liebstem, super weichem Spielzeug etc.)
    Dann Training von Alternativverhalten und viel entspanntes anderes Training was uns im Kommunizieren miteinander übt, ihm Erfolgserlebnisse beschert und uns beiden einfach eine schöne, leichte, gemeinsame Zeit.

    So wars bei uns, aber das ist halt nur EIN Erfahrungsbericht.
    Ich hatte früher schonmal einen Hund mit krassem Aggressionsverhalten (zunächst auch mir gegenüber) und da wars allein Zuneigung, Lob, positive Verstärkung die er brauchte und in sehr viel kürzerer Zeit lief er überall sicher ohne Leine bei mir.
    Jeder Hund ist anders.

    Allgemein find ichs super wichtig den Druck raus zu nehmen.
    Ayu ist zB als Stubenkatze unübertrefflich!
    Ebenso im Lernen von Tricks. Und ja das andere, das können halt die anderen besser. ;) Aber was solls, auch im Kuscheln ist er Weltspitze und kein anderer Hund hat seine tiefen Augen. :herzen1:
    Es ist wunderschön mit ihm -nagut nicht alles ;) -aber eine ganze Menge!! :herzen1:

    Genießt was ihr habt! :streichel:
    Schau nach einer passenden Trainerin/einem passenden Trainer und lasst es euch bewusst gut gehen!
    Dafür seid ihr zusammen!

    Was den Stellenwert betrifft:
    Der Hund in meiner Familie steht mir näher, bedeutet mir mehr, als ein fremder Mensch.
    Das ist keine Frage der Spezies für mich, sondern von Nähe, von Bindung, von Zuneigung.
    Ebenso war es bei den (von anderen) sogenannten Nutztieren mit denen ich eng verbunden gelebt habe.
    Ich selbst habe nie eine Wertigkeitsgrenze nach Spezies aufgestellt.

    Als ich 4 Jahre alt war erklärte mir eine fremde Frau, während ich am Teich mit einer Ente spielte:
    "Kleine Tiere (gemünzt auf das Alter) sind zum Spielen da und große Tiere sind zum Essen da."
    Diese Grenzziehung schockte mich und ich aß ca. 2 Wochen lang keine toten Tiere mehr.
    Ich verstehe weder emotional wie solche (in meinen Augen) absurde Grenzziehungen zustande kommen können, noch halte ich sie rational für akzeptabel und ich glaube nicht, dass man sie braucht.
    Ich lebe gut ohne. ;)

    Ich finde es total schade, wie der Ton in diesem Thread sich entwickelt hat und es tut mir leid, wenn User sich angegriffen oder unter Druck gesetzt fühlen!

    Was die Bedeutung des Alters für den Erfahrungsschatz angeht:
    Ich halte das in den meisten Fällen für ein Vorurteil.
    Sicher hab auch ich im Laufe meines Lebens immer Dinge dazu gelernt, neue Erfahrungen gemacht (grad jetzt mit Ayu mach ich bergeweise welche, die ich mir nie hätte vorstellen können :rollsmile: ).
    Aber ein deutlich größerer Teil liegt bei mir eben auch schon sehr lang zurück und von daher halte ich diese Einschätzung einfach für viel zu pauschal.
    Davon abgesehen, trüben Erfahrungen (wie zB Fehler die man evtl. jahrelang gemacht hat und sich ggF eingestehen müsste, Irrtümer denen man schon lange aufsitzt, Traditionen an denen man hängt...) nicht selten den Blick.
    Ich lebe seit 33 Jahren bewusst mit vielen traumhaft unterschiedlich gestrickten tierischen Persönlichkeiten und ich würde mein junges, 14, 16 oder 18 jähriges Ich inhaltlich bei diesem Thema ebenso ernst nehmen wie mein heutiges.
    Übrigens: ich wäre damals richtig sauer geworden, wenn nicht. :ugly:
    Eine Diskussion die nicht auf Augenhöhe geführt wird hat allgemein glaub ich keine guten Aussichten Verständig zu erzielen.

    Ich hab zZt wie erwähnt sehr viel um die Ohren und da mein Eindruck grad nicht ist, dass es iwie wichtig ist, dass hier etwas eingestellt wird, meld ich mich für diesen Monat doch erstmal ab.

    LG und gute Besserung den erkrankten Hunden!

    Und ja, meine Hund sind mir als Familienmitglieder wichtiger, als wildfremde Menschen.

    Ich denke, das ist bei nahezu jedem Menschen der mit einem Hund lebt so.
    Denn ansonsten läge es ihm*ihr ja näher genau das Geld was der Hund für Nahrung, Arzt... bekommt zu spenden und damit Menschenleben zu retten.

    Das klingt jetzt sehr hart. Ich finde es zum Weinen.
    Aber nicht die Tatsache, dass es Bindungen, Nähe, Familie gibt, die auch Speziesgrenzen überschreiten kann!

    Spoiler anzeigen


    Das Grausame daran ist mMn die Struktur der Gesellschaft, die Geld über alles setzt und auch das Lebensnotwendigste den Interessen des Marktes unterordnet.
    So dass zwar für alle genug da wäre, sie es aber nicht bekommen.


    Der Impuls der Liebe zu meinem Angehörigen (Zwei- oder Vierbeiner) ist hier nicht das, was in eine grausame Richtung führt.

    Aber mit dem "mehr oder weniger" machst Du doch grad auch nix anderes, als andere mit dem "nur". Du siehst Unterschiede in den einzelnen Lebensformen - die m. M. n. auch tatsächlich da ist und die man auch benennen darf, solange man damit gescheit umgeht.

    Wir Menschen haben als Einzige die Möglichkeit, das, was wir tun, in differenzierte Worte zu fassen

    Nein. Es gibt auch Tiere, die eine uns verständliche Sprache in differenzierter und sogar logisch schöpferischer Weise verwenden können (ein prominentes Beispiel war der Gorilla Koko).
    Und nicht alle Menschen können vergleichbares.
    Manche noch nicht, manche nicht mehr und manche auch zu keinem Zeitpunkt ihres Lebens.
    Diese Unterschiede verlaufen zwischen den Individuen, nicht starr abgrenzbar zwischen Spezies.

    Ich denke, die im Eingangspost beschriebene Differenz zwischen "nur ein Hund" und "er muss perfekt funktionieren", ist eigentlich gar keine.
    Dem "nur ein Hund" Ansatz liegt mMn oft zugrunde, dass Tiere (wie früher zB von der Kirche postuliert) eine Art Maschinen seien.
    Sie leben zwar, haben aber weder Emotionen, noch Denkfähigkeit oder gar Charakter etc.
    Von Maschinen erwartet man eben schlicht, dass sie funktionieren.


    Ein Hund ist in dieser Welt komplett von seinem Halter abhängig. Der Halter bestimmt wann und wo der Hund zu trinken/fressen bekommt. Wann er sich lösen darf, wann er wach zu sein hat und wann zu schlafen.

    Selbständigkeit ist beim Hund (und damit meine ich den gewöhnlichen Haus und Familienhund) überhaupt nicht mehr gegeben. Und muss ich dann meine ohnehin schon vorhandene Macht dann immer weiter ausspielen?

    Wunderbar formuliert!


    Ayu ist für mich ein Hund. Eine super spannende, komplexe Persönlichkeit.
    Absolut kein Kind oder sonst ein Mensch. Er ist einfach er. Bringt mich zum Staunen, zum Lachen, zum Weinen. Wir haben Spaß zusammen, teilen unser Leben. Er ist abhängig von mir und dem bin ich mir hoffentlich jeder Zeit bewusst! Er fühlt und denkt und entwickelt sich. Er hat Zukunft und Geschichte. Ein Hund -ganz und gar einmalig wie ein Mensch, und doch eben völlig anders.
    Etwas wirklich Besonderes.