Ich hab ja mit meinem Zauberflausch einen in mancher Hinsicht auffällig anstrengend verhaltensoriginellen Hund adoptiert.
Mit solch einem Hund in belebter Gegend wird man fast unweigerlich permanent ungefragt mit Rat, Anweisungen und sogar versuchten Nötigungen übergossen.
Ich fand das viel anstrengender als alles was mein Wautschi tat oder auch hätte tun können.
Die Leute laufen einem (ihrer Anwesenheit wegen) austickenden Hund zT noch nach um unbedingt ihre (vermeintlich nie gehörten) RatSchläge loszuwerden.
Diese Ratschläge widersprechen sich natürlich und wiederholen sich unendlich oft.
Von daher finde ich es etwas ganz anderes Leuten mit einem unauffälligen Hund zB zu sagen, welche Gefahren beim Spiel mit Stöcken für den Hund bestehen, als Leute zu belehren, die das ganz sicher permanent erleben und sehr wahrscheinlich genau das was man als Aussenstehende*r grad für originell hält, schon ewig oft gehört und erwogen haben.
Aber auch in dem Fall mit dem Stockspiel, würde ich immer versuchen auf eine Feinheit zu achten, die für mich einen riesen Unterschied gemacht hat:
Ich würde mit einer Frage beginnen!
In oben beschriebenem Fall, vermutlich mit sowas wie "Wisst ihr..." und dann schauen wie sie reagieren.
Unter all den etlichen Menschen die mir ihren Rat gaben, gab es nur zwei die so vorgingen und sie habe ich dadurch dolle lieb gewonnen!
Der erste von den beiden begann mit "Kann es sein, dass der Hund eifersüchtig ist..?"
Nein, das war nicht unser Problem. Aber so unaufdringlich und respektvoll ließ sich wirklich gut darüber reden und sogar gemeinsam nachdenken.
Ein wundervoller alter Mann!
Er sagte er habe das von seiner Frau gelernt. Suuuper! Denn da ist noch etwas was sehr oft eine Rolle spielt:
Älter wirkende Menschen sprechen meiner Erfahrung nach mit jünger wirkenden meist ganz anders als umgekehrt (obwohl das Alter ja für sich rein garnichts über Hundeerfahrung aussagt),
ebenso wie meist Männer mit Frauen anders umgehen usw.
Der soziale Status spielt unterbewusst leider idR eine erhebliche Rolle für Erwartungen und die Art der Kommunikation.
Als "junge attraktive Frau" mit krass auftretendem Hund hat man wirklich gut zu tun garstig genug aufzutreten um sich all das so weit vom Hals zu halten, dass man mit seinem Hund noch sinnvoll und in Ruhe arbeiten kann.