Beiträge von wow...

    Ich wundere mich ehrlich gesagt darüber, dass es hier so viele gibt, die glauben, ein Spaziergang an der kurzen Leine, in der der Hund auch noch die meiste Zeit auf Zug drin hängt, voll unter Stress wegen Wildgeruch und fremden Hunden, mit irgendwelchen fremden Leuten, wäre "Auslastung".
    Das ist doch purer Stress, nichts daran wäre gut für den Hund, und es ist gefährlich für Aussenstehende. Da ist er doch im Garten besser dran.

    Vermutlich liegt das daran, dass du solche Hunde nicht kennst.
    Die können genauso durch Schnuppern entstressen, die brauchen abwechslungsreiche olfaktorische Reize wie jeder Hund. Ausserdem reagiert er wie beschrieben auf Sichtreize- ausser Sichtweite sei er unterwegs ganz normal ansprechbar. Ca. nichts spricht dagegen mit diesem Hund in unbelebteren Gebieten spazieren zu gehen, solange es jemand ist, der etwas davon versteht.
    Ich finde es etwas gemein, die eigene Beklommenheit als Feature für den Hund verkaufen zu wollen. Sei dir gewiss, der empfindet Eingesperrtsein als weitaus grösseren Stress.

    Leider ist davon sehr wohl die Rede. Die Eltern haben im gesamten Ort Zettel aufgehangen und suchen Gassigänger.
    So findet man definitiv keinen, der wirklich Plan davon hat, was Sache ist.

    Das kann man mit einem netten unproblematischen Hund machen, aber doch nicht mit solch einem Kandidaten

    Dachte, dass sich damit auf meinen Vorschlag bezogen wurde.... Und zumindest ich habe damit jemanden wirklich Qualifizierten gemeint. Das kostet Geld- keine Frage, aber das ist es unbedingt wert.

    Oder mit unbekannten Leuten los ziehen zu lassen.

    Davon ist nicht Rede- nicht allein zumindest. Da muss man Geld und Zeit in die Hand nehmen, jemand Qualifizierten suchen, der einen solchen Hund führen kann und mitgehen! Das ist man dem Hund und was man ihm eingebrockt hat schuldig, bis man ihn gut vermitteln kann. Nur so lässt er sich besser vermitteln. Mal geguckt, wieviele von den Akitas bei den Notseiten wie lange zur Vermittlung stehen... :( :

    Ein frustrierter Hund, der nicht mehr an normale Umweltreize und Gassigehen gewöhnt ist , ist nicht "ausgeruht"- der hat Stress. Und das steht einer Vermittlung im Weg.
    Es verlangt keiner, dass momentan mit dem Hund trainiert wird- was perspektivisch natürlich aber sehr wertvoll wäre in dem Alter und wenn dann natürlich nur mit qualifizierter Begleitung. Aber auch reines Mangement erfordert, dass der Hund regelmässig zum Gassi rauskommt.
    Das braucht er, um zur Ruhe zu kommen.

    Ob ein Hund Fremde skeptisch betrachtet liegt nur bedingt an der Sozialisation. Das ist einfach auch sehr rassebedingt, wie sehr ein Hund filtert. An der Sozialisation misst sich meines Erachtens nur, wie er diese Skepsis umsetzt.
    Das kann man massgeblich dadurch beeinflussen.

    Ausweichen, vorsichtig nähern, fiddlen lassen, Ignorieren- das sind alles Strategien, die ein fremdenskeptischer Hund erlernen kann in diesem Rahmen. Es gibt sehr viele Zwischentöne zwischen Fight und Flight.
    Deswegen wird er Fremde nicht automatisch toll finden. (Und fremde Männer sind erstmal vor allem FREMD. Das wird einfach nicht generalisiert.

    Er soll im Rahmen der "perfekten" Sozialisation lernen dürfen, dass die auch zu was gut sein können und dass man weder gleich flüchten noch automatisch vertreiben muss- deshalb das Vorbild durch sozialkompetene Hunde und deshalb der Rückhalt beim vorausschauend agierenden, hundelesenkönnenden, versierten und hilfsbereiten Hundehalter.

    Es geht nicht ums mögen, sondern was du mit ihnen vorhast, wie dein Alltag aussieht und mit welchen Problemstellungen du dich auseinandersetzen willst.

    Wenn deine Alternative der Labrador ist, hast entweder nur sehr wenige Rassevertreter kennengelernt oder eben nicht richtig. ;)
    Ein ACD sollte hüten und heelen dürfen meiner Meinung nach und er ist nicht wirklich für die Stadt geeignet.
    Ein KHC oder ein Dalmatiner könnten den Ansprüchen genügen. :gut:

    Wenigstens einen qualifizierten Gassigeher sollte man dann dem Hund finanzieren, wenn man schon nicht eine neue Familie für ihn suchen will. Das wäre zumindest eine Form des besseren Managementes.
    Für den Hund bedeutet der Zwingeraufenthalt Frust, soziale Isolation mit allen Folgen und mittelfristig psychische und physische Krankheit wegen zuwenig Bewegung und geistiger Auslastung.

    Darum ging es mir und nicht darum ob ein Hund Männer generell toll finden soll das war nur ein Beispiel.

    Nur gerade das Beispiel fand ich kein sonderlich gutes- es gibt auch hundeunfreundliche Männer (und Frauen) usw. und das spüren Hunde einfach noch viel deutlicher als wir.

    EIn besseres Beispiel fände ich so etwas wie- "Fahrräder tun nix, die fahren einfach vorbei", "Autoscheinwerfer sind grell, Verkehr ist laut, aber mit Frauchen kommt man da locker durch", "bei vielen Menschen um einen herum-Baumarkt- muss man sich nicht befassen mit jedem Einzelnen, man kann da einfach dran vorbeigehen".

    Wichtig sind vor allem positive Erfahrungen in jeder Hinsicht, so dass Neugier die Abwehrhaltung überwiegt.

    Die Ansätze hier hören sich sehr gut an! Ängstlichkeit ist tatsächlich nicht der Normalfall und ich finde es gut, dass du das Problem angehen willst, bevor es sich weiter verfestigt- immer in kleinen Schritten- das wird sich schon geben.
    Ein netter, rücksichtsvoller gleichaltriger Hund in ähnlicher Größe fände ich auch perspektivisch wichtig, weil im wechselseitigem Spiel Einiges an sozialem Gespür geschärft und Sozialverhalten erprobt wird und die Fähigkeit mit anderen Junghunden spielerisch agieren zu können das Selbstbewusstsein stärkt.