Beiträge von wow...

    Wenn ein Hund unsicher ist, muß er bestimmte Sicherheiten kriegen.
    Zum Beispiel daß er sich darauf verlassen kann, daß du ihm irgendwelche Fremden vom Hals hälst, daß die nicht anfangen ihn zu begrapschen.
    Diese "Methoden" fördern nur weitere Verunsicherung-natürlich wehrt sie sich dann. Überhaupt nicht verhaltensgestört übrigens, sondern sehr beherrscht. Sie knurrt.


    Falls die Hündin auch sonst zu eher aggressivem Verhalten neigt, ist eine Kastration kontraindiziert.

    Natürlich "kontrolliert" der Hund dich nicht.
    Er sichert sich permanent ab, weil er Angst hat, dich zu verlieren. :hilfe: Er hat noch keine Zuversicht darin, daß du wiederkommst.
    Deswegen der kleinschrittige Aufbau.


    Man kann das Prinzip "Wiederkommen" fest mit Worten verknüpfen. Dann weiß der Hund, woran er ist.
    Wenn er schon solchen Stress hat, macht es keinen Sinn ihm irgendwie mit Nichtbegrüßen, So-tun-als-wäre-nix zu vermitteln, daß alles ganz belanglos ist - das ist es für ihn nicht.
    Eher bestärkt man ihn noch in seiner Unsicherheit ("Merkt der nicht, daß ich da bin?").
    Begrüßen mit einem freundlichen Wort, wenn der Hund es nicht geschafft sich nicht aufzuregen.
    Begrüßung mit freundlichem Wort und Keks, wenn er es geschafft hat.Mit Sekundenlängen fängt das an.


    Außerdem würde ich die Erwartungshaltung ändern und den Hund nur einmal am Tag mit Dummyarbeit etc. beschäftigen. Ansonsten wirklich nur spazieren, Schnüffeln etc- nix Bespassung.
    Weniger aber dafür lange Spaziergänge, dann fällt es ihm leichter zu schlafen.

    Der Ersteller meldet sich zwar nicht mehr, aber wenn wir schon bei Notfallmaßnahmen sind:
    Entweder ein Breaking Stick mitführen oder im Wald einen Stock nehmen,In Mundwinkelhöhe reinschieben oder reinbeissen lassen, nach hinten schieben, gleichszeitig fixieren- ist besser als ein Arm oder ein Bein.

    Als die Nonplusultra-Mehode würde ich das nun aber auch nicht verkaufen wollen.
    Fuß dazwischen, Distanz schaffen ja. Situativmanagment. Daß es wehtut, kann im Eifer passieren-hat man nicht unter Kontrolle.
    Gezielt Beschädigenwollen- nein. Viel zu gefährlich. Daß der Dobi floh war reines Glück. Zum Glück- wüßte da welche, die dann weiter eskalieren würden.
    Genau zum Schutz meines eigenen Hundes würde ich immer versuchen den Fremdhund zu fixieren und mich nicht auf einen Kampf einlassen.

    Wir haben so Probleme ja glücklicherweise nicht.
    Kommunikationsbegabter Hund, der wenn so ein Aggro-Terrier wirklich angreift zwar herunterdosieren würde, aber mir dennoch lieber den Vortritt für diese Feinmotorikaufgabe läßt :D "Äh ja, der rafft das nicht, mach' du mal bitte".
    Das ist schon ein riesiger Vorteil, weil man so beide Hände für den Angreifer übrig hat.


    Bisher griff ich da immer ins Halsband. Scheinbar laufen gerade solche Hunde nicht mit Geschirr. :???:
    Mein Rat an Halter dieser weglaufenden Aggro-Hunde: Bitte zieht doch ein Geschirr an. Wenn man den Hund wegziehen muß, wird das am Geschirr besser toleriert. Bitte nehmt eins mit großem Ring zum Anleinen, dann geht das mit dem Anleinen leichter. Viele Leute haben für so etwas eine Reserve-Leine dabei.



    Hätte ich einen Hund, der da größere Schwierigkeiten hätte, würde ich auch versuchen den Fuß dazwischenzukriegen.

    Ach, schön daß sich die Angst abbaut!

    Und ich würde ja inzwischen gerne so viele Hunde, denen ich begegne, streicheln wollen, aber da hier im Forum so viele schreiben, dass es nervt, wenn sie angequatscht werden und ihre Hunde streicheln wollen, halte ich mich zurück

    Bei den meisten Leuten liegt es glaube ich eher am Hund. Da mögen es die meisten nämlich nicht, von Fremden angefaßt zu werden und der Hund soll sich darauf verlassen können, daß der HH dafür sorgt, daß das respektiert wird. Mögen die meisten Menschen ja auch nicht, wenn ein Fremder sie anfaßt- ich kann die Hunde da gut verstehen.
    Insofern einfach nicht persönlich nehmen ;) .
    Was ich öfter gefragt werde ist, ob der Hund was Leckeres haben darf.
    Das ist natürlich immer so eine Sache: Futter von von jemandem den man nicht kennt. :verzweifelt: Je nach Person mache ich da Ausnahmen. Für solche Fälle kommt es natürlich extrem gut, wenn man Bio-Känguruh anbieten will :D . Das wird dann auch ein Allergiker wahrscheinlich nicht ablehnen. Bei übergewichtigen Hunden ist es natürlich keine Option.

    Sicherer geht man, wenn man früher röntgt. PennHip-Röntgen wird normalerweise in der 16. Woche gemacht. Mit einer Symphysiodese in dem Alter ist eine sich entwickelnde HD gut zu behandeln.
    Im Vergleich gilt sie als die wirksamste und schonendste Op- Methode, kann man aber nur bei Welpen machen.
    Also- wenn man operieren lassen will und wenn man nicht abwarten will,ob es sich vielleicht durch konservative Maßnahmen bessert.

    Rein präventiv im Sinne des Hundes würde man initial erstmal zur Abgabe raten.
    Aus folgenden Gründen:
    - der Hund wird im Forum hauptsächlich als Problemträger thematisiert
    - die Erstellerin klingt unglücklich
    - finanzielle Einschränkungen werden erwähnt
    - die Probleme sind weder ungewöhnlich für einen pubertierenden Hund und auch gesundheitlich gut behandelbar, sollte also nicht zur Verzweiflung bringen
    -der Hund ist jung genug, um schnell wieder vermittelt zu werden
    -man kennt die Erstellerin nicht


    Also sagt man lieber: "gib' den Hund ab, woanders ist er mehr willkommen und du bist deine Probleme los".


    Vielleicht ist das aber wirklich zu präventiv gedacht.
    Vielleicht erstellt jemand so einen Thread, weil ihm gerade eine bestimmte Perspektive fehlt und er sich darin alleingelassen fühlt.
    Sowas wie ein später Welpenblues. :???:
    Vielleicht werden Probleme auf den Junghund projiziert, vielleicht sogar irrationale Ängste:

    • Daß vom Kotfressen z.B. erhebliche Infektionsgefahr für den Menschen ausginge (Nein,das ist nicht der Fall: Hundespeichel ist einerseits antibiotisch und andererseits sind die meisten Hunde trotz Kotfressens nicht giardien- oder wurminfiziert.)
    • daß die Krankengeschichte ins Unermessliche wächst (Dazu besteht erstmal kein Anlaß- eine Vagnitis heilt mit der Läufigkeit in den meisten Fällen aus. Das Immunsystem stabilisiert sich dann auch. In der Vorpubertät sind Hunde oft anfälliger. Verdauungstechnisch könnte man mi einer Ernährungsumstellung viel erreichen).
    • daß die "schwierige Zeit" -gemeint ist die Pubertät- ja erst noch kommt, d.h. wenn jetzt schon alles schwierig scheint- wie wird es erst dann werden? (Wie beim Menschen auch und schon mehrfach von Usern erwähnt: Da wächst man rein. Und zwar beide.Man hat da kein ausgewechseltes Wesen vor sich, sondern nur eines, daß mehr Erfahrungen machen will als vorher. Und da man die mit ihm zusammen macht, läßt das nur mehr zusammenwachsen. Manchmal ist der Hund zu eingenommen von Wrfahrungen und Eindrücken, so daß er mal ein paar Sachen vergißt, aber er wird sich erinnern.)


    Mein Lebenspartner neigt ebenfalls zu diesem lieber nicht und ist ziemlich gut darin, vor allem Einschränkungen und auch Gesoenster zu sehen. Der wollte den Hund dann auch "lieber" abgeben. Aus diffusen Unwägbarkeiten heraus, weil er die Sicht auf das soziale Wesen in dem Moment ausgeblendet hatte und nur die Einschränkungen wahrnahm.
    Käme er heute nicht mehr auf die Idee.


    Da habe ich nicht mitgespielt.
    Dafür hatte ich den Hund zu lieb.
    Und ich wollte meinem Kind vermitteln, daß man vor Problemen nicht weglaufen muß und man Verantwortung für ein Tier hat, daß sich seine Lebensumstände nicht selber aussuchen kann.
    Diese Entscheidung hat keiner bereut und bei uns war auch erheblicher Kostenfaktor im Spiel.


    Also :smile: wenn du es schaffst, das Wesen vor dir zu sehen- den Charakter, die Freude, Begeisterungsfähigkeit und das Vertrauen- dann mag ich dir Mut machen, es noch zu versuchen. Die Beziehung wird auf die Dauer nur intensiver.

    Mit dem Trainer stimme ich ja voll zu.
    Alle Menschen zu meiden finde ich aber bei solchen Hunden verkehrt, vor allem, wenn es auf eine längere Phase hinausläuft. (Eine Trainersuche dauert manchmal länger, wenn man nicht gleich den Richtigen erwischt. :/ )
    Die denken dann "Ah das gehört so" und verbellen noch weiträumiger.
    Lieber einen verläßlichen Abstand garantieren als weiträumig zu meiden finde ich da sinnvoller (evtl. war "alle Menschen Meiden" ja auch so gemeint).

    Wackelige Sozialisation braucht es dafür meines Erachtens nicht.
    Ich kenne das so, daß die Unsicherheit vor allem darin beruht, was Hundi unternehmen soll und nicht darin, daß etwas zu unternehmen ist. :smile: Davon ist er eigentlich ziemlich überzeugt- sind ja Fremde- man weiß nicht , wen man da vor sich hat, also auch nicht, ob er nicht fiese Absichten hat. Hund beobachtet genau und speichert ab.


    Fremde sind, weil sie ja selber Fremde vor sich haben auch etwas unsicherer. Der Unsicherheitsgeruch macht noch skeptischer.


    Also: in Ermangelung wohlerprobter gemeinsamer Umgangsstrategien geht Hund lieber auf Nummer sicher um Abstand zu kriegen, d.h. beim Schäferhundtypus meistens nach vorne.


    Hast du dich mal mit Zeigen&Benennen beschäftigt? Falls nicht, würde ich das unbedingt nachholen.
    Das Prinzip sich wechselseitig über einen Auslöser zu verständigen greift auch in solchen Situationen. :gut:


    Was wäre so eine wohlerprobte gemeinsame Umgangsstrategie?
    Was man schon gemeinsam geübt hat- erstmal mit Dummy-Fremden :D
    Der Rest richtet sich ziemlich nach dem Hund und dir. Ich finde ja "Moment bitte"(zum Fremden)/1 Schritt zurücktreten (mit Hund)/"Keine Sorge, der(Draufzeigen) ist harmlos", "Sitz", Wurst (zum Hund) ganz gut umsetzbar. Zumindest wenn der Fremde plötzlich auftaucht.
    Besser ist es natürlich, wenn man den von Weitem sieht, dann kann man den Hund schon vorher einweisen.