Ich hatte nicht minder Probleme mit meiner Hündin, irgendwann kommt der Punkt wo man sich entscheiden muss. Schafft man es in irgendeiner Weise seinen Hund zumindest weitestgehend so zu akzeptieren wie er ist und nicht alles persönlich zu nehmen und neidisch auf andere zu sein, oder wird man immer und immer nur frustriert sein von seinem Hund, weil man immer mehr erwartet.
Ich habe mich für Ersteres entschieden. Das hatte mehrere Gründe, einerseits konnte ich es ihr nicht antun in ein Tierheim zu gehen. Sie ist so ängstlich und sensibel und, ja, auch schwierig, dass es sie wahrscheinlich gebrochen hätte. (Das kann bei deinem Hund ganz anders sein).
Andererseits habe ich mein Leben irgendwie so angepasst, dass ich und sie so wenig wie möglich Konflikte haben und die nächsten Jahre noch so schön wie möglich sind.
Das heißt nicht, dass es nicht schwierig ist. Ich habe auch viele Tränen verdückt und heute muss ich auch oft schlucken. Aber ich ertappe mich nur noch selten, wie ich meinen Hund an anderen Hunden bemesse.
Ich habe akzeptiert, dass nicht ALLES meine Schuld ist und, dass andere Hunderhalter mit Hunden die nicht so aufwuchsen wie meiner, es auch einfach manchmal leichter haben. Und das ist okay. Ich bin keine Versagerin, mein Hund ist keine Versagerin.
Wenn sie mal nicht mehr ist, dann kommt wieder ein entspannterer Hund ins Haus und so lange machen wir es uns noch so angenehm wie möglich.
Das kann nicht jeder und ich kann total verstehen, dass du frustriert bist. Ich habe die Verantwortung für meinen Hund, ich habe mich für sie entschieden, ich sorge dafür, dass es ihr gut geht. In dem Falle bei mir. Wenn du dafür Sorge tragen kannst, dass es deinem Hund woanders gut/besser geht, dann ist das natürlich auch ok.
Das kannst nur du entscheiden.
PS: Mein Hund ist nun 7 und der Prozess des "Akzeptierens" ist lange nicht abgeschlossen, natürlich arbeiten wir auch noch an vielen Dingen. Das Kostet Zeit und Nerven und auch Geld! Aber andere Sachen nehme ich tatsächlich hin und plane mein Leben danach. Restaurant? Muss sie nicht. Innenstadt? Mach ich nicht mehr. Busfahren? Muss nicht.