Beiträge von Esiul

    Das ist aber quasi unausweichlich. Denn Reinzucht bedeutet per Definitionem, dass irgendwann zugemacht wird - und ab da nur noch Verlust, aber kein Zugewinn mehr möglich ist.

    Rasse und Spezies sind unterschiedliche Dinge. Sollte man wirklich wirklich auseinanderhalten.
    Aber auch ganze Spezies sterben aus, wenn die genetische Variation zu klein wird. Für abgekoppelte, kleine Populationen (vergleichbar mit "Rassen") sind die Überlebenschancen immer schlecht. Ohne eine ständige Durchmischung des verbleibenden Genpools und die damit einher gehende genetische Rekonfiguration haben die keine Chance - und genau das verhindert ja die züchterische Auslese auf wenige Merkmale (inkl. die auf bestimmte Krankheiten). Das ist die Krux.

    Das Überleben von Inselpopulationen ist immer ausgesprochen prekär. Ganz tolle und unterhaltsame Lektüre dazu: Der Gesang des Dodo von David Quammen. Sehr spannend.

    Dennoch gibt es auch immer wieder Tierarten, bei denen plötzlich gemeldet wird: "Bestand hat sich erhohlt" und die dann eine Gefährdungsstufe zurückrutschen. Also ganz unmöglich scheint es nicht zu sein.

    Glaubt ihr, dass der Longenkurs für trächtige Stuten auch zumindest teilweise sinnvoll ist? Meine Reitbeteiligung ist jetzt in Monat 6, ab Monat 7 möchte ich die reiterliche Belastung auf jeden Fall stark verringern und eigentlich hauptsächlich nur vom Boden aus arbeiten. Spazierengehen in hügeligem Gelände ist schon geplant, ist aber glaub ich vor allem in den nächsten Monaten noch viiiiel zu wenig für sie. Aktuell steht sie voll im Training und sie braucht das auch, wir haben uns in den letzten paar Wochen echt mit Trabtraversalen und Galoppschulterherein nur so gespielt. Allerdings sind ja Seitengänge etc. nicht so wirklich empfehlenswert für hochträchtige Stuten. Ich brauch also irgendwas, was sie körperlich fit hält, und sie auch geistig so fordert, dass sie nicht aus Langeweile ihre Koppelkolleginnen verprügelt. :mute:

    Ums frei nach meiner Tierärztin zu sagen: Sie findet Royal Canin zwar unglaublich unsympathisch, aber im Bereich Medizinfutter haben sie halt einfach die Nase vorne. Ist halt so. Die sind da drauf spezialisiert und der Hund hat halt statistisch die besten Überlebenschancen mit so einem Futter. Kleine Unternehmen haben nicht die Ressourcen, um da großartig Tests zu machen, Royal Canin macht das alltäglich. Also nimm irgendwas von RC oder Hills, das ist erprobt und funktioniert. Ich fütter sowas auch nicht, aber wenn mein Hund aufgrund einer Krankheit das Zeug brauchen würde, dann würde ich ohne zu zögern in den RC-Schrank greifen.

    Ich hätte in dem Fall wohl auch in jeder Hosentasche, Jackentasche und überall sonst Leckerlis, die ich bei Bedarf sofort hergeben kann, damit ich dieses Leckerli-hohl-Muster unterbrechen kann. Eventuell würde ich "gib" auch neu trainieren. Das würde ich dann halt durchziehen, bis der Hund echt zuverlässig gecheckt hat, dass ich in jeder Situation irgendwo her ein Goodie zaubern kann. Und dann würde ich die Leckerlis immer noch in meiner Hosentasche haben, aber nicht mehr alles belohnen. Und irgendwann würde ich halt dann nur noch ab und an was Feines einstecken.