Ich meine, was meint genau ihr denn damit? Was ist euer Kriterium dafür, zu sagen: Das Verhalten, das mein Hund gerade zeigt, liegt eindeutig nicht mehr im Normalspektrum
Naja, man kennt seinen Hund ja und weiß, wie er normalerweise drauf ist.
Mal als Beispiel am Loki: relativ reizoffen und momentan mit seinen Hormonen irgendwie überfordert. Normalerweise läuft er normal rum, hier schnüffeln, da schnüffeln, da markieren, dort schauen, ganz normal. Hört auch normal.
Wenn der jetzt nach 1,5 oder 2 Stunden relativ reizvollem Spaziergang - viele Hunde, Menschen, Fahrzeuge, eventuell läufige Hündin, Stress mit mir - zeigt er ein anderes Verhalten. Dann läuft er hektisch im Zickzack ohne zu schnüffeln oder zu markieren, einfach nur ein "ich weiß gerade nicht wohin mit mir." Oder er zeigt Übersprungshandlungen - meine zweite Hündin förmlich ins Gesicht springen, mir an die Arme springen, mir Tannenzapfen gegen den Kopf werfen, etc.
Er zeigt einfach ein Verhalten, dass er normalerweise auf einem Spaziergang nicht zeigt. Daran mache ich (!) fest, dass es für den heutigen Tag dann reicht. Zugegeben, diese Tage werden weniger, aber manchmal kommt einfach zu viel zusammen und wenn ich dann nochmal einen weiteren 1,5 Stunden Spaziergang machen würde, würde er mir um die Ohren fliegen.
Wenn ich das jetzt jeden Tag machen würde ohne ihm die Möglichkeit zu geben runter zufahren, hätte ich nach ein paar Wochen wohl ein Problem. Und ich habe einen KHC, ich will nicht wissen wie es bei Hunden aussieht, die wesentlich reizoffener oder triebstärker sind als meiner. Da ist meiner ja ein Engelchen dagegen.
Ich glaube, viele Menschen sehen auch nicht wenn ihre Hunde drüber sind. Irgendwo im anderen Thread hat es jemand geschrieben. Es wird eine Teufelspirale. Hund ist unruhig - muss mehr ausgelastet werden - wird noch unruhiger (geht über Tische und Bänke) - muss noch mehr ausgelastet werden - fliegt dir um die Ohren - muss ganz dringend noch mehr ausgelastet werden - etc. Das Wort "Überforderung" kennen viele Hh gar nicht und seitdem jeder Hundetrainer geradezu propagiert, "Der Hund muss beschäftigt werden" wird es gerne übertrieben oder falsch gemacht.