Beiträge von catsanddog

    Kommt auf die Situation an. :ka:

    Bella würde ich eher Richtung fiddle einordnen, außer jemand will an ihren Popes, dann ganz klar Fight. Sie hat allerdings gelernt, dass Angriff die beste Verteidigung ist. Fixieren, mit Vollgas hin und keine 10 cm vor die Nase des anderen Hundes mit Vollkaracho springen - 90 % der anderen Hunde bleiben stehen oder weichen sogar zurück. Natürlich darf sie sich so anderen Hunde nicht nähern aber das wäre ihre Taktik. Wirklichen Ernstfall hatte sie noch nicht.

    Loki geht eher in Richtung fight. Er hat echt einen langen Geduldsfaden, läuft sehr schön deseskalierend ohne übermäßig zu fiddeln aber wenn einer sagt, "Willst du aufs Maul?" dann kommt als Antwort, "Komm doch her." Er läuft sehr präsent - Brust raus, Rute hoch, staksig - auf den anderen Hund zu, reagiert aber sehr schön auf die andere Körpersprache. In 95% der Fälle macht er dann einen höflichen Bogen, manchmal muss noch ein Busch angepinkelt werden und dann geht es weiter.

    Freeze und Flight habe ich bei Beiden noch nicht erlebt. :denker:

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    Ja klar, die Tierschützer schwimmen ja auch im Geld und können locker das Dreifache des Schlachtpreises bezahlen...

    Die Realität sieht wohl so aus, dass man sich auf den Auktionen ein Limit setzen muss, da das Budget begrenzt ist, man die Metzger bei der vorher festgesetzten Anzahl Pferde knapp überbieten kann und der größte Teil der Fohlen tatsächlich nach Italien geht.

    Die haben in dem Beitrag teilweise 1000 Euro pro Fohlen bezahlt, bei einem Lebendgewicht von maximal 400 kg - wo die die halbe Tonne herhaben, ist mir ein Rätsel :ka:- und einem maximalen Schlachtpreis von vielleicht 1,5 Euro pro Kg, liegen wir bei etwa 600 Euro, das ist für den Verkäufer ein guter Gewinn. :ka:Eher weniger weil 400 kg schon sehr viel wäre.

    Zudem viele Fohlen es gar nicht erst auf die Auktion schaffen. Die werden direkt beim Hersteller vom Tierschutz frei gekauft. Kein Hersteller wird nein sagen wenn da jemand kommt und sagt, "Gib mir drei der Fohlen und du bekommst sofort 3000 Euro." Stress gespart, Transport gespart und sicheres Geld.

    Und mal ehrlich, 1000 Euro für ein 6 Monate altes, rohes Fohlen ohne wirkliche Papiere, joah, da bekommst du ein gesundes, erzogenes Fohlen vom Züchter auf dem deutschen Markt. Aber da hat man ja nichts gerettet.

    Auch wenn es viele Tierschützer nicht gerne hören aber sie befeuern den Markt teilweise mit diesen Rettungsaktionen. Über unsern Hof gehen Schlachtpferde - der Vater meiner Chefin handelt mit Vieh - und der Schlachter, der die holt, sagt ganz klar. Er zahlt dem Vater den normalen Schlachtpreis und teilweise werden ihm die Pferde direkt vorm Schlachthof noch von Tierschützern für den dreifachen Preis abgekauft.

    Ich sehe halt in dieser Hinsicht keinen Unterschied zwischen Rind und Pferd, ich esse Fleisch und ich weiß, wie es produziert wird. Ich selber esse kein Pferd weil es mir nicht schmeckt. Aber vielen Leuten schmeckt Pferdefleisch und das muss halt produziert werden. Und mal ehrlich? Die Fohlen leben 6 Monate frei und glücklich auf der Weide, haben dann kurz wirklich Stress und werden dann geschlachtet. Da leben sehr viele Tiere aus konventioneller Haltung wesentlich schlimmer.

    Ob ich in einem Betrieb arbeiten könnte, wo für den Schlachter produziert wird, weiß ich nicht. Da bin ich ehrlich. Aber ich weiß, dass unsere Rinder - Wir haben Murnauer - teilweise zum Schlachter gehen und ich weiß, dass meine Chefin von jedem geschlachteten Rind etwas bekommt. Die haben ein tolles Leben, werden im Nachbarort geschlachtet, die würde ich auch essen. :ka:

    In meinem alten Stall tauchten auch irgendwann zwei Frauen mit zwei geretteten Haflingerfohlen auf - 6 und 7 Monate - absolut roh, eines hat gelahmt und das Andere hatte irgendwas an der Lunge. Sie haben sehr viel Beifall für ihre Rettungsaktion von den anderen Einstellern bekommen, bis auf einen Mann. Mit dem habe ich mich dann unterhalten.

    Der erzählte mir, dass er immer in - ich glaube - Tirol Urlaub machte, immer im gleichen Hotel und der Nachbar dort hatte auch Haflinger stehen. Ganz am Anfang waren es noch vier, fünf Stuten, die jedes Jahr gefohlt haben weil der Nachbar Ferienwohnungen hatte und halt mit süßen Haflingerfohlen geworben hat. 15 Jahre später hatte der eine Herde von über 20 Stuten, die jedes Jahr gefohlt haben. Auf die Nachfrage, ob sich das lohnt, sagte der Nachbar wohl, "seit die Tierschützer die Fohlen kaufen, lohnt es sich."

    Früher hat er im Herbst nur zum Schlachtpreis verkauft aber seit das Fohlen retten groß geworden war, kamen immer mehr Tierschützer, die teilweise das Dreifache vom Schlachtpreis bezahlt haben. Für den Mann lohnt es sich wenn ein paar Fohlen von Tierschützern gekauft werde und der Rest zum Schlachter geht, also produziert er mehr als früher.

    Seitdem sehe ich dieses Fohlen retten immer etwas skeptisch, gerade im großen Stil.

    Das kann man aber nicht vergleichen, finde ich. :ka:

    45/50 Minuten im Zuggeschirr unter Vollzug fordert einen Hund ganz anders als wenn der 2 Stunden im Freilauf unterwegs ist, sein eigenes Tempo bestimmen kann, mal hier anhalten, mal da anhalten. Es ist einfach eine andere Art der Auslastung.

    Als Beispiel: Wenn wir 10 Km im Zuggeschirr laufen - zu Bestzeiten in unter einer Stunde - ist der Hund danach fertig. Der braucht danach ne Pause wo er tief und fest schläft.

    Fahr ich 10 Km mit dem Rad, wo der Hund nebenher läuft also ohne Zug, fragt der mich danach, was wir jetzt machen.

    Das Eine ist Schwerstarbeit, das Andere ist bequemes Traben - Bei beiden Sachen sind wir 1 Stunde unterwegs. Meinem Hund bringt das Erste von der Auslastung her mehr als das Zweite, der ist länger glücklicher und fordert wesentlich später wieder Beschäftigung ein. Wenn man das so beschreiben kann. :ka:

    Deswegen finde ich eine Zeitangabe auch schwierig. Genau wie die beliebte Frage, "Wie viele Km geht ihr am Tag?" Auch schwierig zu beantworten denn je nach Wohnort können 5 Km Bergsteigen anstrengender für den Hund sein als 10 km plattes Land.

    Tendenziell schockiert es mich schon auch wie wenig man oft liest dass mit Hunden raus gegangen wird bzw. wie wenig viele Hunde „verkraften“

    Es geht doch hier gerade nur ums Gassigehen, oder? Nicht darum, wie oft man etwas mit den Hunden macht?

    Da sollte man vielleicht noch unterscheiden, was wann mit dem Hund gemacht wird. Ein Hund, der wirklich nur Gassi geht, verträgt und braucht wahrscheinlich mehr Gassi als ein Hund, mit dem noch extra was gemacht wird.

    Wir gehen 3 bis 4 Mal die Woche (Mo - Fre) Canicross laufen, mit Hund auf Dauerzug. Das ist körperlich wie geistig anstrengend. Dazu - außerhalb von Corona - noch 2 Mal die Woche festes Training im Verein und am Wochenende normalerweise wandern mit Frühstück oder Einkehr - außerhlab von Coronazeiten. Momentan halt kein Verein sondern Training zu Hause und Frühstück/Einkehr fällt auch weg.

    Aber ganz ehrlich, wenn der Hund vormittags eine knappe Stunde im Zuggeschirr unterwegs ist und Abends nochmal ungefähr 30 Minuten Training hat, reicht ihm das völlig. Klar, kann ich dann noch irgendwann Nachmittags eine Gassirunde rein quetschen aber bringt ihm nichts. Ich will auch keinen Hund, der immer mehr und mehr fordert/braucht um normal zu sein.

    Heute waren wir -z.b. - gemütliche 2 Stunden unterwegs, ein paar Menschen, ein paar Hunde und alles war gut. Hat ihm aber heute auch gereicht, der liegt entspannt den ganzen TAg daheim rum, kaut mal ein Kauteil, schleppt mal für 5 Minuten ein Spielzeug an und döst dann weiter.

    Auf Dauer - also über Monate - nur Gassigehen wäre ihm wohl irgendwann zu wenig. :denker: Aber habe ich noch nicht ausprobiert.

    Ich habe auch ein Gegenteil vom Loki fast immer mit. Bella ist es schnurzegal wie lange wir draußen sind oder wie oft. :ka: Da kannst du 30 Minuten am Tag gehen oder fünf Stunden oder zwei mal am Tag 2 Stunden oder drei Mal eine Stunde und das jeden Tag, ist ihr schnurzegal. Bei ihr merkt man auch keine geistige Veränderung, man merkt allerdings nach - sagen wir - einer Woche jeden Tag längere Wanderungen durchaus ein körperliches Defizit. Sie läuft etwas langsamer aber immer noch gut mit. Aber das schieben wir mal auf ihre körperliche Verfassung, sie ist fast 9 und hat Arthrose hinten rechts, da darf man irgendwann mal eine körperliche Pause brauchen. :nicken:

    Ich meine, was meint genau ihr denn damit? Was ist euer Kriterium dafür, zu sagen: Das Verhalten, das mein Hund gerade zeigt, liegt eindeutig nicht mehr im Normalspektrum

    Naja, man kennt seinen Hund ja und weiß, wie er normalerweise drauf ist.:ka:

    Mal als Beispiel am Loki: relativ reizoffen und momentan mit seinen Hormonen irgendwie überfordert. Normalerweise läuft er normal rum, hier schnüffeln, da schnüffeln, da markieren, dort schauen, ganz normal. Hört auch normal.

    Wenn der jetzt nach 1,5 oder 2 Stunden relativ reizvollem Spaziergang - viele Hunde, Menschen, Fahrzeuge, eventuell läufige Hündin, Stress mit mir - zeigt er ein anderes Verhalten. Dann läuft er hektisch im Zickzack ohne zu schnüffeln oder zu markieren, einfach nur ein "ich weiß gerade nicht wohin mit mir." Oder er zeigt Übersprungshandlungen - meine zweite Hündin förmlich ins Gesicht springen, mir an die Arme springen, mir Tannenzapfen gegen den Kopf werfen, etc.

    Er zeigt einfach ein Verhalten, dass er normalerweise auf einem Spaziergang nicht zeigt. Daran mache ich (!) fest, dass es für den heutigen Tag dann reicht. Zugegeben, diese Tage werden weniger, aber manchmal kommt einfach zu viel zusammen und wenn ich dann nochmal einen weiteren 1,5 Stunden Spaziergang machen würde, würde er mir um die Ohren fliegen.

    Wenn ich das jetzt jeden Tag machen würde ohne ihm die Möglichkeit zu geben runter zufahren, hätte ich nach ein paar Wochen wohl ein Problem. Und ich habe einen KHC, ich will nicht wissen wie es bei Hunden aussieht, die wesentlich reizoffener oder triebstärker sind als meiner. Da ist meiner ja ein Engelchen dagegen.

    Ich glaube, viele Menschen sehen auch nicht wenn ihre Hunde drüber sind. Irgendwo im anderen Thread hat es jemand geschrieben. Es wird eine Teufelspirale. Hund ist unruhig - muss mehr ausgelastet werden - wird noch unruhiger (geht über Tische und Bänke) - muss noch mehr ausgelastet werden - fliegt dir um die Ohren - muss ganz dringend noch mehr ausgelastet werden - etc. Das Wort "Überforderung" kennen viele Hh gar nicht und seitdem jeder Hundetrainer geradezu propagiert, "Der Hund muss beschäftigt werden" wird es gerne übertrieben oder falsch gemacht.

    Stress abbauen tut 90 minütiges Spazierengehen aber garantiert.

    Kommt vielleicht drauf an wo man spazieren geht. Wenn ich 90 Minuten durch die Großstadt mit meinem Zwerg gehe, mit unzähligen Hundebegegnungen, Menschen, Fahrzeugen und so weiter, baut der keinen Stress ab. Der ist danach auch fertig aber weil es zu viel war und nicht weil er jetzt entspannt ist.

    Ich habe einen Hütehund in Light, einen typischen Begleithund und habe festgestellt, dass die Umgebung sehr viel ausmacht. 1,5 Stunden auf unserer Stammstrecke und der Hund ist zum Schluss durch - nicht weil entspannt sondern weil zu viele Gerüche, zu viele Hunde, Menschen, vielleicht die ein oder andere läufige Hündin dabei. Merkt man gut am Gehorsam zum Schluss.

    5 Stunden wandern in reizarmer Umgebung - einsamer Berg mit insgesamt ungefähr 10 Begegnungen - und der Hund ist zwar körperlich kaputt aber geistig noch voll da. Auch gut am Gehorsam zum Schluß zu bemerken.

    Auf beide Arten ist er danach fertig, aber auf zwei verschiedene Weisen. :ka: