Beiträge von Kisu94

    Hallo zusammen :winken: ,
    auch ich benötige mal ein paar neue Ratschläge oder auch neue Ansätze zum Thema alleine bleiben, da unsere bisherige Strategie leider nicht wirklich fruchtet.
    Kurz zu unserem Fifi:
    Fiore wird in einem Monat 3 Jahre und kommt aus einer Zwingerhaltung in Italien. Er kam dann mit 2 / 2,5 Jahren nach Deutschland in ein Tierheim. Hier wurde er zuerst an ein altes Ehepaar vermittelt, der Mann war im Anfangsstadium der Demenz und die Frau dachte ein Hund könnte dem Mann helfen. Wie das Tierheim dieser Vermittlung zustimmen konnte ist mir bis heute ein Rätsel da Fiore ein absolutes Powerpaket ist und selbst ein gesundes älteres Ehepaar seine Schwierigkeiten mit ihm hätte. Es kam wie es kommen musste und er wurde nach nur 1 oder 2 Wochen wieder abgegeben.
    Jetzt ist er seit fast 7 Monaten bei uns und es läuft auch soweit ganz gut. Das alleine bleiben üben stellt uns allerdings echt auf die Probe. Da er einen Zwingerkoller davongetragen hat, fühlt sich Fiore in geschlossenen Räumen und Boxen EXTREM unwohl und reagiert mit panischem im-Kreis-drehen und Aufkratzen und Beissen der Tür bzw. der Box. Das mit der Box hat uns unser erster Hundetrainer empfohlen. Hund in Box mit Kaustange -> Box zu -> Hund kaut und ist glücklich -> Raum/Wohnung verlassen. Das hat vorne und hinten nicht geklappt da Fiore sobald die Box zu war und wir Anstalten gemacht haben wegzugehen in Panik verfallen ist. Hektisches verzweifeltes Beissen, Reissen und Drücken gegen die Box führten in kürzester Zeit zum Tod derselbigen ( Türchen kaputt). :omg: Also andere Strategie: Schicken auf den Platz und für paar Sekunden vor die Tür gehen. Sein Platz ist im Wohnzimmer, da das der größte Raum ist und er sich dort gut entspannen kann. Wir üben das mittlerweile seit Wochen und mittlerweile bleibt er auch tatsächlich mal auf seinem Platz, allerdings nur wenn er bereits entspannt und am dösen ist. Wir nutzen diese Stimmung dann immer zum üben aus. Bis zu 10 Minuten kann er so alleine bleiben, danach löst sich seine Entspannung und er fängt wieder mit im-Kreis-drehen und zerstören von Sachen an. Manchmal sogar schon nach 1-2 Minuten. Bellen tut er aber sehr wenig, er bellt generell kaum.
    Sollen wir diese Strategie weiter verfolgen und die Zeit einfach wieder auf Sekunden vor der Tür zurückdrehen? Hat jemand vielleicht einen Vorschlag für eine andere Strategie?


    Was ich noch erwähnen will: Im Auto bleibt Fiore seltsamerweise problemlos alleine. Ich musste neulich schnell zum Media Markt und hab ihn im Kofferraum in seiner Box gehabt. Im Auto hat er überhaupt kein Problem mit geschlossener Box. Er ist ohne Bellen oder Rumzappeln problemlos 20 Minuten im Auto gewesen. :???: Klappt aber NUR im Auto... Auch lange Fahrten von 60-90 Minuten sind kein Problem für ihn im Auto, obwohl er die ganze Zeit in seiner Hundebox ist. Ist mir ein Rätsel wieso das in der Wohnung absolut nicht klappt mit der Box. :ka:

    Wie bereits erwähnt würde ich in deinem Fall definitiv über den Tierschutz / Tierheime gehen und denen erklären was der Hund auf jeden Fall schon können muss und was du dem Hund bieten kannst. Von privater Vermittlung / Kleinanzeigen kann ich aus eigener Erfahrung innerhalb der Familie nur abraten! Oft wollen Privatpersonen über diesen Weg den Hund einfach nur schnell loswerden und verschweigen bewusst wichtige (problematische) Details, Privatvermittlung höchstens wenn du die Person gut kennst - Risiko das was nicht stimmt ist hier einfach zu hoch.
    Auch ich hab meinen Fifi aus dem Tierschutz, meine Grundbedingung war das der Hund sich in der Wohnung ruhig verhalten kann, nicht bzw. wenig bellt und sehr freundlich zu Menschen ist, da er mich auch ins Büro begleitet. Hat super funktioniert es hat zwar einige Wochen / Monate gedauert bis der "Richtige" gefunden wurde aber mit Fiore habe ich einen Hund der von Tag 1 an vorbildlich im Büro war und für meine Kollegen/Kolleginnen nicht mehr wegzudenken ist :lol: . Er hat zwar andere Macken an denen man arbeiten muss aber nichts was mit Training und Geduld nicht zu schaffen wäre. ;)

    Mal an die Vollzeit arbeitenden, deren Hunde NICHT allein bleiben müssen... übt ihr tatsächlich nach 8, 9 Stunden Arbeit noch das allein bleiben?

    Unter der Woche nur in Form von Getränke aus dem Keller holen oder Müll rausbringen oder Wäsche waschen, also immer nur so 5-10 Minuten. Für mehr hab ich nach 9 Stunden Büro + 2-3 Stunden Gassi ehrlich gesagt keinen Nerv, weil er auf alleine bleiben mit Zerstörungswut reagiert. :ka:
    Mir sind ein paar Stunden Ruhe und Frieden am Tag sehr wichtig. Die 5-10 Minuten klappen mittlerweile aber fast immer problemlos. Alles drüber wird dann wieder schwierig. Da er bevor er zu uns kam bereits mehrmals im Tierheim gelandet ist, ist alleine bleiben generell sehr schwierig für ihn und damit auch für uns. :( :
    Am Wochenende wird das dann intensiver geübt.

    Da ich selbst über einen längeren Zeitraum regelmäßig im Tierheim war und da auch mit Hunden Gassi gegangen bin kann ich dazu sagen, dass dieser Hinweis eher für Interessenten ist, die bisher wenig mit Hunden zu tun hatten und deshalb nicht wissen worauf sie bei der "Auswahl" achten müssen. In meinen Augen ist man dann kein Anfänger mehr, wenn man sich intensiv mit Hunden und deren Verhalten und Körpersprache auseinandergesetzt hat (auch live, nicht nur über Bücher) und eben weiß was für Probleme auf einen zukommen können und wie man diese angehen bzw. lösen kann.
    Zudem sollte man sich selbst eingestehen können, wenn man an einem Punkt nicht weiter kommt und dann bereit sein sich Hilfe ran zu holen durch Hundeschule, Hundetrainer etc.
    Durch diesen Hinweis sollen unerfahrene Interessenten einfach hingewiesen werden, dass dieser Hund Probleme mit sich bringen könnte, die für einen "Anfänger" schnell überfordernd sein können.

    @Kisu94
    Sitzt denn die Leinenführigkeit perfekt? Für meinen Hund ist es oft anstrengender, wenn er vernünftig an der Leine gehen soll, als wenn er frei läuft. Das übe ich dann in solchen Fällen (er muss aber auch fast nie an die Leine.)
    Ansonsten kannst du zB auch Tricks üben morgens, sowas wie "um die Laterne herum laufen", "Slalom an den Laternen" usw. Die Leine solltest du dann halt entweder kurz los lassen dafür und danach dann wieder aufnehmen, oder sie muss lang genug sein, dass du sie um die Laterne ziehst wenn der Hund wieder bei dir ist.
    Ansonsten hast du ja auch schon einige Ideen bekommen.

    Lustig das du das ansprichst, das mit dem Slalom an den Laternen habe ich tatsächlich heute geübt! :lol:
    Ich dachte mir nach den ganzen Tipps, dass ich die morgendliche Runde hauptsächlich zum Lösen und Üben nutze. Also Leinenführigkeit, Gehorsamkeitsübungen, und zwischendurch versteck ich Leckerlies in Mauerspalten oder im Gras und lass ihn suchen.
    Und ich muss sagen ich bin schon erstaunt wie gut das geklappt hat, als wir zuhause waren und es Fressen gab ist er direkt eingepennt und war richtig stinkig, als ich ihn zum Gehen geweckt hab. :lol:
    Es ist übrigens nicht so, dass er im Büro oder daheim keine Ruhe findet, ganz im Gegenteil sogar. Er hat sich von Tag 1 an vorbildlich im Büro verhalten und ist auch in der Wohnung sehr ruhig. Er ist rassebedingt aber einfach sehr arbeitsfreudig, weshalb ich an mich selbst den Anspruch stelle ihn vor jeder längeren Ruhephase entsprechend auszulasten. Ich bin ja noch nicht so lange Hundebesitzerin vielleicht sehe ich das momentan auch einfach zu eng. :ka:

    Dankeschön für die Antworten!!!
    An eine Stirnlampe hatte ich auch schon gedacht, da ich aber generell ein Problem mit Dunkelheit habe war ich mir nicht sicher, ob das wirklich hilft. Aber ich werde mich mal nach einer Umsehen, versuchen sollte ich es auf jeden Fall.


    @ThorstenD der Ausdruck "Knallschote" passt auf unseren Quatschkopf auch perfekt. xD Wir haben eine zeit lang einen Apportier-Kurs besucht, leider war Fiore nicht fürs Apportieren zu begeistern, wir haben auch versucht Beuteneid auf den Dummy zu erzeugen aber nix konnte ihn wirklich überzeugen dem Dummy hinterher zu wollen. Unterordnung üben im Sinne von "Sitz", "Platz", "Fuß" machen wir auf jedem Spaziergang, da er ja erst ein paar Monate bei uns ist und davor keine Erziehung genossen hatte und viiieeeeel Nachholbedarf besteht. Auch an der Leinenführigkeit müssen wir immer noch permanent arbeiten.
    Was ich seit ein paar Wochen immer wieder mache sind Schnüffel- und Suchspiele da ich nach dem Misserfolg beim Apportieren nach einer anderen Beschäftigung suche, die ihm mehr Spaß macht. Ich setze ihn ins "Sitz", werfe um ihn herum Leckerchen aufs Gras oder hinter Ecken und schicke ihn mit "Such!" los. Da ist er auch immer voll motiviert dabei. Ist das auch schon auslastende Kopfarbeit? Soll ich das dann vielleicht vermehrt auf dem morgendlichen Spaziergang üben? Die Leine stört dann da nicht wirklich ich lauf dann eh meistens mit um sicher zu gehen, dass er nix frisst was er nicht auch fressen soll.


    Da er mein erster Hund ist weiß ich leider nicht genau welche Tätigkeiten ihn denn jetzt "auslasten" und was einfach nur "Spaß" macht. Kann ich die morgendliche Bewegungseinschränkung dann mit solchen Suchspielen quasi ausgleichen?


    Danke für eure Hilfe! :ops:

    Ich hätte mal eine Frage an alle Hundehalter, die einen lauffreudigen Hund haben und diesen mit ins Büro nehmen:
    Fiore ist ein sehr aktiver und bewegungsliebender Hund, unter 2 Stunden Gassi am Tag geht da nichts. Deshalb bin ich bisher jeden morgen ca. 50 Minuten mit ihm raus auf die Felder von 6:00 - 6:50. Aufgrund seines Jagdtriebs hängt er an der 10 Meter Schleppleine aber das hat ihn noch nie groß gestört. Der 10 Meter Radius hat ihm immer gereicht für kurze Sprints und Erkundungstouren. Da er erst seit ein paar Monaten bei uns ist, musste ich noch nie im Dunkeln gehen.


    Nun ist es um die Uhrzeit leider entsprechend dunkel und seit dieser Woche geh ich auch nicht mehr auf die Felder, selbst mit Taschenlampe ist mir das einfach zu dunkel und grußelig... :fear:
    Ich lauf also seit dieser Woche die Stunde am Stadtrand bei den Laternen, mit kurzer Leine (2 Meter) wegen den Straßen. Um etwas Abwechslung in die Bewegung zu bringen jogge ich zwischendurch immer ein paar Minuten, da macht er auch gut und gern mit und passt sich super meinem Tempo an.
    Trotzdem scheint er sehr unzufrieden damit zu sein die Stunde morgens an der kurzen Leine zu verbringen. Er schüttelt sich viel, läuft sehr unruhig an der Leine und ist generell gestresst mit der Situation.


    Aber im Dunkeln aufs Feld zu gehen mit Taschenlampe ist für mich halt keine Option... ich komm mir da vor wie in nem Horrorfilm.


    Was meint ihr, ist das einfach Gewohnheit? Wird das besser mit der Zeit oder ist das eine zu große Einschränkung für einen bewegungsfreudigen Hund?
    Was wären die Alternativen und wie macht ihr das im Winter? Mittags und Nachmittags gehen wir wieder ganz normal mit der Schleppleine auf die Felder, nur morgens ist es jetzt halt anders.


    Fiore ist übrigens ein English Setter und wird in 3 Wochen 3 Jahre.


    Über Tipps oder Anregungen würde ich mich freuen. =)

    Ich habe auch seit 6 Monaten einen Hund aus dem Tierheim bei mir. Das er draußen beim Gassi auch nur ansatzweise mal auf mich geachtet hat, hat ca. 4 Monate gedauert. :rollsmile:
    Das lag aber auch an seinem sehr starken Jagdtrieb und daran, dass ihm die Welt "draußen" völlig fremd war (war ein Zwingerhund).
    Die Zeit, die deine Hündin jetzt bei dir ist, ist wirklich gar nichts. Hunde sind Gewohnheitstiere und brauchen lange um sich an neue Situationen zu gewöhnen und sich auf diese einzustellen. Das Verhalten deiner Hündin wird vermutlich auch noch einige Wochen so bleiben.
    Das sie so positiv bei Leckerlies reagiert musst du unbedingt ausnutzen, vor allem in der ersten Zeit solltest du dich damit interessant und wichtig machen.


    Am wichtigsten ist aber die Sache gelassen und entspannt anzugehen. Bring Ruhe und Struktur in ihren Alltag, das ist die nächsten Wochen das A und O! Sobald deine Hündin merkt, das sie sich bei dir entspannen und ruhig sein kann, wird sich das mit der Zeit auch auf ihr allgemeines Verhalten übertragen.
    Hier ist Geduld und Souveränität von deiner Seite gefragt, zusätzlich würde ich dir raten Einzelstunden bei einem Hundetrainer zu nehmen, um die "Basis" des Miteinanders zu schaffen und darauf aufzubauen.


    Was den Jagdtrieb angeht: Tu dir, deiner Hündin und deinen Kaninchen einen Gefallen und trenne die Kaninchen von der Hündin. Die kleinen Hoppler permanent um sich zu haben muss ein großer Stressfaktor für die Hündin sein, wenn sie so angespannt reagiert. Und das wirkt sich auch negativ auf ihr Verhalten aus.


    Alles Gute für euch und setz dich nicht unter Druck, gut Ding will Weile haben! :applaus:

    Vielleicht zum Thema Jagdtrieb:
    Jagen fängt mit der Spurensuche an, Fährten erschnüffeln, auf der Lauer liegen, Beute fixieren, Wild aufscheuchen. Das Hetzen kommt erst ganz zuletzt.
    Mit dem Ballwerfen sprichst du nicht direkt den Jagdtrieb an, sondern den Hetztrieb. Und Hetzen ist, obwohl es natürlich höchst selbst belohnend ist, ein wahnsinnig großer Stressfaktor. Schließlich entscheidet es in der freien Wildbahn, ob der Hund nun was zu fressen bekommt oder weiter hungern muss, wenn er nicht erfolgreich war. Diese Urinstinkt ist natürlich noch immer vorhanden im Hund.
    Es macht von außen den Anschein, dass das dem Hund wahnsinnig Spaß macht. In den aller meisten Fällen ist es aber nichts anderes als das ständige Aktivieren des Hetztriebs (also einem STRESSFAKTOR), der den Hund in eine Art Rausch versetzt und auf Dauer auch gesundheitsschädlich werden kann.


    Ich würde dir und deiner Familie den Rat geben sich mal intensiv mit dem hündischen Verhalten und der Körpersprache auseinander zu setzen z.B. durch Bücher. Das könnte euch auch ein neues Bild zum Thema "Hund" eröffnen. :smile:
    Finde ich übrigens super, dass du sich damit auseinandersetzt und eurem Wauzi was gutes tun willst. :bindafür:

    Ich hab selbst so ein Powerpaket daheim. Im Haus eher ruhig und draußen dreht er richtig auf. :headbash:
    Wir arbeiten mit professioneller Hilfe an dieser "Unruhe", da man so keinen Hundesport machen kann, wie du schon richtig erkannt hast.
    Für Auslastung in Form von Hundesport ist sitzender Grundgehorsam und vor allem ein ruhiger, konzentrierter Hund unerlässlich. Auch wir haben noch eine weiten Weg vor uns bis dahin.
    Wie meine Vorredner schon richtig erkannt haben ist Stöckchen werfen und Ballspiele keine richtige Auslastung sondern bewirkt eher das Gegenteil: Der Hund entwickelt eine permanente Erwartungshaltung und weißt ein erhöhtes Stresslevel auf: Ein Hibbelhund ist die Folge.
    Wir arbeiten mit einem Trainer an dem Problem, ich kann dir mal ein paar wichtige Tipps unsere Trainerin mit auf den Weg geben:


    - Ruhiger und konzentrierter Umgang mit dem Hund, keine wilden Spiele
    - Übungen und Spiele machen, bei denen der Hund sich zwingend konzentrieren muss (Suchspiele, Fährtenarbeit oder Intelligenzbretter)
    - Auf Spaziergängen immer wieder Konzentrationsübungen einbauen (z.B. Leckerlie im Gras suchen, Gehorsamkeitsübungen trainieren..)


    Das lastet den Hund auch viel mehr aus als wilde Hetzspiele.
    Auf Dauer bringt man so Ruhe in den Hund und auf lange Sicht kann man dann über Hundesport nachdenken, wenn die Grundkonzentration da ist.


    Uns hilft diese Art des Training sehr, vielleicht helfen euch diese Tipps ja auch weiter.


    Viel Erfolg! :smile: