Beiträge von Kisu94

    Ich habe meinen English Setter-Rüden vor ca. 6 Monaten aus dem Tierheim geholt, was genau ich mir da ins Haus geholt habe wurde mir aber erst sehr viel später klar. :lol:
    Fiore ist das genaue Gegenteil von mir:


    Ich bin eher schüchtern und zurückhalten also insgesamt eher introvertiert - Fiore liebt alles und jeden und würde am liebsten jeden Mensch + Hund anspringen.
    Ich geh zwar gerne spazieren bin sonst aber eher unsportlich - Fiore ist die absolute Sportskanone und liebt es zu rennen.
    Ich bin eher der ruhige Typ vom Verhalten her - Fiore ist der totale Hektiker und dreht super schnell hoch.
    Ich genieße gerne die Ruhe in der Natur und schau über die Landschaft - Fiore nimmt jeden Busch und jedes Mäuseloch auseinander. :rollsmile:


    Jap mein Hund und ich könnten nicht verschiedener sein aber das ist vielleicht auch ganz gut so. Zuerst war ich absolut überfordert mit dem Verhalten dieses Hundes aber mittlerweile denke ich mir: Es hat wohl so sein sollen.
    Ich kann Fiore etwas von meiner Ruhe geben und er mir etwas von seiner Energie. Mal schauen was aus uns beiden in ein paar Jahren wird. :headbash:

    Vielen Dank für eure Antworten! :smile:
    @Maren12 Ich habe auch das Gefühl, dass die Vorgehensweise unseres Hundetrainers hier nicht so ganz richtig ist, ich sehe ja wie Fiore drauf reagiert und ich glaube nicht das er daraus etwas "lernt". Das belohnen von Kontaktaufnahme dagegen finde ich eine super Idee! Theoretisch habe ich ja auch nichts dagegen wenn er dem Wild zusehen will, es ist nur problematisch wenn er dabei nicht ansprechbar ist. Vor ca. 1 Monat aber, hat er sogar angefangen ab und zu in meine Richtung zu schauen :herzen1: (die ersten 3 Monate hing er beim Gassi grundsätzlich mit der Nase auf dem Boden oder im Wind ohne jegliche Kontaktaufnahme). Darauf werde ich dann jetzt aufbauen.
    @friedapaula Ich habe auch nicht das Gefühl, dass er unzufrieden ist, jedoch wird mir von 2 Hundebesitzern aus meiner Familie immer gesagt wie eingeschränkt und traurig das doch für den Hund wäre, ständig an der Leine (auch wenn sie 10 Meter ist). Jedoch muss ich hier sagen, dass diese beiden Hunde meiner Verwandten keinerlei Jagdtrieb haben und sie solche Probleme auch nie hatten, weshalb sie das deshalb auch nicht ganz verstehen können (Mops und franz. Bulldogge). Verunsichert hat mich diese Aussage trotzdem aber dein Post hat mich hier etwas optimistischer werden lassen. :gut: . Von Hundesport wie Agility, Longieren o.ä. wurde mir vom Trainer momentan noch abgeraten, da unser Fiore noch sehr aufgedreht ist und wohl von Grund auf ein erhöhtes Stresslevel hat. Deshalb besuchen wir gerade einen Workshop für nervöse, hibbelige Hunder der "in aller Ruhe" heißt, da machen wir auch schon Fortschritte!


    Eure Antworten haben mich motiviert dran zu bleiben und das diese Probleme durchaus auch andere haben, Dankeschön!! :applaus:

    Ich habe mich hier etwas eingelesen und habe eine Frage an euch speziell zu unserem Fall:


    Unser Tierheim-Hund Fiore (2,5 Jahre), den wir vor etwa 4 Monaten zu uns holten, kommt aus Italien. Er wurde dort fast ausschließlich im Zwinger gehalten und wurde außerhalb des Zwingers wohl jagdlich geführt. Wie das ausgesehen hat und was genau mit ihm gemacht wurde konnten mir die Angestellten vom Tierheim leider nicht sagen. Er ist ein reinrassiger English Setter.
    Sein Jagdtrieb ist sehr stark und momentan leider nicht kontrollierbar, weshalb wir auch nur mit der Schleppleine unterwegs sind. Er steht das Wild (Vögel, Hasen, Rehe, Katzen etc.) vor, fixiert es und wenn es abhaut wird hinterher gepirscht. Sein Rückruf klappt in dieser Situation dann leider nicht. Ohne Ablenkung funktioniert der Rückruf gut, auch wenn andere Leute, Jogger oder Fahrräder vorbei kommen.
    Nun haben wir uns hier auch einen Hundetrainer zu Rate gezogen, dieser hat sich das angeschaut und beurteilt. Sein Fazit: Für Fiore war das Jagen (wie auch immer das in Italien ausgesehen hat) die ersten 2 Jahre seines Lebens das einzig Gute neben dem Zwingeralltag, weshalb es für ihn jetzt absolut unverständlich ist das auf einmal sein zu lassen. Wenn er Wild sieht ist er absolut fixiert und schaltet auf Durchzug, auch Leckerchen oder sein Lieblingsspielzeug interessieren ihn dann nicht. Wir sollen am Rückruf dran bleiben und ihn an der Leine zu uns ziehen wenn er nicht hört und ihn dann ordentlich belohnen und loben (auch wenn er nicht freiwillig gekommen ist :roll: ). Bis jetzt hat das leider nicht wirklich Wirkung gezeigt die Strategie..
    Vielleicht noch kurz zu Fiores Auslastung: 2-3 Stunden täglich spazieren im Feld und am Waldrand an der 10m Schleppleine, dabei eingebaute Suchspiele wie z.B. Leckerlies im Gras suchen und üben von Kommandos. Daheim dann auch Gehorsamkeitsübungen, Übungen zur Impulskontrolle und Frustrationstoleranz und spielen mit Kong, Plüschtier und manchmal so hölzerne Intelligenzbretter. Er ruht/schläft/döst momentan ca. 18-19 Stunden am Tag.


    War hier jemand in einer ähnlichen Situation? Kann ein Hund auf Dauer auch an der Schleppleine "glücklich" sein? Sollen wir einfach dranbleiben am Rückruf und irgendwann wird es schon klappen?


    Danke im Voraus für Tipps! :smile: