Beiträge von conradheinrich

    Puschek ist gestern Morgen für immer eingeschlafen. Wir sind unendlich traurig.


    Am Ende ging es so schnell; war er am Samstag doch noch so gut drauf und quicklebendig. Am Sonntag Abend jedoch ging es ihm plötzlich sehr schlecht und er hatte besonders spät abends große Schmerzen im Abdominalbereich. Er konnte sich kaum bewegen, verweigerte Nahrung, verkrümmte sich regelrecht. Ich hielt fast die gesamte Nacht Wache und brachte in alle zwei Stunden vor die Tür, da er Durchfall hatte. Im Laufe dessen verbesserte es sich etwas (er fraß und trank wieder); aber dennoch fuhren wir gleich am Morgen zur nächsten Tierklinik. Hier tippte man zunächst auf eine Magen- oder Darmentzündung, die wir sofort mit Antibiotika etc. bekämpften. Als dies nach 24 Stunden jedoch immer noch keine wirklich Besserung ergab, begaben wir uns erneut zum Arzt. Eine Blutuntersuchung ergab dann, dass seine Nieren - wahrscheinlich aufgrund der starken Medikation zur Entwässerungen - versagten.


    Zwar versuchten wir dies noch mit einer Infusion unter Kontrolle zu bekommen, verbrachten den halben Tag in der Klinik; doch es half nichts mehr. Die starke, aber notwendige Entwässerung zerschoss seine Nieren und ein Absetzen derer war keine Option. Am nächsten Morgen ging es ihm extrem schlecht und er hatte akute Atemnot, da wir die Entwässerung zumindest kurzzeitig zur Erholung der Nieren aussetzten. Wir zogen dann sofort die Reißleine, sodass er trotz seiner Not friedlich in meinen Armen einschlief.


    Wir wissen, dass er jetzt keine Schmerzen mehr hat und es war gut zu sehen, wie friedlich und ruhig er in seiner Not einschlafen konnte. Doch es ist schwer zu akzeptieren, da es ihm doch zwei Tage zuvor nocht so gut ging. Kein Husten, keine Schwäche oder Müdigkeit. Und dann plötzlich brach alles so schnell und unaufhaltsam in sich zusammen, dass wir nicht hinterher kamen. Und das noch nicht einmal wegen seines Herzens. Jetzt sagen alle, es wäre doch auch für uns eine Erleichterung, da wir ihn nicht mehr pflegen müssen. Kein nächtliches Aufstehen mehr etc. Aber da ist rein gar nichts, was uns jetzt positiv auffällt. Im Gegenteil. Es schmerzt, nicht mehr auf ihn zu achten. Er fehlt uns unglaublich und nichts von dem, was wir in den vergangenen Monaten leisten mussten, empfinden wir als Belastung. Wir sind ein großes Stück ärmer geworden.


    Ich hoffe so sehr, ihm in den letzten Minuten das Herrchen gewesen zu sein, das er in dieser Situation brauchte. Ich habe mich so sehr zusammengerissen und nur ganz ruhig auf ihn eingesprochen. Ihm das gesagt, von dem ich wusste, dass er es am liebsten hört. Ich hoffe, er wusste, dass wir ihn lieben und bei ihm sind. Dass wir so dankbar und froh sind, diese lange Zeit mit ihm gemeinsam verbracht zu haben. Ich hoffe so sehr, dass sein letzter Moment nicht durch Schmerz und Angst geprägt wurde, sondern durch Wärme und Erleichterung.


    Er fehlt mir so sehr.


    Danke für all eure schönen und beruhigenden Worte in all den Monaten. Es hat uns sehr geholfen und auch Sicherheit gegeben. Auch in Puscheks Namen: danke.

    Danke für eure Wünsche.


    Nein, wir werden ihn niemals leiden lassen. Sein Zustand verschlechtert sich zwar beinahe täglich, aber noch ist es nicht soweit. Er muss halt nachts in der Regel ein oder zweimal raus und pinkeln, wohl aufgrund der Entwässerung. Das ist in erster Linie für uns sehr anstrengend (da wir auch noch kleine Kinder haben), aber wir ertragen es gerne, solange es das einzige Problem ist. Sonst ist er wirklich happy; vll etwas schlapper als früher. Gelegentlich hustet er (eigentlich nur nachts oder früh morgens); das ist aber auch das Einzige, was sich negativ durch seine Erkrankung bemerkbar macht. Atemnot beim Liegen etc. - noch haben wir das (Gott sei Dank...) nicht. Toi, toi, toi; klopf auf Holz.


    Nächste Woche sollte es eigentlich nochmal zum Kardiologen gehen (wieder 500km Fahrt...), aber das werden wir wohl absagen. Der Kardiologe hat alles gegeben, wir haben alles gegeben, und wenn ich es richtig verstanden habe (kläre das vorher nochmal telefonisch ab), ist Puschek medikamentös auskuriert (heißt - wir können nichts mehr machen). Warum uns das also noch antun; wir wissen ja, wo es letzendlich und unvermeidlich hingeht.


    Mittlerweile sind ja wieder fast zwei Monate seit meines letzten Beitrages vergangen (!!!) und gem. der ursprünglichen Diagnose sollte der Kleine schon seit Monaten nicht mehr unter uns sein. Und hey - wie könnten wir da irgendetwas anklagen? Die Zeit ist immer noch schön mit ihm, wir geniessen es, dass es ihm (noch) einigermaßen gut geht - und haben jede Prognose bei weitem übertroffen.


    Unser letzter Wunsch wäre zwar gewesen, dass er die Geburt unseres dritten Kindes Ende Mai noch miterlebt, aber davon müssen wir uns trennen. Und es ist ok, da wir sehr viel erreicht haben.

    Liebe Freunde,


    wow; fast fünf Monate sind quasi nur so verflogen und eigentlich wollte ich mich zu dem Thema nicht mehr melden. Doch ich denke, dass es vll nochmal dienlich sein könnte um anderen unsere Erfahrungen weiterzugeben.


    In den vergangenen Monaten fuhren wir dann doch mehrmals im Abstand von c.a. 8-10 Wochen ganz nach Harsefeld zum Kardiologen (pro Strecke c.a 230km jeweils hin und zurück) und das, obwohl ich anfangs große Bedenken hatte, Puschek damit aufgrund des Stresses vll mehr zu schaden als zu helfen. Aber nun sind wir schlauer - und die Besuche beim Kardiologen haben uns so viele schöne Monate beschert. Das haben wir vor allem dem wirklich großartigen Dr. Mischke und seinem Praxisteam aus Harsefeld zu verdanken, die sich stets außerordentlich um uns gekümmert haben. Eine tolle Praxis mit einem wahnsinnig vertrauenswerten Team.


    Puscheks Medikation wurde vor Ort und in telefonischen Besprechungen mit dem Doc quasi stetig angepasst, sodass wir tatsächlich eine Stabilisierung und auch teils eine deutliche Verbesserung seiner im September noch katastrophalen Werte erreichen konnten. Wir konnten wirklich beobachten, wie sich seine Atmung beruhigt und seine Ausdauer stark anstieg. Puschek ging es wirklich blendend und die durchschnittliche Prognose für Hunde seines Erkrankungsgrades haben wir schon lange gekippt. Und auch, wenn wir realistisch bleiben: es hat Puschek und uns noch Monate geschenkt. Gute Monate, ohne jegliche Beschwerden.


    Nun ist es quasi Februar und ja, wir nähern uns dem Ende. Medikamentös geht nun einfach nichts mehr und man merkt unserem Puschek an, dass sein Zustand (noch) langsam, aber stetig abnimmt. Seine Werte verschlechtern sich nun auch und er hustet wieder täglich (zuvor wochenlang gar nicht), aber noch auf einem für ihn mehr als nur erträglichen Niveau. Er kann, bis auf den nächtlichen entwässerungsbedingten Toilettenbesuch, ruhig schlafen und atmen und ist immer noch 'lebensfroh'. Wirklich; es geht ihm gut und das ist einfach schön. Und genau das verschafft uns selbst ein tolles Gefühl der Dankbarkeit und ja, auch Akzeptanz gegenüber dem, was nun bald kommen wird. Wir haben alles getan, extrem viel erreicht - und können nun jeden der noch verbleibenden Tage geniessen, da wir es wirklich zu schätzen wissen.


    Wie lange wir noch haben bis es übel wird, weiß ich nicht. Lange dauern soll es wohl nicht mehr. Ich hoffe sehr, dass er einfach so von uns gehen kann, ohne Einschläfern, aber dazu scheint er schlichtweg zu stark. Das ist das Einzige, wovor mir so graut..


    Wir möchten jedem sagen, dass sich der Gang zu einem (richtigen) Kardiologen so sehr lohnt, auch, wenn es für den Hund zunächst anstrengend ist. Jede Medikation sollte man mit einer Nahrungsumstellung begleiten; bei uns war das viel Omega-3-FS haltige Nahrung (Fisch etc.). Und natürlich das Liebhaben, Kuscheln und Kraulen nicht vergessen ;)


    Nochmals vielen Dank an euch alle!

    Einen Monat später nun das wohl letzte Update, um das Thema damit zu schließen.


    Wir waren mittlerweile dreimal beim Kardiologen; jedes Mal eine lange Fahrt und unser Puschek hat sich tapfer geschlagen. Wir haben viel an der Medikation gedreht und gewendet, hatten eine wirklich tolle Unterstützung durch den Kardiologen in Harsefeld, wo man immer äußerst bemüht war, uns zu helfen und uns die Reise dorthin so angenehm wie möglich zu terminieren. Ich kann die Klinik nur wärmstens empfehlen.


    Puschek nimmt mittlerweile mehrere Medikamente ein; neben der Entwässerung (Upcard) auch eine gesteigerte Dosis Vetmedin 1,25mg sowie Cardalis 5mg. Wir füttern alles, was schmeckt und vll dem Herzen hilft (siehe vorherige Beiträge). Puschek geht es soweit gut. Er hustet sehr selten, will mehr als er kann und scheint, wenn auch etwas altersmüde, happy zu sein.


    Allerdings ist die Medikation nun 'ausdosiert'; Puschek ist also terminal. Wir haben getan, was wir konnten; eine erneute Steigerung der Medikamente kann es nicht mehr geben. Verschlechtert sich sein Zustand, war es das also. Der Husten wird so lange zunehmen, bis er irgendwann nicht mehr kann. Von den Werten her ist er zumindest stabil, was aber relativ zu betrachten ist. Sein Herz entspricht der Größe dessen eines 45kg Hundes und ist stark geschädigt. Natürlich ist eine Prognose schwierig; doch der Kardiologe meinte vorsichtig, dass es wohl nur noch um wenige Wochen geht und er den Jahreswechsel nicht mehr erleben wird.


    Wir werden nun die verbleibende Zeit so gut es geht genießen. Wir werden bei ihm sein. Ehrlich gesagt habe ich eine scheiß Angst vor dem, was kommt. Ich hoffe nur, dass er uns zeigen wird, wann es nicht mehr weitergeht. Und dass wir die Kraft haben werden so für ihn dazusein, dass er in Frieden gehen kann.


    Danke für eure lieben Worte und eure Hilfe. Auch in Puscheks Namen.

    Ich danke euch für den vielen Zuspruch...


    Es ist alles recht 'inakzeptabel' oder wie man sagen würde; der Kleine ist so fit und gut drauf. Will spielen, flitzte gestern sogar durch den Garten. Es ist das, was mich so traurig macht: er ist noch nicht soweit und könnte noch soviele schöne Jahre haben. Verdammtes Herz...

    Servus Freunde!


    Wir waren gestern beim Kardiologen in Harsefeld. Für Puschek war es ziemlich hart; wir waren von 11.00 bis 18.00 unterwegs, aber er hat es geschafft. Der Kardiologe samt Praxis machte einen wirklich kompetenten und freundlichen Eindruck; wir wurden sehr gut behandelt, beraten und über alles aufgeklärt. Preislich kann ich es nicht einordnen - ist mir aber auch wurscht. Wir sprechen hierbei nicht übers Geld.


    Leider waren die Ergebnisse ziemlich niederschmetternd. Uns wurde alles super erklärt und anhand von Herzmodellen sowie den vielen Ultraschallbildern demonstriert; aber ohne hier jetzt zu sehr ins Detail zu gehen: es ist alles scheiße, was am Herzen scheiße sein kann. Alles relevante ist um das dreifache vergrößert, die linke Klappe bereits fortgeschritten degeneriert (Mitralklappenprolaps). Als Mensch wäre er ein 'Muss-Patient' für eine neue Klappe.


    Ich habe ja nicht erwartet, dass der Arzt sagt, dass alles gut wird und man das wieder hinbekommt. Aber da sich sein wahrnehmbarer Zustand in der vergangenen Woche derart verbessert hat, hätte ich ein solch schlechtes Ergebnis nicht erwartet.


    Auch wenn langsam aus Hoffnung Verzweiflung wird, haben wir wenigstens einen neuen Therapieansatz gewonnen: soweit ich verstanden habe, ist die Ursache für seine akute Lebensgefahr ein zu hoher Lungendruck (hin zur Arterie, wiederum hin zum Herzen). Wir setzen nun das Medikament Prilactone ab und ersetzen es durch ein Kombipreparat, welches diegleiche Dosis Prilactone enthält, aber eben auch einen Wirkstoff, welcher durch eine Arterienweiterung den Lungendruck mindern soll (wenn ich das richtig verstanden habe). In zwei Wochen geht es wieder zur Klinik um dann nachzuuntersuchen, ob das anschlägt. Wenn ja, haben wir vielleicht noch etwas (allerdings auch überschaubare) Zeit. 'Wenn nein' mag ich mir nicht vorstellen.


    Bitte betet für den Kleinen. Vielleicht hilft es ja.

    Servus Freunde!


    Mal ein kurzes Update: wir waren Freitag beim TA - leider ohne wirklich neue Erkenntnisse. Pusch war zu aufgeregt; der TA konnte nur die normalen Vitalwerte prüfen (hier alles in Ordnung). Wir haben jedoch mit ihm bzgl. des Kardiologen gesprochen und zusammen beschlossen, dass ein Besuch sinnvoll ist (in Angesicht Puscheks Angst bzw. Stress bei Arztbesuchen). Wir werden also Mittwoch zum Spezialisten fahren, wo wir ihn untersuchen lassen mit dem Ziel, die Medikation vll besser abzustimmen.


    Nach dem TA Besuch hat Pusch wirklich wieder einen Schritt nach hinten gemacht. Er hustete am Wochenende viel und war sehr schlapp. 20min beim TA haben ihn echt zurückgeworfen, das merkt man. Ich hoffe sehr, dass die kommende Tortur wirklich mehr bringt als schadet...

    Also...


    Ich mach das aus Aberglauben sehr ungerne, übe mich nun aber mal in Optimismus. Seit Montag ungefähr geht es bei Pusch deutlich bergauf - toi toi toi, klopf auf Holz. Seine Atmung hat sich relativ verbessert und ist, wenn auch immer noch flach, deutlich ruhiger geworden. Er atmet auch nicht mehr so stark in den Bauch wie noch vor einer Woche. Das Husten ist nahezu komplett weg (ein, zwei Ausnahmen), sein Appetit ist riesig (frisches Nassfutter, er bekommt nun abwechselnd Herzen und Lachs) und sein Lebhaftigkeit ist, vor allem seitdem er nun das Coronal erhält, quasi explodiert. Er will nur leider Sachen, die er nicht mehr kann (Ball spielen, mit unserem anderen Hund rennen) - aber zum Wuscheln im Bett reicht es allemal :). Wir haben im wesentlichen verändert:


    - Fütterung von frischem Nassfutter abwechselnd Herz zu Lachs, geringe Mengen (80gr) zusätzlich zum herkömmlichen Trockenfutter,
    - Tägliche Gabe eines halben Löffels Coronal;
    - LCT Therapie nochmals hochgefahren ;)


    Nebst natürlich der medikamentösen Anpassung durch den TA vergangenen Donnerstag (Verdoppelung Wassertabletten, zusätzliche Gabe von Prilactone). Spatziergänge haben wir, wetterbedingt, die vergangenen Tage nahezu eingestellt. Zu warm, schwül.


    Alles, was wir tun, ist nur Herauszögern; das ist mir bewusst. Aber es ist gerade das erste Mal seit Wochen, dass ich das Gefühl habe, dass uns noch ein bisschen Zeit zusammen bleibt. Und dafür bin ich sehr dankbar...