Beiträge von Strandperle

    Ich würde auch mal unter Sedierung zumindest grob nachsehen lassen. Frisst er denn normal, kaut er wie sonst oder inhaliert er sein Futter eh immer? Ich glaube, um eine richtige Entscheidung treffen zu können über ein weiteres Vorgehen muss man wissen, womit man es zu tun hat. Aber ich verstehe Vorbehalte gegenüber weiterer Diagnostik in dem Alter auch.

    Tja, meine Erfahrungen sind da leider etwas anders. Allerdings handelt es sich bei meinen Hunden auch um bereits hochbetagte Senioren, die offenbar weitaus mehr Probleme haben, sich damit zurecht zu finden. Mein früherer Opa Floyd, ein Westie, war im Verlauf taub geworden und dann auch extrem sehgeschwächt. Nur hell/dunkel oder grobe Bewegungen konnte er noch sehen. Aber so lange das so war, hat er seine geliebten Leckerliesuchspiele gemacht und wollte noch ein bisschen am Leben teilnehmen. Das änderte sich, als er plötzlich vollends erblindete. Er stand ständig mit dem Kopf an mein Bein gelehnt, damit er wusste wo ich bin, und hatte größte Schwierigkeiten, sich zu orientieren. Es machte ihm schwer zu schaffen, dass er auf einmal gar nichts mehr wahrnehmen konnte, da auch sein Geruchssinn schon gelitten hatte. Es war ganz offensichtlich - unser Hund war mit dieser Situation todunglücklich und hatte nun gar keine Lebensqualität mehr. Es war der Auslöser für die Euthanasie mit immerhin 18 Jahren und einem Leben voller Krankheiten, aber auch enormer Lebensfreude. Unser jetziger Opi, ein etwa 17 jähriger TS-Westie aus Polen, ist ebenfalls taub, nur bei gaaaaanz lauten Geräuschen hebt er evtl. mal den Kopf. Durch Linsentrübung sieht er :party: ebenfalls fast nichts mehr, aber wohl wie Floyd noch Bewegungen und Hell/Dunkel. Es macht ihm teilw. ziemlich zu schaffen, aber solange er dennoch Phasen von deutlicher Lebensfreude zeigt, warten wir ab. Zum Glück funktioniert seine Nase noch bestens. Im Dunkeln muss man ihn führen, sonst stürzt er, und er ist sehr unsicher unterwegs, zumindest draußen. Ich glaube, wenn auch das letzte bisschen Sehfähigkeit verloren geht, wird er ähnlich wie Floyd darunter leiden. Sollte das der Fall sein, werden wir uns erneut Gedanken machen müssen....Aber im Moment kompensiert Knöppi das noch gut. Mein Öpchen :herzen1:

    Mein erster Westie war kräftig, hatte aber vor allem mal mächtig Ascites durch Herzprobleme. Bei einem Gassigang trottete er langsam hinter mir her, als eine Frau im Vorbeigehen sagte:" Wenn ich so fett wäre, hätte ich auch keine Lust zu laufen!" :shocked:
    Ich verwies kurz auf seine Krankheit, da sagte sie:" Achso, kann ich ja nicht wissen!"
    Eben. Konnte sie nicht. Und genau deshalb...wenn man von etwas keine Ahnung hat, einfach mal die F....halten!

    Genauso habe ich das damals auch gemacht. Ganz genau so. Und es fühlte sich richtig an. Ich finde es wunderbar, dass du den Abschied so ruhig und friedlich gestalten konntest. Denn wie das Ende verläuft, prägt auch den Halter enorm!! Es klingt, als hätte alles genau so sein sollen. Und aus deinen Zeilen liest man die große Liebe, die sie nun immer begleiten wird.
    Liebevoller hättest du sie gar nicht gehen lassen können. Danke dafür!

    Ich kann dich voll verstehen, war in der gleichen Situation. "Genießen" konnte ich die verbleibende Zeit nicht...Aber es gab Momente, wo diese Gedanken nicht ganz so präsent waren. Ich war 2 Tage lang krankgeschrieben und habe daher meine Hündin begleiten können, wir haben das gemacht, was sie gern tat, und ich hab sie nochmal all das fressen lassen, was sonst verboten war.
    Auch wenn du das jetzt nicht glauben magst - Du schaffst das! Fühl dich gedrückt!