Beiträge von -faith-

    Hallo, ich melde mich mal wieder.

    Ich spreche dem Herrchen natürlich nicht sämtliche Kompetenzen ab. Allerdings gibt er auch zu, dass er nur wenig Ahnung hat und findet viele Sachen in Ordnung, die für mich als Hundebesitzer furchbar sind. (extremes Leinenzerren -> sie ist halt neugierig und will gucken.) Ich habe sie letztens auch im Spaziergang mehr beobachten können und finde, dass sie ein extremes Energiepaket ist. Sie würde vermutlich gern rennen und flitzen, und das nicht zu kurz. Vielleicht ist sie echt unausgelastet.


    Grundlegend hört er sich meine Meinung auch an. Ich habe Leia nun erst mal zuhause gelassen, weil sie ohnehin abends keine Lust mehr auf andere Hunde hat, wenn sie in der HuTa war. Fand er auch ok. Von ihm selbst kam sogar der Vorschlag Beißkorb. So oder so werden die beiden nun maximal an der Leine nebeneinander her Gassi geführt, aber zusammen lass ich sie nicht mehr, weil ich die Staff-Dame wie gesagt nicht einschätzen kann. Leia hat noch nie im Streit gebissen, bei der anderen kann ich nicht einschätzen, ob es auch dabei bleibt.


    Zu der Situation noch mal: Leia hatte vorher schon gegrummelt. Da haben wir versucht, die Staff-Hündin fern zu halten, hab Leia hinter mich genommen und sie aus der Situation immer mal raus geholt. Leider haben wir hier aber zu spät gezündet, dass die andere an die Leine muss, weil Leia einfach keinen Bock auf sowas wildes hatte. Dann hat es geknallt, aber so extrem, dass ich an meinen Hund nicht mal ran kam. Danach haben wir die beiden direkt angeleint und sind wieder umgedreht. Wir konnten auch mit kurzer Leine nebeneinander laufen. Leia interessiert sich an der Leine prinzipiell nicht wirklich für andere Hunde, die Staff-Hündin hat immer mal geschaut, aber ich hab immer drauf geachtet, dass sie an Leia nicht ran kommt.


    Ich frage mich nun, wie wir weiter vorgehen sollen. Grundlegend erst mal nur an der Leine spazieren gehen? Es nach gegebener Zeit noch mal ohne Leine versuchen oder das wirklich lieber nur unter Aufsicht eines Trainers? Die andere Hündin kennt einen Beißkorb, Leia gar nicht. Das müsste ich also auch erst mal trainieren. Aber das kann ja auch keine Dauerlösung sein? Hunde springen sich schließlich dennoch an, wenn sie sich nicht leiden können, da ändert der Beißkorb ja erst mal nichts.

    Hallo, nein, die Hunde sind sich nicht sofort an die Gurgel gesprungen. Sie haben die ersten 5 Minuten gespielt, Leia hat auch aufgefordert, aber dann fing die Staff-Dame halt mit dem hoch klettern an und das mag Leia einfach gar nicht. Dann hat es halt geknallt. Ich weiß nicht, würden sie sich sofort anspringen, wenn es Unverträglichkeit wäre?


    Ich kann die Staff-Hündin einfach nicht einschätzen, das ist wohl mein größtes Problem.

    Schonmal daran gedacht, dass der Hund in zu hohem Erregungslevel ist , um überhaupt aufnahmefähig zu sein?

    Ruhig und souverän anleiten, Hilfen geben, Spannung herausnehmen (z.B. in die Hocke gehen beim begrüßen und Hand hinreichen), dann erst wird so ein Hund irgendwann erreichbar, aber bestimmt nicht, wenn man ihm in größter Aufregung ein "Platz" entgegenschleudert.

    So ein Hund ist nicht "unerzogen", er kann die neue Situation lediglich noch nicht sortieren. Alles, was Druck macht und Ablehnung vermittelt, führt zu noch mehr Stressfiddlen und Übersprungshandlung.

    Meinst du mit Ablehnung das Wegschieben? Aber ich muss ja reagieren, wenn sie auf mir hochklettert oder an mir rumspringt. Wenn ich in die Hocke gehe, leckt sie direkt das Gesicht, eben, wenn sie so aufgeregt ist. Deswegen bleib ich immer erst mal stehen und halte sie ruhig auf Abstand, bis sie sich beruhigt hat und dann streichle ich sie. Ich schleudere ihr natürlich kein Platz entgegen. Warum auch, sie ist nicht mein Hund.


    Das Platz war nur ein Beispiel für Leia und den Rotti. Platz ist das Abbruchssignal, wenn es gerade zu wild wird oder sie sich hoch schaukeln. Hat mit der Staff-Dame erst mal weniger zu tun.

    Ich versuche gerade etwas über Kontrollverhalten bei Hunden zu finden, aber so richtig zufriedenstellende Sachen finde ich bisher nicht. Habt ihr vielleicht Lesetipps für mich?


    Dass sie gestresst ist und sich vielleicht in eine Rolle gedrängt fühlt, in der sie sich nicht wohl fühlt und deswegen in Verteidigung umschlägt, wenn es zur Maßregelung kommt, die sie so eben sonst nicht kennt. Kann das sein?


    Ich bin halt leider ein wenig überfragt in dieser Geschichte und zerbreche mir so dermaßen den Kopf. Es war die erste Begegnung zwischen beiden und grundlegend sind Treffen zwischen uns ohnehin nicht ganz leicht, da er ja noch seine Kinder hat. Wenn nun noch auf die Hunde geachtet werden muss, wird es noch schwieriger. Aber ich möchte eben nicht die Flinte ins Korn werfen.


    Zu dem Alltag von der Staff-Dame und Herrchen: Er geht morgens mit ihr raus, bevor er arbeiten geht und nachmittags läuft er dann größere Runden. Er lebt ländlich, da ist es mit den Hundekontakten auch nicht so extrem wie bei mir in der Großstadt. Ich weiß, dass sie viel erduldet, wenn die Kids da sind, aber wohl auch da schon geknurrt haben soll, auch wenn noch nie was passierte. Sonst kenne ich den normalen Alltag von den beiden natürlich noch nicht, da ich die Hündin bisher erst drei mal gesehen habe.

    Deutlich mache ich das, in dem ich sie bestimmt von mir weg schiebe, eben wie bei der Begrüßung. Sie springt. Wenn sie das versucht, halte ich sie auf Abstand, bis sie sich beruhigt hat (also ich halte sie körperlich von mir fern, mit ausgestreckten Arm). Wenn sie mir zu Nahe kommt, schiebe ich sie ebenfalls weg. Wer halt die längere Leitung hat. Sie gibt dann auf und geht. Legt sich dann aber eben zu ihrem Herrchen an die Seite und klettert auf ihm herum, sobald ich die Aufmerksamkeit von ihm bekomme.


    Und nein, ein fremder Hund soll nicht einfach so gehorchen. Das hab ich so nie gesagt. Das war eher auf Körpersprache / Ausstrahlung bezogen. Das hat beim Rotti eben immer direkt gewirkt, hab ich Leia bestimmt ins Platz gerufen, lag auch der Rotti unten.

    Und nein, die Staff-Dame habe ich jetzt erst dreimal gesehen. Vieles kann sich also noch geben. Es ist für mich eben nur von Bedeutung, weil man ja nicht immer einen Hund zuhause lassen möchte. Grundlegend hören muss sie auf mich aber vorerst noch nicht, da wir noch in der Kennenlernphase sind.

    Ja, er denkt über eine Hundeschule nach, aber wie das so ist, die Zeit ist nicht da.

    Ich kreide ihm auch nicht an, dass er nicht so viel weiß. Ihm fehlt einfach das Wissen. Körpersprache von Hunden kann er gar nicht lesen, beispielsweise.

    Ich finde das sehr schade, da ich denke, seine Hündin würde durch solche Grenzen auch noch mehr Sicherheit bekommen.

    Sie kommt aus dem Ausland, Drogenmilieu. Wurde dort weg geholt und er hat sie aufgenommen. Seinen Kindern gegenüber ist sie halt brav und lässt sich alles gefallen, das ist für ihn die Hauptsache.


    Ich würde von mir behaupten, dass ich schon bei Hunden was auslösen und mich grundlegend behaupten kann, aber bei ihr bin ich nach gestern nun etwas gehemmt. Da ist tatsächlich nun die Angst da, dass sie mal schnappt, wenn ich ihr deutlich mache, dass ich ihr Verhalten eben nicht so geil finde. Wenn ich mir da Leias Freundin anschaue, die auch ihre Defizite hat... Ruf ich Platz, liegen gleich beide unten. Da klappt das doch auch. Und die ist als Rottweiler ja noch mal ein anderes Kaliber und wir kennen uns auch erst ein halbes Jahr. Da sagt auch das Herrchen, dass sie besser auf mich hört, als auf ihn.


    Grundlegend wäre es ja auch erst mal von Vorteil, wenn die Staff-Dame auf Abstand bleibt, wenn ich da bin, oder? Und sich nicht dazu legt. Einfach, dass sie merkt, dass jetzt keiner von ihr bedrängt werden möchte. (Auch wenn der Herr es nicht als bedrängen auffasst.)

    Auf ein neues Zusammentreffen mit beiden Hunden hab ich erst mal keine Lust. Gerade wenn das letzte Treffen so explosiv war und dann erst zwei Tage her ist. Die nächste Möglichkeit wäre dann vermutlich erst wieder in zwei Wochen, da Leia Sonntag wieder zu ihrem Herrchen wechselt.

    Er findet dieses ganze Verhalten total niedlich und sieht auch keinerlei Eifersucht. Ich hab halt auch langsam Bedenken, dass sich ihre Abneigung auch mal gegen mich wendet. Er musste sie gestern vermehrt weg schicken und ich hab dafür von ihr "böse Blicke" kassiert.

    Er liebt seine Hündin über alles, nimmt von mir auch viele Ratschläge an. Aber ob er wirklich hören will, dass er so einige Sachen falsch macht? Ich bin halt anders gepolt, mein Trainer hat mir mit meinem kleinen Besen auch gut geholfen. Durch das Wechselmodel braucht sie nur umso klarere Grenzen und ich hatte auch schon Wochen, in denen sie mir regelmäßig die Arme blau gebissen hat, weil sie einfach nicht hören wollte. Das haben wir aber alles hinter uns gelassen und seit ich ihr keinerlei Spielraum mehr lasse, wenn es um Regeln geht, ist auch nie wieder was passiert. Ich habe in den fast zwei Jahren mit ihr unheimlich viel gelernt. Er lässt alles so laufen, für ihn zählt, dass seine Hündin seinen Kindern gegenüber nicht aggressiv ist.


    Ich habe ihn wirklich sehr gern, aber wenn das mit den Hunden eben nichts wird, sehe ich ja leider auch schwarz für uns. Wahnsinn. Ich hätte nie gedacht, dass sowas tatsächlich eine Rolle bei der Partnerwahl sein kann.


    Er sagt, dass sie mit anderen Hunden auf diese Weise noch nie aneinander geraten ist. Ich glaube sie kennt sonst aber auch nur zwei andere Hunde. Auch da hat sie gerammelt.


    Verletzt wurde zum Glück keine von beiden. Vielleicht war es nur ein Showkampf, den bei Verletzungsabsicht geht es ja recht schnell, oder? Aber ich möchte es ungern drauf ankommen lassen, dass nicht doch noch Blut fließt.

    Danke für eure bisherigen Antworten.


    Leia ist nicht ganz typisch Durchschnittslabi, diese Distanzlosigkeit gab es bei ihr in dieser Stärke nie. Sie ist auch, im Vergleich zu anderen Hunden im gleichen Alter, deutlich "ruhiger, reifer". Sie will nicht mehr so überdreht toben und rumspringen. Scheinbar merkt man in dem Alter wirklich jeden Monat eines Hundes.


    An einen Trainer hab ich auch gedacht, weil ich auch befürchte, dass ich etwas übersehe. Ich bin von uns beiden auch die Hundeerfahrenere, über ein Jahr wöchentlich Hundeschule, mein bester Freund arbeitet in der Huta und gibt mir auch entsprechend Wissen mit. Der neue Mann ist da eher unerfahren, hat zwar mit seiner Hündin den Wesenstest gemacht und bestanden, aber er ist eher der Typ "machen lassen, wenig Konsequenz", während Leia bei mir feste Regeln hat und ich auch entsprechend reagiere, wenn sie sich nicht daran hält. Diese Sicherheit braucht sie einfach, weil sie sonst auch ausbricht oder "diskutiert".


    Hab ich denn das Verhalten der Staff-Hündin (Eifersucht und Unsicherheit) richtig gedeutet? Wir diskutieren da nämlich gerade. Ich bin der Meinung, dass sie eifersüchtig ist und er denkt, sie wollte einfach mitmachen (beim Küssen). Aber mitmachen schließe ich aus.


    Edit: Oh, da sind gerade noch Beiträge eingeflattert.


    Cherubina: Was meinst du mit Kontrollverhalten?

    Hallo ihr Lieben, ich brauche mal eure Hilfe.

    Ich weiß, dass die Zusammenführung von zwei Hunden nicht immer ganz einfach ist und nicht unbedingt immer harmonisch funktioniert.


    Nun ist es so, dass ich mich mit einem Mann treffe, er hat seit einem halben Jahr eine Staff-Hündin, welche gerade 18 Monate alt ist. Meine Labrador-Hündin Leia ist zwei Jahre alt, weiß sich zu behaupten und lässt sich prinzipiell nichts gefallen.


    Ich fange vielleicht einmal am Anfang an. Die Staff-Dame (ihren Namen lasse ich mal bewusst raus) empfinde ich als recht unsicher. Wenn ich die Wohnung des Mannes betrete, springt sie mich direkt an, bzw. versucht es. Ich weise sie ab und inzwischen hat sie das relativ schnell verstanden. Sie leckt auch permanent in ihrer Umgebung herum, Luftschlecker, sozusagen, die aber auch gern auf unsere Gesichter oder Arme abzielen, bevorzugt das Gesicht. Der Mann erzählte mir auch, dass sie andere Hunde rammelt. Er hat es als Dominanz gedeutet, ich sehe da eher, aufgrund ihrem Verhalten mir gegenüber, dass sie das aus Unsicherheit tut. An mich hat sie sich auch noch nicht gewöhnt. So lag sie zwar auch schon auf meinem Schoß und hat geschlafen, im nächsten Moment drängte sie sich aber auch zwischen uns, wenn wir uns Küssen kommt sie dazu und drängt sich an uns. Sie legt sich inzwischen auch eher auf ihn drauf, die Pfote auf seinem Bein. Sie stellt sich auch gern über mich, wenn ich sitze und bleibt dann einfach vor mir stehen. (Das sollte ich wohl eher unterbinden, fällt mir gerade auf, oder?)


    Meine Hündin Leia würde ich als gut sozialisiert bezeichnen. Sie geht regelmäßig in die Tagesstätte, hat dort mit anderen erwachsenen Hunden auch keinerlei Probleme, keine Prügeleien, keine Beißereien. Junghunde ruft sie bei zu viel Aufmüpfigkeit zur Ordnung, danach ist aber wieder gut. Eine Zeitlang hat sie unsichere Hunde gern gemobbt, aber das kommt nun schon seit einigen Monaten nicht mehr getan, nachdem sie von unserem Trainer entsprechend korrigiert wurde. (Ich war nicht dabei, das geschah während der Betreuung) Grundlegend ist Leia aber so: Wenn sich jemand unbedingt prügeln will, macht sie mit. Sie legt es aber nicht darauf an und ist auch die ganze Zeit abrufbar und hört sofort auf, wenn man sie ruft. Sie fordert auch ihre Distanzzone stark ein. Wird diese Grenze unterschritten, schickt sie den anderen überdeutlich weg. Hier ist ihre Toleranzgrenze bei jedem Hund unterschiedlich. Die einen dürfen auf ihr herum klettern, andere müssen sozusagen eine Pfotenlänge Abstand wahren.


    Gestern wollten wir das erste Mal die beiden Mädels zusammenführen. Es dauerte nicht lang, bis sich die beiden in den Haaren hatten. Die andere Hündin scheint solche Zurechtweisung nicht zu kennen und stieg direkt drauf ein. Es endete mit einem Knäul aus Hunden und Zähnen, welches sich schwer trennen ließ. Die Mädels wurden daraufhin beide wieder an die Leine genommen, aber es war prinzipiell anstrengend.


    Leia hatte wohl einen schlechten Tag und war gestresst. Im Nachhinein ist mir bewusst, dass ich ihr ggf. zu viel zugemutet hatte. Sie kam zwei Stunden zuvor von meinem Ex, „geteiltes Sorgerecht“ sozusagen. Sie war aufgebläht und hatte wohl Bauchschmerzen. In der Wohnung lag sie schon nur herum. Ich hätte sie daheim lassen sollen, wie ich jetzt weiß, denn Niemand hat Lust am Toben, wenn es einem nicht gut geht. Auch Hunde nicht.


    Ich weiß nun noch nicht ganz, wie wir das mit den Hunden handhaben soll. Die Staff-Dame versuchte ständig an Leia heran zu kommen, auch an der Leine. Da war Leia noch ganz bei mir, lief ordentlich, war aufmerksam. Die Staff-Dame zog und zerrte und jammerte und wollte unbedingt zu meiner. Beim Herumklettern und Aufreiten wurde es eben für Leia zu viel, sie biss die Staff-Dame weg und diese ging in die Verteidigung. Ich bin nun unsicher, ob es jedes Mal zu einer Beißerei kommt oder ob es einfach der falsche Tag kommt. Ich möchte nicht, dass die Hunde sich verletzen, weil der Rückruf und das Abbruchsignal hier nicht wirken, da die Staff-Hündin meine nicht weg lässt. Entsprechend unsicher und übervorsichtig möchte ich nun sein. Der Herr bevorzugt eher die Methode "einfach mal probieren", aber ich möchte Leia aktuell eher ungern in das fremde Revier holen, solange es nicht mal draußen friedlich läuft. Wie gesagt, ich bekomme die beiden nur schwer getrennt und natürlich möchte ich auch keinen Biss für mich kassieren.