Wolf und Hund haben sich evolutionär nicht getrennt, sie sind auch heute noch ein und die selbe Art, daher sind alle Vergleiche im Abstammungsverhältnis mit Mensch und Affe nicht deckend.
Der Haushund (Canis lupus familiaris) wird in der biologischen Systematik als Unterart des Wolfes (Canis lupus) geführt. Eine Unterart definiert sich in der Regel nur durch eine phänotypische Abweichung, es ist keine eigene Art.
Hund und Wolf haben also nicht einen gemeinsamen Vorfahren (wie Menschen und andere Primaten), sondern sie teilen alle gemeinsamen Wolfs-Vorfahren (ohne Berücksichtigung der Tatsache, dass unsere heutigen Hunde höchstwahrscheinlich von verschiedenen Wolfspopulationen abstammen).
Wer das Nachlesen möchte, dem empfehle ich z.B. die Bücher von Erik Ziemen oder von Dorit Feddersen-Petersen.
(Die Theorie mit dem in der Höhle aufgezogenen Wolfsbaby stammt übrigens aus einer Publikation von Konrad Lorenz, welcher auch vermutete das der Goldschakal mit an der Entstehung des Hundes beteiligt war. Zu dem Buch "Hundepsychologie" von Frau Feddersen-Petersen schrieb Konrad Lorenz übrigens später das Vorwort indem er ihr Recht gab (dass der Hund ein Wolf ist) und seine eigene Theorie über die Abstammung vom Goldschakal falsch war).
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Um zum Thema zurückzukommen, so finde ich die Artverwandschaft von Wolf und Hund durchaus wichtig in der Diskussion um die Qualzuchten. Denn rein genetisch betrachtet stellt sich ja auch die Frage wie es überhaupt zu so einem großen Formenreichtum in der Hundezucht kommen kann (bei Katzen geht das ja z.B. nicht ganz so leicht).
Ein wirklich sehr guter Beitrag.