Mein 3-jähriger und ich machen ja gerade diese ganze Kennenlernphase und das Erziehen durch und ich arbeite nach dem Motto: Klingeln, klopfen, Tür eintreten.
Dabei meine ich nicht, dass ich mein Pony verprügel, aber ich kommuniziere leise und fein, dann deutlicher und dann richtig deutlich. Und dann auch nur einmal, verbal und mit Körpersprache.
Ich hasse nichts mehr, als Pferdebesitzer, die durchgehend treiben, ob beim reiten oder longieren, durchgehend Handlungen gleich korrigieren oder permament quatschen oder oder oder. Das macht mich irre. Und so fahren wir sehr gut miteinander.
Und dann kommt Mamas Lieblingsspruch: Wer schreit hat Unrecht. Was soll ich ein fast 400kg Pferd verprügeln. Was lernt er? Die Alte handelt völlig inkonsequent und nicht vorhersehbar. Und ich möchte für ihn genau das sein. Konsequent und vorherhersehbar in meinen Aktionen.
Er lernt wahnsinnig schnell, er weiss wie er mit mir umzugehen hat und wann er sich wie benehmen muss. Er ist unglaublich lustig, mutig und selbstbewusst. Wenn er was verstanden hat, dann sitzt es glaub ich für immer und er will mir gefallen. Ich bin schrecklich verliebt in den kleinen Kerl.
Klar ist der auch frech, rüpelig und macht dumme Sachen. Der ist 3 und nicht als Professor auf die Welt gekommen. Ich mag das. Ich mag auch, dass er frech ist, ich das korrigiere und er es nochmal anders versucht und mich in meiner Konsequenz damit testet. Besser als so ein kluges Pony geht doch nicht. Das macht so wahnsinnig viel Freude. Und fordert mich und mein Handeln heraus. Ich bin gezwungen genau darauf zu achten was ich wie mache. Der hat keinen Funken Böses in sich, aber ist halt auch kein Pferd was ohne eigene Vorstellung ist und einfach folgt.
Klar, wenn Leib und Leben bedroht sind, dann ist mir egal wie, hauptsache man kommt heil aus der Situation raus als Mensch. Da heisst es dann ohne Rücksicht auf Verluste. Und ich lasse mich auch nicht beißen.
Letztes ist er in der Freiarbeit gestiegen. Ich habe das unkommentiert gelassen. Warum? Weil er einfach nicht wusste was ich will, er war völlig überfordert und somit war sein Handeln meine Schuld. Absolut falsch aufgebaut und zu schnell zu viel verlangt. Hinterher hiess es, Boah war der frech, dem hätte ich eine gebraten. Was hätte das gebracht? Er wusste nicht wohin mit sich und hat wie ein Pferdeteenie reagiert. Hätte ich ihn dafür auch noch geschlagen, wäre ich doch in seinem Ansehen total gesunken. Ich habe nochmal neu angesetzt, bin drei Schritte zurück gegangen und es klappte ohne das sich einer aufregen musste. Total Wendylike. Und das sag ich als durch und durch Dressurreiter mit sportlichem Hintergrund und Ehrgeiz 