Da ich ja in dem Bereich arbeite, muss ich sagen, dass ich nicht verstehe, wenn man Tierversuche ablehnt, weil die Studien "sinnlos" sind und dann gleichzeitig auf Studien verweist, die das belegen. Studien sind immer nur so gut wie der Mensch, der sie auswertet, und da ist dann - auf Seiten der Befürwortern und Gegnern gleichermaßen - sicher keiner immer nur objektiv.
Jeder Tierversuch ist genehmigungspflichtig und muss im Antrag auch Stellung zu den "3 Rs" nehmen: Replace (Statt Tierversuch eine andere Methode wählen, wenn möglich), Reduce (So wenig Tiere und Versuche wie möglich) und Refine (Stress und Belastung der Tiere im Versuch minimieren bzw. so gering wie möglich halten).
Natürlich gibt es "sinnlose" Studien - wobei man ja leider nicht vorher immer weiß, ob die Studie Ergebnisse bringt, sonst bräucht man sie ja nicht - und sicher auch schwarze Schafe, wie in jeder Branche und das ist auch nicht ok, keine Frage.
Heute arbeitet man viel mit genetisch veränderten Organismen, da kann man dann schon mehr Rückschlüsse auf den Menschen ziehen, da ja nicht mehr an der Mausversion des Gens sondern der humanen Variante geforscht wird.
Und ja, für Mäuse ist es sicher nicht schön, Parkinson oder ALS-Symptome zu zeigen, für menschliche Patienten in der Regel aber auch nicht. Und ich möcht den Menschen sehen, der dann wirklich sagt: Nein, ich sterbe lieber, als die Medikamente zu nehmen.
Und der Job als menschliches Versuchskaninchen ist nun auch nicht so extrem begehrt, oder würde das wirklich einer von euch gerne machen? Ich bin ehrlich, ich nicht.
Und ja, manche Zucht mit genetisch veränderten Mäusen ist sicher als Qualzucht einzustufen, wenn man die gängige Qualzuchtdefinition als Grundlage annimmt.