Beiträge von JediRitter

    noch ein Beispiel mit Jedi:


    Mit Jedi zb sehe ich keinen Sinn darin seine hart erarbeitete positive Beziehung zu Herrchen zu belasten, indem wir jetzt auf Biegen und Brechen trainieren "Herrchen darf an dir rumdoktern". Jedi fühlt sich damit nicht wohl und knurrt und warnt, dass er es ernst meint. Das respektieren wir. ZB im Sommer letzten Jahr musste ich ja die Fäden an Jedis Auge ziehen - wir hatten kurz überlegt , ob Herrchen mir Jedi festhält (mit MK!), aber da hat Jedi sehr ernsthaft geknurrt und zu verstehen gegeben "das kann ich nicht, ich schaffe das nicht, ich kann das nicht aushalten, ich habe Angst, wenn du weiter machst, werde ich mich wehren." Also haben wir das abgebrochen, Herrchen hat Abstand gehalten und ich hab Jedi seitlich hingelegt ohne MK und ihm gesagt er darf sich nicht bewegen, ich kann ihn nicht festhalten und muss jetzt da die Fäden ziehen. Das hat der Hund so akzeptiert und sich gefallen lassen. Das gestehe ich meinem Hund auch zu und finde ich vollkommen in Ordnung. Hätte er nicht still gehalten, hätten wir uns was überlegen müssen, die Fäden mussten schließlich raus. Dennoch ist das eine Situation die ich niemals so eskalieren lassen würde, dass mein Hund mit Gewalt fixiert werden muss. So war das eine Konversation und für alle eine gute Lösung und das Privileg Entscheidungen zu treffen über seine eigenen Grenzen gebe ich meinem Hund gern - insofern ich es kann und die Situation möglich macht - so lange mein Hund von mir gesetzte Grenzen aber auch akzeptiert ohne mich zerledern zu wollen.

    ch würde gerne von den Leuten wissen, (die sich hier häufig an dem Wort "verdreschen" aufgehangen haben), wie ihr mit solchen Ausnahmehunden trainieren würdet, (egal welcher Rasse, ich beziehe das jetzt nicht auf den DSH alleine). Ich vermute mal, dass eher wenige von Euch jemals so einen Ausnahmehund vor sich hatten, der einen gegen die Wand stellt und einen massiv verletzt, wenn man nicht das macht, was er will.
    Was tut man, wenn Euch der Hund nicht weglässt und ihr merkt, dass ein falscher Schritt dazu führen könnte, dass Euch der Hund in die Weichteile beißt, wenn sich Eure Haare vor Angst im Nacken aufstellen, wenn der Hund so "nett" ist und Euch wenigstens aus tiefster Kehle angrollt?

    in erster Linie keine richtige Angst bzw. Panik vor dem eigenen Hund haben. Respekt und mal ein bisschen Bammel ja, aber hätte ich vor Jedi richtig richtig Schiss gehabt, wäre er weg gekommen. Bei aller Liebe, ich verzichte auf wirklich sehr sehr viel im Alltag für meinen Hund und bin bereit mich einzuschränken, aber wenn ich regelrecht Panik hab, hat das ganze keinen Sinn. Hätte mein Partner den Jedi ja mehrfach massiv angegangen ist, Angst vor Jedi gehabt, hätten wir darüber reden müssen welche Lösungen es gibt. Dann neutral bleiben bzw. das Verhalten vom Hund nicht emotional persönlich nehmen. Der Hund knurrt jetzt nicht weil er denkt ich bin ein Arschloch, sondern weil es ein Mechanismus ist den er erlernt hat.


    Am Beispiel des Hundes der mich nicht weglässt, also eine Ressourcenproblematik, würde ich jegliche Privilegien entziehen. Ideal wäre natürlich die Situation gar nicht so weit kommen zu lassen, dass das eskaliert. Es ist schon selten, dass ein Hund vom ersten Moment an sagt " i kill you, ich komm jetzt hier neu in ein Zuhause, gehört alles mir, verpiss dich." - da gibt es Zeichen vorher für und die muss man erkennen und dementsprechend arbeiten. I Jedi und auch Max hatten ganz ganz ganz lange Zeit fixe, von MIR zugewiesene Liegeplätze, also weder taktische noch erhöhte Liegeplätze. Freie Platzwahl auch nicht. Futter gab es nur aus der Hand oder im Training. Deckentraining (oder Box von mir aus wenn ein Hund lieber die Höhle hat) ist da ein großes Stichwort. Ich muss in der Lage sein den Hund jederzeit auf seine Decke von mir wegschicken zu können.
    Sicherung durch MK und (Haus)Leine sind natürlich auch ein ganz wichtiges Stichwort. Wenn ich nur den Verdacht habe, dass die Warscheinlichkeit relativ groß ist, dass mein Hund zubeißt, wird er gesichert und zwar nicht mit Drahtmaulkorb sondern mit Plastik wegen der Verletzungsgefahr für mich als Mensch.
    Max hat meinen Stiefvater im Urlaub sehr unvorbereitet angegriffen in Richtung Kehle und war ungesichert (hat niemand mit gerechnet in der Situation) - Max wurde in der Situation weder geprügelt, geschlagen, getreten, gebissen, gezwickt sondern einfach ruhig in den Schwitzkastengenommen und auf den Boden gelegt / gedrückt und festgehalten bis er sich entspannt hat. Da gab es danach kein Meideverhalten, keinen traumatisierten Hund und keine Verletzung bei allen Beteiligten. Der Vorfall war sehr situativ bedingt, die "Schuld" absolut bei uns Menschen zu suchen und dementsprechend konnte man halt damit umgehen mit dem Aha-Effekt zukünftig genau diese Trigger zu vermeiden. Mit 37kg und 67cm möchte ich persönlich Situationen die nicht zwingend für den Alltag nötig sind, nicht auf Teufel komm raus trainieren, wenn ich weiß, dass das Schnappkrokodil im Zweifel zulangt. Lieber beschränke mich dann aufs managen bzw. überlege "brauche ich das wirklich?" . Wenn ich zu dem Schluss komme "nein, das kann ich in jedem Fall umgehen und in so eine Situation mit diesem expliziten Trigger komme ich nicht nochmal, auch nicht aus Versehen", dann bleibe ich beim Management. Natürlich wirklich nur wenn das jetzt so extrem situativ bedingt ist und "nur" diese explizite Situation kippt. Wenn sich dieses "oh das kann ich nicht machen, weil dann beißt der Hund zu, dies geht nicht, da eskalierts" wie ein roter Faden durch den Alltag zieht, wird das ganze problematisch.

    WANN sind Schläge vom HALTER, egal ob diese Verbindung bereits länger besteht, oder ein kaputtes Tier in die EIGENE Obhut kommt, von Nöten?

    Meiner Meinung nach? Nie. Und das schreibe ich als HH mit einem Hund der Herrchen massiv schädigen wollte und mehrfach angegangen ist. Als ehemalige HH ( der verstorbene Hund) der den Stiefvater in Richtung Kehle angegangen ist. Nein, so Situationen lösen sich nicht immer mit clickern und Keksen, nein, die Situationen wenns akut knallt ist auch mal unschön, aber das hat nichts mit roher Gewalt zu tun.

    naja...bei den hunden, um die es hier geht (ursprünglich ging...also bei den ganzen junghundbeispielen, die hier mittlerweile geschrieben wurden, wäre mir das auch zu drüber) irgendwie schon. nehmen wir mal den hund aus dem ursprungsfred...den DSHrüden vom freund der TE. eine der beschriebenen situationen war, dass sie, wenn sie vom einkaufen heim kommt, hoffen muss, das er sie reinlässt.
    WENN man nun davon ausgeht dass es eben wirklich einer dieser hunde ist, bei dem eine derartige handlung nötig ist, um ihn auf den boden der tatsachen zurück zu holen und das würde ich NIEMALS nur übers lesen diagnostiezieren und

    ja da geb ich dir schon recht, wenn sich bei dem Beispiel mit dem DSH Rüden VORAB entschieden wird, dem Hund beim nächsten Mal sollte er unangebrachtes Verhalten zeigen,körperlich entgegenzutreten, dann ist das für mich Erziehung, ist ja eine gedachte und geplante Entscheidung in dem Moment. Lässt sich für mich aber irgendwie nicht vergleichen mit den Beispielen hier im Thread.



    ich muss ehrlich zugeben, so ganz verstehe ich den roten Faden hier in diesem Thread noch nicht, aber ich les mal weiter mit. Irgendwie sehr spannend, aber ehrlich gesagt auch schockierend.

    die Beispiele hier im Thread zeigen es ja auch ganz gut. Ich glaube kaum (oder hoffe es zumindest), dass hier niemand gezielt geplant hat seinen Hund durch einen Raum zu treten oder eine Ohrfeige zu geben dass es scheppert, oder oder oder. Gab ja genügend Beispiele. Das waren Affekthandlungen, keine geplanten Erziehungsmaßnahmen eines ausgeklügelten Konzepts.

    dass man eine situation vorher nicht komplett planen kann, bedeutet ja nicht, dass man nicht bewusst handelt in der situation.man, also ich zumindest, habe ja schon ein klares ziel vor augen, wie das ganze endet...ist doch bei ganz vielen dingen im training so. ich nehme mir mal als beispiel vor, meinem hund sitz beizubringen. klar hab ich als plan, dass der hund nachher sitzen soll und wähle als ersten weg, keks in die hand, finger über den hund führen, hoffen dass hund sich hinsetzt. funktioniert normalerweise. so...setzt hund sich aber nicht, sondern hüpft, geht rückwärts...das plan ich doch nicht vorher...da reagiere ich dann halt drauf. hüpft hund, warte ich entwerder bis er wieder unten ist und halte den keks tiefer, geht er rückwärts versuche ich die übung an einer wand zu machen usw. aber ich male mir doch nie alle eventualitäten und meine vorgehensweise auf alle davon aus..und selbst wenn, findet hund bestimmt noch welche, die ich nicht bedacht habe.

    In dem Moment wo die Affekthandlung nicht in Ruhe durchdacht sondern zum Groß- oder Haupteil vom limbischen System gefällt wurde, fällt sie für mich nicht mehr in mein Verständnis von Erziehung.


    Eine Affekthandlung ist in meinen Augen eben nicht immer 100% bewusst, sondern oftmals purer Instinkt. Natürlich nicht bei deinem Sitzbeispiel, aber wenn mein Hund , Nachbas Fiffi der in Maulreichweite vor ihm steht jetzt sofort gerne killen will, habe ich da nicht die Ruhe zu überlegen "okay, warte ich jetzt erstmal ab bis er mich geschädigt hat oder clicker ich jetzt oder werf ich Kekse oder hau ich ihm eine Bratpfanne über den Schädel. :denker: " Nehmen wir jetzt an ich entscheide mich für die Bratpfanne wäre das für mich im Nachhinein ein Kollerateralschaden, denn die Benutzung einer Bratpfanne zur Erziehung meines Hundes habe ich vorher weder eingeplant noch finde ich die Maßnahme sinnvoll oder zielführend. Abhängig von der Reaktion meines Hundes bzw. wie die Situation ausgegangen ist, ist der Kollateralschaden dann eben größer (zb Hund hat Fiffi und die Bratpfanne gekillt) oder eben nur minimal zb (Hund hat sich eingepisst und Meideverhalten gezeigt) oder unter "Schwein gehabt zu verbuchen" (= Hund ist mega beeindruckt und wird in Zukunft Fiffi nicht mehr killen wollen).

    Wenn Du weißt, dass es die Nachbarskatze war, würde ich mal versuchen, ob man eine Ozonreinigung über die Versicherung des Nachbarn veranlassen kann?Müsste er natürlich dann seiner Haftpflicht melden ...


    Im Fressnapf hatte ich auch so ein Spray gegen Uringerüche gekauft, als Bodo noch Welpe war. Vielleicht findest Du da was?

    Soweit ich weiß, haben wir in IT keine Haftpflicht für Katzen. Aber ne, das möchte ich nicht, hab die Katze ja in mein Auto gelassen.


    Danke für eure Tipps, mal sehen was sich tun lässt.