Beiträge von Marabea

    Der auftauchende Mann, zumal kein freundlicher Zeitgenosse, passt genau in die Geschichte für mich. Warum sollte nur die Protagonistin sich gerade zur Zeit der Katastrophe in einer Jagdhütte/Berghütte in jener geschützten Region befunden haben? Ich rechne eher damit, dass noch weitere zerlumpte, hungrige, eventuell gewaltbereite Personen im Lauf der nächsten Jahre auftauchen werden - und zusätzliche Probleme zu überleben mit sich bringen.

    Da die „Wand“ wohl metaphorisch gemeint ist, wäre sie - an welcher Stelle auch immer und wodurch auch immer - zu überwinden, aber die Frau kann das nicht (und die Autorin hat vermutlich ihre „Wand“ zu anderen Menschen auch nicht durchstoßen können, wenn man das Nachwort in dieser Hinsicht studiert).

    Wie schon erwähnt, fließt ja ein Buch von dem verseuchten Teil und den Teil, in dem noch Leben ist. Theoretisch wäre es also möglich, sich von einer zur anderen Seite durchzubuddeln, was die Protagonistin auch einmal erwägt. Aber wozu? Durch die (globale?) Katastrophe gibt es kein Leben hinter der Wand und solange es ihr möglich ist, wird sie auf ihrer Seite überleben. Allerdings ist auch ihr Tod vermutlich nur eine Frage von einigen Jahren...

    Ich lese gerade ein weiteres Werk von Anna Seghers: „Transit“: Im Sommer 1940 versuchen die in Südfrankreich gestrandeten Menschen, die u.a. auf der Flucht vor den Nazis sind, irgendwie das Land und Europa allgemein zu verlassen. Eine Odyssee von Behörde zu Behörde, auf der Suche nach Visa, Transiterlaubnissen, Bescheinigungen, Stempeln aller Art. Das rettende Exil in Übersee erscheint ungemein schwer zu erreichen zu sein.
    Die Autorin verarbeitet hier wohl ihre eigenen Erfahrungen als Flüchtling im 2. Weltkrieg. Ein sehr aktuelles Buch heutzutage.

    Zwei Pakete mit Büchern zur Post gebracht. Nun ist wieder etwas Platz für die Neuzugänge:
    - Hannes Köhler: In Spuren (sein Debüt)
    - Nigel Barley: Traumatische Tropen (mal wieder eine Empfehlung von @leserinmithund: Du bist eine tolle Beraterin!)
    - Sarah Schmidt: Seht, was ich getan habe (zwei tragische Mordfälle Ende des 19. Jhs., bei denen die Tochter/Stieftochter angeklagt wird)
    - Sarah Perry: Die Schlange von Essex (Plot spielt auch Ende des 19. Jhs.; zentral ist wohl die Kontroverse zwischen Wissenschaft und Theologie; bester Roman 2017 in England).

    Da es ja keinen „Bücher-zu-verschenken-Thread“ gibt, hier noch zwei Bücher für Interessierte:
    Jud - Georg Thiel (spielt 1938 und 1958 - bezieht sich also auf die NS-Zeit) und
    Cult/ Spiel der Toten - D. Preston/ L. Child (für Fans von Agent Pendergast).

    In der Zwischenzeit habe ich auch einige Bücher "geschafft":

    35. Lies ein Sachbuch:
    Irvin Yalom: Die Reise mit Paula (Psychoanalyse/Psychotherapie)

    39. Lies ein Buch von mehreren Autoren:
    Volker Klüpfel/Michael Kobr: Seegrund

    46. Lies ein Buch, dessen Titel nur aus einem Wort besteht:
    Dörte Hansen: Mittagsstunde

    Du vermenschlichst den Hund, wenn du meinst, dass er Hundefreunde haben müsse. Respektiere doch, dass dein Hund sich nichts macht aus (den meisten) anderen Hunden. Natürlich sieht es für die HH nett aus, wenn ihre Hunde miteinander rennen, spielen, sich balgen. Aber nicht jeder Hund braucht diese sozialen Kontakte mit Hunden und nicht jeder will das überhaupt.

    Unser vorheriger Hund wollte auch keine Hundebekanntschaften oder gar Hundefreude, was auch rassebedingt war. Also haben wir sie von anderen Hunden ferngehalten und konsequent den Kontakt anderer Hunde zu ihr unterbunden. Bei Blanca kam noch dazu, dass sie aggressiv auf viele andere Hündinnen reagierte, so dass sowieso ein näherer Kontakt nicht ratsam war. Dafür war sie ein Hund, der mit einer engen Bezugsperson glücklich war. Spielen war ihr ebenfalls fremd. Also haben wir ihre Besonderheit akzeptiert.

    Habe mir mal wieder ein Buch des amerikanischen Psychoanalytikers Irvin Yalom „Die Reise mit Paula“ vorgenommen. So sollte Psychotherapie durchgeführt werden! Seine akribischen Berichte über die Arbeit mit unheilbar Krebskranken, mit Trauernden, die Auseinandersetzung mit dem zwiespältigen Verhältnis zu seiner eigenen Mutter und immer wieder die Konfrontation mit dem Tod sowie der eigenen Sterblichkeit sind faszinierend und bewegend zugleich. Nicht nur als Therapeut, sondern auch als Autor von Fachbüchern und von Belletristik gleichermaßen ist er für mich eine großartige Entdeckung - die ich @leserinmithund verdanke. :bussi: