Ob man Bücher mag oder nicht, hängt mit so manchen, individuell unterschiedlichen Faktoren zusammen. Aufgrund der vielen positiven Rezensionen - auch hier im DF - hatte ich große Erwartungen an den „Ruf der Bäume“ von Tracy Chevalier. In der Tat erfährt der Leser einiges über das harte Leben im Sumpfland in der Mitte des 19. Jahrhunderts, den Mühen bei dem Anlegen einer Apfelbaumplantage, die Stationen von Robert Goodenough quer durch Amerika. Auf dieser Reise lernt man so manches über die Riesenmammutbäume, die Sequoia. Durch die Briefe seiner Schwester Martha, die versucht, ihn zu finden, hört man vom Schicksal der anderen Familienmitglieder. Schließlich kommt es doch zu einem Wiedersehen von Bruder und Schwester...
Nun, der Schreibstil von Chevalier ermöglicht eine flüssige Lektüre, aber irgendwie sprang der Funke (bisher bei 3/4 des Buches) bei mir nicht über.
„Fesselnde Familiensaga“, „vielschichtig und tiefgründiges Buch“, „starke Geschichte“ usw., so begeisterte Stimmen. „Missglückter Wechsel der Erzählperspektive, fehlender Spannungsbogen, Anspruchslosigkeit eines Trivialromans“, so kritische Stimmen. Ich selbst bewege ich mich so in der Mitte zwischen beiden Extremen, d.h. aber auch, dass das Buch ein neues Zuhause finden muss, wenn mich die letzten 30 Seiten nicht noch umstimmen können.