Beiträge von Marabea

    Es gibt eine für mich fundamentale ethische Aussage, auch die Goldene Regel genannt, die vereinfacht so laut: "Geh mit anderen Menschen so um, wie du willst, dass sie mit dir umgehen."
    Oder - angepasst auf unser Thema - : Verhalte dich als HH so, wie du dies auch anderen HH haben willst.
    Leinenzwang in Wohngebieten - und dafür brauche ich nicht einmal eine Rechtsvorschrift - ist für mich eine Selbstverständlichkeit, daher leine ich meine an, und erwarte dies von anderen HH ebenso. Da ich es als Fußgänger, Jogger, Radfahrer, Mutter mit Kind, alter Mensch..... nicht mag, wenn ein unangeleinter Hund auf mich zukommt, verhindere ich dies eben bei meinem Hund durch Anleinen. Da ich als Hausbesitzer nicht möchte, dass ein freilaufender Hund auf mein Grundstück kommt - aufgrund einer offen stehenden Pforte, eines niedrigen Zaunes oder whatever - , leine ich meinen Hund an, sobald die ersten Häuser kommen. Usw.

    Mit gegenseitiger Rücksicht, weniger Egoismus und Gedankenlosigkeit wird vieles einfach.

    Übrigens: Natürlich "jagt" ein Hund. Meine Kleine jagt im Haus immer die nervigen Fliegen und frisst sie dann auf. Darf sie. ;)

    Wir werden gerade mit einem neuen Problem konfrontiert: Eika, die heute 5 Monate alt wird, zeigt auf einmal territoriales Verhalten - wenn es das denn ist - durch das Schwierigkeiten mit den Nachbarn auf uns zukommen können: Wenn ich sie spätabends vor dem Schlafengehen noch einmal in den Garten lasse bzw. frühmorgens nach dem Aufwachen, fängt sie gleich an zu bellen - mit dieser tiefen, durchdringenden Schäferhund-" Belle". Ich kann keinen Grund für ihr Verhalten erkennen, sage dann stets "Still" und versuche sie ins Haus zu rufen, aber das dauert ja einen Moment. Lasse ich sie an der Leine, ist es auch nicht anders. Wenn Leute mit Hund vorbeigehen, fängt sie auf einmal hin und wieder auch zu bellen an.
    Was kann ich also jetzt- also gleich zu Beginn - tun?

    @CharlieCharles: Natürlich hast du recht: Die Löffel-Theorie - die ich ja auch gerade erst kennen gelernt habe - ist ein oberflächliches Modell, das von einer willkürlichen täglich zur Verfügung stehenden Löffelanzahl ausgeht.
    Es geht einfach darum, bei Mensch und Tier mit den zugemuteten Außenreizen sorgsam umzugehen und Überforderung bzw. Überlastung zu vermeiden, Bei Menschen kann sich eine Reizüberflutung durch somatische bzw. psychosomatische Beschwerden äußern, bei Tieren sind Ressourcen ebenfalls nur in begrenzter Menge vorhanden und sie reagieren durch veränderte Impulskontrolle oder weniger Frustrationstoleranz.
    Im Grunde eine einfache Aussage: Mensch und HH (für ihr Tier) müssen darauf achten, mit den vorhandenen Ressourcen sorgsam umzugehen und die "Batterie " nicht erst leerlaufen zu lassen, bevor man an das "Aufladen" geht.

    In diesem Sinne wünsche ich dir, dass du gut auf dich - und auch auf Charlie - achtest.

    Wir trafen heute am Anfang des Gassiweges auf einen riesigen grauen Mastiff, als würdevoll dahinschritt und seinen Namen "Sir" zurecht verliehen bekam. Die Kleine wagte einige Male zu bellen, dann ging sie vorsichtig auf den Riesen zu und leckte dessen Schnauze - trotz langem Sabberfaden. Als wir weitergingen, lief sie ruhig und in gebührendem Abstand von gut einem Meter neben dem älteren Hundeherren her, sodass ich die Schlepp loslassen konnte. Es war ein schöner Anblick: Das grazile kleine weiße Schäfi-Mädchen neben dem imposanten grauen Riesenhund.
    Ich fand sie wirklich mutig und sie hat nicht wieder gebellt sowie ihre Spielaufforderung schnell eingestellt, als sie merkte, dass der Hundeopa dies nicht möchte.

    Nun ja, sieht etwas aus wie Kung-Fu mit Hunden zuerst - ein muskelbepackter halbnackter Asiate, der sich nicht als 'dresseur professionnel' versteht und seine Beziehung zu den 5 Hunden als 'Je joue avec' umschreibt. Die inszenierten Übungen - darunter das merkwürdige 'prière au dieu des chiens' - weisen aber auf intensives Training dieses ungemein abgehärteten Herrn mit seinen Wauwis hin.
    Beeindruckende Vorstellung zwar, nur zu viele Show-Effekte für mich.
    Ma(n)n kann ja durch viele Dinge auffallen - eben auch durch Tipp-Topp-dessierte Riesenhunde...

    Blanca wollte ihre Kauknochen nur draußen, in ausreichendem Abstand zu uns fressen. Eines Tages habe ich beobachtet, wie sie mit einem besonders großen Exemplar in den hinteren Gartenbereich ging und dort ein Loch buddelte, den Knochen hineinfallen ließ und es wieder zuschob. Als sie mich am Terrassenfenster bemerkte, ging sie zu ihrem Loch, buddelte es wieder auf, nahm den Knochen und lief an einen anderen Ort im Garten. Wiederum "verfolgte" ich sie, indem ich durch ein anderes Fenster sah, sie bemerke dies: Knochen ausgebuddelt, neues Versteck gesucht. Das wiederholte sich in identischer Form noch einmal. Dann musste ich irgendetwas erledigen, konnte also nicht mehr beobachten, wohin sie ging und kurz darauf kam der Hund - ohne Knochen - wieder ins Wohnzimmer.
    Am nächsten Tag war ein unruhiger Hund zu beobachten, der schnüffelnd durch den Garten rannte, mal hier den Boden umgrub, mal dort - ohne Erfolg. Sie fand diesen Leckerbissen leider nicht mehr. Und ich hatte etliche Löcher in den Beeten...