Beiträge von Marabea

    „Bemerkenswerte Sätze“ gibt es auch bei inneren Monologen:
    Heute Nachmittag war mal wieder das Saugen eines bestimmten Teppichs dran. Ich mühte mich also mit meinem Akkusauger ab, da die Saugerei merkwürdig schwer zu erledigen war.
    Plötzlich kam mir der Gedanke: „Kein Wunder..., du musst das Gerät immer in Wuchsrichtung über den Teppich bewegen!“
    Gedacht, getan, bei der Saugaktion in der entgegengesetzten Richtung glitt der Sauger leicht über den Teppich, als mir mein Gedanke wieder einfiel.
    Wuchsrichtung? Beim Teppich? :headbash:
    Nun, es war heiß und den Hund hatte ich zuvor gebürstet...

    @Teetrinkerin: Angeblich soll ja der Übergang von den 20ern auf die 30er so krisenhaft sein, was ich nicht bestätigen kann.

    Zum Thema: Heute gab es mal wieder Ratatouille mit Zucchini, Auberginen, roten Paprikaschoten, roter Zwiebel und einer Dose Tomaten. Darüber kamen Mozzarella und Thymianzweige sowie Rosmarinzweige und weitere Gewürze. Reis rundete alles ab.
    Besuch von Wespen hatten wir dennoch.

    @Stinkelilly: „Twiebeln“ sind sowieso ein tolles Gemüse... ;)

    Ich habe zwischen die Wanderbücher einen sehr Interessanten Debütroman der belgischen Schriftstellerin Emmanuelle Pirotte eingeschoben, in den sie die Erlebnisse ihrer Großeltern, die im Krieg ein jüdisches Kind versteckten, einarbeitet: „Heute leben wir“.

    Darin wird das Schicksal des 7-jährigen jüdischen Mädchens Renée geschildert, die im Kriegswinter 1944 nach der Deportation ihrer Eltern nach Auschwitz allein zurückbleibt und von Nonnen, dem Pfarrer und schließlich Bauern versteckt wird - unter Lebensgefahr für die Retter. Da die Ardennenoffensive im Gange ist, werden in der „Operation Greif“ speziell ausgebildete SS-Offiziere mit exzellenten englischen Sprachkenntnissen hinter die feindlichen Linien geschickt, wo sie - getarnt als US-Offiziere - kriegswichtige Informationen ausspionieren sollen und Gerüchte über die Situation der Wehrmacht verbreiten sollten u.a.

    Im Roman führen die hektischen Rettungsversuche des Pfarrers (da die deutschen Truppen den Ort in Kürze einnehmen werden) dazu, dass er das kleine Mädchen einer vermeintlich amerikanischen Jeepbesatzung übergibt. Einer der beiden Soldaten, der Nazi Matthias, der von den Cree-Indianern während seines Aufenthalts in Kanada zurecht den Namen „Viel-Töter“ bekommen hat, ist der polarisierende Protagonist. Das Kind wird kurz darauf in einen Wald getrieben und soll - wie viele andere auch - erschossen werden.
    Aber dann geschieht etwas, was das Leben von Matthias für immer verändern wird...

    Auf jeden Fall klare Leseempfehlung für diejenigen, die mit den Ereignissen des zweiten Weltkriegs etwas vertraut sind oder Interesse haben an diesem speziellen Aspekt der Kriegsführung, der den historischen Hintergrund des Romans bildet. Drastische Schilderungen der Grausamkeiten des Krieges, aber auch der Menschlichkeit von mutigen Einzelpersonen.