Beiträge von Fin123

    Also (ich hoffe, ich habe nichts vergessen):

    Zum Einkaufen etc. hatte ich den Hund bisher immer mit und im Auto gelassen. Zur Zeit habe ich Urlaub und könnte den auch noch etwas strecken, aber Irgendwann muss sie natürlich auch mal alleine bleiben. Hundetagesstätten gibt es hier in der Gegend allerdings ein paar, das wäre vielleicht eine Alternative. Ob man es dauerhaft organisieren kann, dass der Hund gar nicht in der Wohnung allein bleiben muss... Das bereitet mir auch Bauchschmerzen.

    Einen Hund wollte ich auf alle Fälle wieder, dass es jetzt gerade der wurde, war einfach aus der Situation heraus. Ich war auf der Suche, der Hund hat ein neues zu Hause gebraucht, für die Vorbesitzerin wäre er nicht völlig aus der Welt gewesen. Das mit den Nagern hab ich (da will ich auch gar nichts schön reden) einfach unterschätzt. Und auch unterschätzt, wie vieles ich im Umgang mit einem Hund als selbstverständlich vorausgesetzt habe, wenn man so viele Jahre einen Hund an seiner Seite hatte. Meine Hündin war die ersten Jahre auch alles andere als einfach, aber in Erinnerung hat man die Jahre, in denen man sich blind aufeinander verlassen konnte. Das ist Mist, ganz klar, den die Hüdin jetzt ausbaden muss. Ansonsten ist sie einfach ein netter, temperamentvoller Hund. Ich hätte mir nur gezielt sicher keinen so argen Wirbelwind gesucht.


    Wenn der Hund zurück kommt, dann natürlich erst mal ins TH. Ich habe auch eher die Hoffnung, dass der Hund nicht ewig sitzt. Jung, nicht zu groß, und bis auf den Jagdtrieb keine Macken (soweit ich das bis jetzt einschätzen kann).

    Ich habe auch eine Spanierin, die sich früher ihr Fressen schon selber fangen musste (weißt du was zur Vorgeschichte der Hündin...??) und kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass das sehr, sehr schwierig wird.
    Ich meine, es ist noch mal ein Unterschied, ob ein Hund einfach "nur" Jagdtrieb in Bezug auf Bewegung/Rascheln etc. hat oder eben dieses bereits als jagdbare Beute/Nahrung erlebt hat.

    Zumindest hat meine Hündin anfangs ähnlich reagiert wie deine (vermutlich sogar noch extremer): fiepen, jaulen, schreien, völlig unansprechbar, nicht zu unterbrechen (es sei denn mit harten Mitteln, die ich nicht anwenden wollte).
    Das Training dauert eigentlich bis heute (nach 7 Jahren) an. In meiner Anwesenheit ist sie mittlerweile gut kontrollierbar bzw. abrufbar, aber in meiner Abwesenheit (oder auch nur bei Unaufmerksamkeit meinerseits) würde ich null Hände für sie ins Feuer legen :fear:

    Hallo ForNic,

    zur Vorgeschichte weiß ich leider nichts, kann aber nicht ausschließen, dass sie eine Weile auf der Straße gelebt hat und sich ihr Futter selber erjagen musste... So, wie du es von deiner Hündin beschreibst, stelle ich mir das auch vor: irgendwann so einen wackeligen Frieden, solange man in der Nähe ist :verzweifelt: Wobei sie sich (wenn ich rechtzeitig unterbreche) auch mit Worten davon abbringen lässt, an die Gehege zu gehen (zumindest lange genug, dass ich sie einsammeln kann...), aber wehe, ich bin abgelenkt.

    Die Gehege der Mäuse stehen schon erhöht, aber wenn sie sich hochstellt, kommt sie trotzdem an die unteren Etagen. Sie kann zwar durchs Gitter kein Tier verletzen und die Gehege sind auch so schwer, dass sie die nicht umwerfen kann, aber angenehm für die Nager ist es natürlich trotzdem nicht. Das Rattengehege ist leider deckenhoch und geht bis zum Boden. Das habe ich jetzt mit Sofa und Stühlen etwas verbarrikadiert, damit sie zumindest nicht mit Anlauf ran kann.

    Hallo,

    Danke für eure Antworten!

    Als die Hündin vorher zu Besuch war, hat sie schon mal interessiert an den Gehegen geschnuppert, hat sich aber wegrufen lassen und dann war auch gut. Ich schätze mal, der Unterschied ist, dass das tagsüber war und da ist es in der Regel still in den Gehegen. Der erste Tag hier war auch OK, bis es Abend wurde und die Nager aktiv wurden. Seitdem scheint sie "Blut geleckt" zu haben, als ob sie jetzt weiß, was da Aufregendes wartet...
    Sicherlich kommt auch dazu, dass der Stresslevel seitdem nicht gesunken ist: erst nach Deutschland, dann ein paar Monate TH, dann ein paar Wochen bei meiner Freundin und nun hier... Vielleicht ist sie jetzt zusätzlich auch einfach noch etwas mehr durch den Wind durch den erneuten Umzug...?

    Trennen kann ich leider nicht, viel Platz zum Ausweichen gibt es hier auch nicht. Dann wäre die Sache nicht so kritisch und ich könnte v.a. langsam mit ihr trainieren, die Kleintiere als normal anzusehen. So muss sie in der Situation bleiben, auch wenn sie schon gar nicht mehr aufnahmefähig ist. Gerade ist alles ruhig, da kann sie auch schlafend neben mir liegen. In so einem Moment denke ich dann wieder, alles halb so schlimm, das wird schon. Aber so wie es irgendwo raschelt, schnellt der Kopf wieder hoch...


    Zitat

    Um sich auf einen neuen Hund einzulassen, muss man mental dazu bereit sein und die Herausforderung annehmen. Ich finde es einerseits gut, dass du diese Hündin aufgenommen hast, allerdings finde ich die Grundvoraussetzungen nicht optimal.

    Da sagst du auch was... Mir fällt es tatsächlich schwer, mich wirklich ganz auf den Hund einzulassen. Ich bin hin und hergerissen zwischen dem Wunsch, dass in jedem Fall zu schaffen, auch wenn es monatelangen Stress bedeutet und dem Wunsch, die Hündin wieder zurückzugeben, bevor sie Schaden nimmt (wenn man das so sagen kann) und es als Warnung für mich zu sehen, nie wieder so blauäugig an so eine wichtige Sache heranzugehen. Auf der einen Seite will ich weder für mich, noch für den Hund, dass man eine Bindung aufbaut, viel zusammen trainiert, und sich am Ende vielleicht doch trennen muss... und auf der anderen Seite ist mir natürlich auch klar, dass es keinen Erfolg geben wird, wenn ich halbherzig an die Sache heran gehe.

    Ach so, und die Hündin ist knapp kniehoch (würde sagen so 45 cm) und vom Aussehen her kann durchaus etwas in Richtung Windhund/Podenco mitgemischt haben.

    Viele Grüße
    Fin

    Hallo,

    ich habe mich hier neu registriert, da ich vor Kurzem eine Hündin bei mir eingezogen ist, und ich nicht so richtig weiß, ob sie hier auf Dauer glücklich werden kann.

    Aber von Anfang an: ich hatte bis vor einem Jahr einen Hund, den ich nach 11 gemeinsamen Jahren leider einschläfern lassen musste. Lange konnte ich danach gar nicht an einen möglichen Nachfolger denken, mit der Zeit wurde aber klar, dass wieder ein Hund einziehen wird. Ich habe noch recht "ziellos" ein paar Tierheime besucht, aber noch keinen passenden Hund gefunden, ich hatte es ja auch nicht eilig.

    Nun hatte eine gute Freundin seit ein paar Wochen eine Hündin (aus dem TH, ursprünglich kommt sie aber aus Spanien), nun gab es bei ihr in der Familie aber einige unvorhergesehene Wendungen, die mit dem Hund leider nicht gepasst haben. Habe mich also angeboten, den Hund zu übernehmen und am Mittwoch ist sie bei mir eingezogen. Sie kannte mich vorher schon, war hier auch schon ein paar mal zu Besuch.

    Nun ist der Hund hier und es ist ein ziemliches Chaos. Ich habe neben dem Hund noch Ratten und Mäuse, und damit kommt sie absolut nicht klar. Jedes Rascheln in einem der Gehege führt zum sofortigen Einfrieren und wenn sie die Tiere sieht, will sie mit aller Macht hin, gegen die Gehege springen, rennt dabei alles um, was ihr im Weg steht... Da ich nur eine 1-Raum-Wohnung habe, ist es nicht möglich, Hund und Kleintiere räumlich zu trennen. Ich habe jetzt schon so weit wie möglich für Sichtschutz gesorgt und die Gehege mit Stühlen etc. verstellt, damit sie nicht direkt ran kommt. Wenn ich sie im Ansatz erwische reagiert sie einigermaßen auf "Nein", springt aber weiter fiepend herum. Ich versuche, sie immer zu belohnen und zu loben, wenn sie ruhig bleibt, aber sie steht halt ständig unter Strom. Gerade abends, wenn die Mäuse und Ratten wach werden und "action" in den Gehegen ist, habe ich sie angeleint und die Leine ans Bett gebunden, damit ich zumindest mal auf Toilette gehen oder mir schnell was zu essen machen kann, ohne befürchten zu müssen, dass sie in meiner Abwesenheit gegen die Gehege knallt.

    Die ganze Situation ist so auf Dauer nicht händelbar, denn es ist einfach Stress pur für alle Beteiligten. Mir tut die Hündin so leid, da es im Grunde ein absolut bezauberndes Mädchen ist, die halt altersentsprechend (ist jetzt ca. 1 Jahr) noch sehr ungestüm ist und viel Blödsinn im Kopf hat, aber lieb zu allem und jeden und auch durchaus gut "leitbar" ist. Für ihren Jagdtrieb kann sie ja nichts, auch nicht dafür, dass sie bis jetzt noch nicht viel kennengelernt hat. Nur habe ich das Gefühl, sie dreht langsam völlig hoch. Draußen ist jeder Mensch, jedes Blatt, jedes Geräusch spannend ohne Ende, von Wild und anderen Hunden ganz zu schweigen, und zu Hause kann sie nicht in Ruhe alles verarbeiten und sich entspannen, sondern steht unter Daueranspannung und muss von mir permanent eingeschränkt werden.

    Dass die Kleinen in der Situation auch zu kurz kommen, da jedes Gehegeöffnen gut geplant sein muss, brauche ich wahrscheinlich nicht zu erwähnen.

    Jetzt frage ich mich: besteht die Chance, dass das irgendwann besser wird und sie die Kleintiere akzeptiert? Mein vorheriger Hund hatte auch einen starken Jagdtrieb, war aber schon viele Jahre bei mir, bevor die Kleintiere eingezogen sind. D.h. Erziehung und Bindung waren da einfach schon was ganz Anderes. Dass ich in diesem Punkt viel zu blauäugig an die Sache herangegangen bin, weiß ich jetzt auch :( :

    Wer hat vielleicht eine ähnliche Konstellation zu Hause? Und tu ich dem Hund einen Gefallen damit, das jetzt auf Teufel komm raus durchzuziehen? Auf der einen Seite hab ich die Maus in der kurzen Zeit schon so lieb gewonnen und ich finde es furchtbar, dazu beizutragen, dass ein so junger Hund schon zum Wanderpokal wird. Auf der anderen Seite denke ich, wenn absehbar ist, dass sich die Situation in der Wohnung nicht bessert, sollte sie lieber so schnell wie möglich weiter vermittelt werden, bevor sie sich richtig eingelebt hat.

    Danke an alle, die sich diesen Roman durchgelesen haben.

    Traurige Grüße
    Fin