Beiträge von CaGiRa

Ich klink mich hier mal mit rein, auch wenn wir bisher eher nur aus Spaß an der Freud' im Winter ein wenig Skijöring machen. Ennio (und Cara vorher) darf dabei ziehen, wenn er Lust dazu hat. Macht der Zwerg auch inzwischen richtig gut, und mir scheint, es macht ihm Spaß. Ansonsten läuft er aber auch viel frei nebenher.

Nun ist es hier in Norwegen so, daß vom 1. April bis 20. August Leinenzwang herrscht, und ich würde dem Wuffel gerne trotzdem ermöglichen, mal richtig die Beine zu strecken. Mit dem Joggen habe ich es allerdings nicht so. Deswegen habe ich mir einen Dogscooter zugelegt, erster Testlauf war gestern. Verdammt, war das schnell! Skilaufen ist nix dagegen! (Da kann man im Notfall superschnell abbremsen, wenn es zu schnell wird - einfach hinplumpsen lassen, nennt man auch die Textilbremse). Ich muß definitiv mit Ennio das Stop noch mehr üben - dachte eigentlich, er kann es.

Jedenfalls werde ich euch sicherlich demnächst mit Fragen löchern. Habe zwar jetzt die letzten 50 Seiten ca durchgelesen, aber da sind doch noch einige Unklarheiten bei mir (brauchte zum Beispiel bei mir eine Weile um mitzukriegen, daß ein "Bike" kein "Kickbike" ist).

Und eine Frage habe ich jetzt gleich: Habt ihr eine gute Zuggeschirrempfehlung für Ringelschwanzhunde? Bei den üblichen stelle ich mir immer vor, daß die Leine ständig am Schwanz langscheuert. Wäre in diesem Fall das Safety von Uwe Radant zu empfehlen? Wenn ich in einen Laden gehe und nach den Standardmodellen schaue, worauf müßte ich achten?

Muss auch mal wieder Bilder posten. Eigentlich finde ich es nicht einfach, gelungene Bilder von dem Spitzbuben zu machen. Ich lasse ihn sitzen, er guckt, strahlt mich vielleicht sogar an, aber sobald ich die Handykamera zücke, guckt er wieder angestrengt weg. Das hier ging noch halbwegs:

Eben war ich mit dem Knirps draußen und sah den ersten Huflattich blühen. Begeistert zücke ich das Handy, um Bilder zu machen, da springt das Hundetier hinzu und setzt sich auf den Huflattich. Also kein Foto von Blümchen, aber dafür ausnahmsweise ein strahlender Hund .

Und? Wann ist es so weit?

Ich habe zu sowohl Hundebox als auch Geschirr keine Empfehlung parat. Unsere Züchterin hatte für alle Welpen ein Welpengeschirr anfertigen lassen, das wir relativ lange nutzen konnten. Dafür bräuchte man natürlich die Maße. Danach habe ich im Zooladen ein neues besorgt, das er immer noch täglich trägt.

Wir besitzen keine Hundebox. Da wir nach Abholung des Welpen noch eine Woche Urlaub in Deutschland gemacht hatten, in einer fremden Ferienwohnung, wollten wir ja eigentlich eine haben, und die Züchterin hatte uns eine Box besorgt. Dummerweise war diese so groß, dass sie auch in zusammengeklapptem Zustand nicht in unser Auto passte (wir hätten die Rückbank umklappen müssen, dann wäre es gegangen). Also haben wir es ohne versucht. Der Welpe wurde mit Argusaugen beobachtet, und es passierten zum Glück keine Mißgeschicke.

Bist Du sicher, daß ihr eine Hundebox braucht?

Ennio würde jagen gehen, wenn ich ihn ließe. Er interessiert sich schon für Spuren, und schnüffelt manchmal interessiert in den Wind. Dabei ist er aber (meistens) gut abrufbar, inzwischen "fragt" er(meistens) auch, ob er einer Spur folgen darf. Allerdings kann er sich leicht "vergessen", wenn wir relativ schnell sind, zum Beispiel wenn er beim skilaufen frei nebenherläuft. Und an Stellen, an denen er erfahrungsgemäß schon mal abgedüst ist, leine ich ihn auch gerne vorsorglich an.

Vor ein paar Wochen bin ich an so einer Stelle mal andersrum vorbeigekommen, und ich war noch nicht richtig wach. Ennio war ein Stück hinter mir, ich wollte in einen Waldpfad einbiegen, da kommt mir plötzlich im Halbdunkel eine kleine Gestalt mit einem lustig rollenden Gang entgegen. Ein Dachs. "Oh, guten Morgen!", sage ich zu ihm. Er bleibt stehen, guckt, dreht um und verschwindet den Pfad entlang. Dummerweise habe ich an Ennio nicht sonderlich gedacht, sondern mich einfach über die nette Begegnung gefreut. Schließlich hatten wir letzten Sommer zwei Dachsjungen beim Spielen zugeschaut, und er hatte friedlich neben mir gesessen. Jedenfalls kommt Ennio so langsam nach, erreicht die Stelle, an der der Dachs kehrt gemacht hatte, und gibt Gas! Mist, verdammter! Ich rufe, Hund hört nicht. Ich benutze die Pfeife, Hund hört nicht. Weiter vorne höre ich wütendes Bellen. Ich laufe hinterher, rufe, fluche und pfeife (langsam kam mir in den Sinn, daß Dachse für Hunde ja auch nicht ungefährlich sein können). Weiter vorne sehe ich inzwischen Hund und Dachs, aber dann verschwinden beide eine Böschung runter und laufen auf die andere Seite eines kleinen Baches. Dazwischen ca 1m hoher, sehr matschiger Schnee. Jedenfalls rufe ich weiter ohne Erfolg, sehen kann ich auch nix, nur den Hund weiter bellen hören.

Da ich keine Lust hatte, mich durch den Schnee zu kämpfen um den kleinen Krieger abzuholen, höre ich irgendwann auf zu rufen, und lausche in die Dunkelheit. Ennio bellte weiter, aber nach vielleicht einer Minute (gefühlt fünf) änderte sich sein Bellen, und ich pfiff nochmal. Da kam er dann angedüst (und wurde erstmal wieder angeleint). Ich vermute mal, daß er den Dachs bis zu seinem Bau vertrieben hatte, und dann nicht mehr weiter wußte.

Tja, und da ich so ein ähnliches Verhalten mit Cara auch schon mal erlebt hatte: wie verhalten sich Eure Spitze, wenn sie Füchse oder Dachse wittern? Sind sie dann anders als bei Kaninchen/Hasen/Rehen? Rehe zeigt Ennio mir gerne an, ohne hochzudrehen. Diese "Wut" in Verbindung mit dem Dachs hatte ich so bei ihm noch nicht vorher gesehen.

Zitat von flanagan

Oh interessant. Gibts einen eigenen Thread? Ich werde meinen Mann in diesem Leben eher nicht mehr dazu kriegen mit mir nach Skandinavien zu ziehen.
Deswegen erfreue ich mich immer an Berichten und Bildern von anderen.

Nee, gibt keinen eigenen Thread. Noch nicht, aber ich werd's mir mal durch den Kopf gehen lassen...

Wir sind vor fast 20 Jahren nach Norwegen gezogen. Dadurch, daß ich norwegische Wurzeln habe und gelegentlich schon in Norwegen gejobbt hatte, teilweise auch Praktika gemacht hatte, fiel es nicht allzu schwer. Männe wurde erzählt, er dürfe mitkommen...

Spitze sind hier übrigens so gut wie unbekannt, und ich werde gar nicht gefragt, was er für eine Rasse ist, die Norweger sind ja höflich... Als er noch wesentlich unsicherer war und gelegentlich Männer angebellt hatte, kam höchstens der Kommentar (an ihn): "Brauchst mich nicht hüten - ich bin doch kein Schaf!"

Er wird meistens für einen Bordermix gehalten.

Zitat von flanagan

Heute morgen? Wo wohnst Du denn um Himmels Willen?

In Norwegen. Meistens fängt in diesen Wochen allerdings hier in der Gegend das große Tauen an. Der Schnee verändert seinen Aggregatzustand und wird in kniehohen Schneeschlamm umgewandelt. Na ja, das ist ja noch ok, aber wenn es dann nochmal friert...

Muss noch ein Bild posten, von heute morgen. Eigentlich sind für nächste Woche Plusgrade vorhergesagt, vielleicht kommt auch bei uns bald der Frühling. Heute morgen allerdings wieder Minusgrade, heftiger Wind, und es schneite horizontal klebrigste Schneeflocken. Dem Hund hat es trotzdem Spaß gemacht.

Spitz im Schnee:

Eventuell versucht die Betreuung, sich spannend zu machen? Und übertreibt dabei?

Ennio hat nur sehr selten versucht zu rammeln. Fast immer in Situationen, wo (uneinsichtige) Familienmitglieder (verbotenerweise) im Haus (zu viel) Ball gespielt haben
Ich kann mir ja den Mund fusselig reden, nix hilft. Aber Rammeln finden alle, auch der Nachwuchs, extrem unangenehm. Also braucht Ennio jetzt nur noch leicht mit den Pfoten anzudeuten, und dann ist Ruhe im Karton.

Nee, du kannst nichts machen. Außer vielleicht mal auf Kaffeebesuch bei der Betreuung bleiben, ohne daß er dort bleibt? Vielleicht siehst Du dann, was ihn streßt?

Wir haben nur zwei Betreuungsmöglichkeiten, die wir ernsthaft nutzen können. Bei beiden waren wir/ich mehrmals vorher zu Besuch, sind gemeinsam Spaziergänge gelaufen, bevor Ennio dort alleine blieb. Bei der Familie mit eigenem Hund ist es wohl immer sehr gut gelaufen, bei der älteren Dame bleibt er maximal ein paar Stunden mit ihr alleine (zum Beispiel, wenn wir Kinobesuch machen wollen).

Zitat

Ich möchte noch kurz auf unser ganz-alleine-sein-Problem eingehen.
Neulich musste ich den Schäfi mitnehmen und wir waren allein, mein Schatz war unterwegs, kein Homeoffice.
Was muss das muss, also ganz normal zur Tür raus, keinen Umweg durch den Keller, nichts.
Und was passiert?
Die Kleine hat zwei Sekunden das Lied ihres Volkes angestimmt und hat sich danach hingelegt und ist eingepennt

Das hört sich doch klasse an! Ich drücke die Daumen, daß es so bleibt!

Vielleicht hat sie jetzt einfach begriffen, daß sie gelegentlich ihre Ruhe braucht, und daß sie die am ehesten zuhause alleine bekommt.

Und wenn sie jetzt schafft, sich von selber dafür zu entscheiden, daß sie jetzt lieber ihre Ruhe hätte - das hört sich für mich nach Riesenentwicklungsschub an!

Ennio ist extrem fähig...

Wir hatten ihn gerade abgeholt, da hat er den ersten Mord auf dem Gewissen gehabt... Das war ein Frosch, frisch aus dem Winterschlaf und deswegen wahrscheinlich noch etwas langsam. Ich dachte ich gucke nicht richtig.

Mit einem halben Jahr hatte er wieder reichlich Gelegenheit zu üben. Im Gebirge war Mäuse- und Lemmingschwemme, und er konnte an der Leine plötzlich zur Seite hüpfen und hatte wieder eine Maus im Fang.

Die Katzen helfen auch, ihn bei der Stange zu halten. Sie bringen ja regelmäßig (lebende) Mäuse mit rein, weil drinnen spielt es sich ja soooo viel schöner. Die Biester finden es auch richtig cool, die Mäuse dann vor Ennio laufen zu lassen. Da bin ich wiederum sehr froh, daß Ennio extrem fähig ist, er macht da zum Glück sehr kurzen Prozess. Vor Ennio brachten die Katzen auch regelmäßig rein, mit einem merkwürdigen Zwitscherlaut. Auf keinen Fall durfte man dann gucken, weil dann ließen sie die Maus vor ihrem Menschen los (Menschen sind ja eindeutig ungeübt beim Mäuse fangen, da muß man etwas bei der Ausbildung helfen...). Und meistens sind die kleinen Dinger so verletzt, daß man nur noch die Möglichkeit hat, ihr Leiden abzukürzen.