Nein, du hasst deinen Hund nicht. Du bist überfordert und enttäuscht, weil du gedacht hast, dass du nach 1,5 Jahren einen Hund wie deinen Koda hast. Du hast dabei erkannt, dass das so einfach nicht ist und das diese Hündin eine bewegte Vergangenheit hat, die immer wieder Vertrauensaufbau und Arbeit erfordert, um irgendwie bewältigt zu werden. Das können nur Menschen, die selbst sehr stark und geerdet sind, die sich von Rückschlägen nicht entmutigen lassen und die sich auf den Hund einlassen um seine Signale zu erkennen und richtig zu deuten.
Dieser Hund braucht einen Menschen, der ihm hilft, mit seiner Vergangenheit umzugehen und wieder neu zu vertrauen. Damit er sich orientieren kann und sich sicher in seiner Umgebung fühlt. Das tut deine Hündin nicht. Ihre Distanzlosigkeit und Ruhelosigkeit sind Zeichen dafür, dass sie nicht abschalten kann. Das macht nicht nur dich krank, sondern auch den Hund. Deine Hündin hat noch wesentlich mehr Stress als du.
Du hast gedacht, du schaffst das, warst der Meinung, du tust ein gutes Werk, diese Hündin zu dir zu nehmen. Dieser Hund tut mir unendlich leid, weil er nie ankommen darf und weil er seelisch kein zu Hause hat.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder gibst du deine Hündin ab und gestehst dir ein, dass du dich übernommen hast, oder du lässt dich auf sie ein und stellst dein Leben auf sie um.