Bei uns waren Fremdhunde nie ein Problem, bis uns, kurz hintereinander, zwei vermeintliche Tutnixe in die Leine knallten. Seit dem war Schluss mit Ruhe und meine Hündin ging nach vorne, wenn andere Hunde an uns vorbei wollten.
Ich habe wirklich so ziemlich alles ausprobiert. Aber, und da muss man einfach unterscheiden, es lag ja nicht am Fremdhund an sich, lediglich an der Begrenzung der Leine, mit der sie sich offensichtlich hilflos und unsicher fühlte, und prophylaktisch erst mal nach vorne ging. Ständiges Ableinen war keine Option, wir sind viel unterwegs, da muss es an der Leine klappen, auch wenn ein anderer Hund es wagt, ihren Weg zu betreten 
Zuerst mal habe ich das Halsband gegen ein Geschirr getauscht. Dann bin ich mit ihr dorthin gefahren, wo zwar hin und wieder Hunde sind, wir aber Ausweichmöglichkeiten haben. Mit vielen großen Bögen, langer Leine, einem eingeübten "Schau" und noch mehr tollen Belohnungen ist mein Hund nun pöbelfrei. Im Laufe der Zeit konnte ich die Distanz immer weiter verkleinern, heute klappt es auch auf Waldwegen. Nur wenn es sehr eng wird, versuche ich noch auszuweichen. Der sehr schöne Nebeneffekt ist der, das wir so durch jede Situation kommen, egal obs der Holzlaster im Wald ist, der einen halben Meter an uns vorbeifährt, oder irgendwelche motorsägenden Haubergler egal was, meine Hündin sieht mich an und wartet auf ein Signal von mir, sie bleibt ruhig, weil sie darauf vertraut, dass ich weiss, was zu tun ist.
Wo sie vorher unansprechbar, knurrend und bellend in der Leine hing, habe ich jetzt ihre Aufmerksamkeit. Nebenbei ist sie generell sehr viel aufmerksamer, dieses Training hat aus uns ein wirkliches Team gemacht.