Ich muss jetzt doch mal kurz was zum Lagotto sagen, weil der auch öfter für Anfänger empfohlen wird und ich das mittlerweile etwas kritischer sehe...Lagotti sind tolle, unglaublich freundliche, liebevolle, lustige und aufgeweckte Hunde. Aber sie sind auch sehr sensibel, oft schnell "drüber" und brauchen Zeit zu reifen. Klar gibt es solche und solche, aber ich habe nun schon einige getroffen, die zu Hyperaktivität und Stress neigen.
Vor allem aber sind das Arbeitshunde!!! Nur Spazieren reicht da definitiv nicht. Es ist auch kein Hexenwerk, sie über Nasenarbeit, Mantrailing oä auszulasten, aber das muss man schon mit einplanen. Ein bisschen Leckerlisuche und ZOS beim Spaziergang reicht da meiner Erfahrung nach nicht. Im übrigen kenne ich auch einige Lagotti, die einen starken Jagdtrieb haben (von wegen, "der Lagotto hat keinen/kaum Jagdtrieb", wie immer behauptet wird).
UND es ist toll, dass sie nicht haaren, aber was das im Umkehrschluss für den Aufwand der Fellpflege bedeutet, ist nicht zu unterschätzen. Klar, alle paar Monate scheren, aber dazwischen auch mehrmals die Woche kämmen (dauert bei uns jeweils so 45Min, manchmal länger), Ohrhaare zupfen, Haare zwischen den Zehen kürzen, etc. Nach quasi jedem Spaziergang hängen Kletten, Äste, Schnecken, you name it, im Fell und müssen wieder rausgekämmt werden.
Ich zb hatte mir das mit der Fellpflege leichter vorgestellt. Das sind locker 3-4 Stunden pro Woche, die ich lieber anders mit dem Hund verbringen würde (der Hund übrigens auch...). Wie viel Zeit und Nerven es gekostet hat, bis Willi sich überhaupt hat bürsten lassen (anfangs wollte er sich gar nicht anfassen lassen), erwähne ich mal nicht...
Also: tolle Rasse, auch noch sehr gesund und langlebig, die viel Freude ins Leben bringen - wenn man bereit ist, mit dem Hund zu arbeiten und ihn ständig zu kämmen ;-)