Vielleicht liegt es auch einfach nur daran?
Pflegehund - bedeutet doch noch einmal eine andere Art von Verantwortung, als beim eigenen Hund. Denn meist werden sie doch später in einem endgültigen Zuhause vermittelt, und dem zukünftigen Halter will man ja auch was über den Hund sagen können, bzw. etwas "liefern" können, was man da an Vorarbeit reingesteckt hat.
Das kann natürlich auch gut sein.
Ich hab gemerkt dass meine Hunde unkompliziert (für mich) mitlaufen.
Bonny pöbelt gern, okay... haben wir aber bis auf wenige Situationen ganz gut hinbekommen. Entweder ärger ich mich drüber oder warte ab.
Beim Pflegehund sieht das schon ein wenig anders aus.
Man möchte ihn ja auch gut präsentieren können. Und auch sicher sein dass er gewisse Dinge gelernt hat.
Besuch ist zum Beispiel grade hier ein Thema.
Er reagiert unsicher, ist aber per se erstmal doof weil wenn die Leute kommen um ihn kennenzulernen und er dann seine 42 Argumente zeigt... macht keinen so guten Eindruck.
Was mir einmal aufgefallen ist:
Ich mußte meinem Hund Medizin geben und zwar über das Futter. Hatte den Napf schon hingestellt, bis mir eingefallen ist, Schit, du mußt ja noch die Medizin dazu geben.
Ich also den Hund angesprochen, den Napf vor der Nase weggenommen und die Medizin dazu gegeben und den Napf wieder ganz normal hingestellt. Alles ohne Probleme und ohne viel Gewese, einfach gemacht. Und auch vom Hund keinen Ton.
Dann mußte ich an diese vielen Beiträgen denken, wo die User halt davon berichten, daß sie genau DAS und das auch noch trotz ihrem vielen Training (eigentlich ja genau deswegen!) nicht machen können.
Das klappt hier bei meinen eigenen Hunden auch.
Weil ich nie das Gedöns angefangen habe dem Hund was weg zu nehmen.
Das hab ich beim ersten Hund damals gemacht... weil macht man so... die müssen das können.
Der Pflegi hatte mal plötzlich ein Gutzipapier das runter fiel in der Schnute. Ich hab ohne nachzudenken hingegriffen und es raus geholt.
Gestern Bespiel: Er war zum ersten Mal auf der Couch, schläft tief und fest. Ich greif zur Fernbedienung und der Hund ist aufgeschreckt und hat geknurrt und Zähne gezeigt. Ich hab Hey gesagt und er war direkt klar, Schutzreflex seinerseits.
Ich bin dann aber aufgestanden und hab ihn zu seinem Platz geführt und erstmal Gitter zugemacht damit er in Ruhe schlafen kann und ich weiß jetzt, Couch und Tiefschlaf passt nicht, dafür ist er noch nicht sicher genug.
Das Ganze hab ich gelöst ohne körperlich zu werden.
Ich weiß dass ich wahrscheinlich alles richtig gemacht habe. Der Hund hat gelernt es passiert nix und wir hatten keinen Konflikt.
Im Nachhinein frag ich mich dann aber dummerweise... hätt ich es anders lösen können/müssen?