Beiträge von Sus.scrofa

    Wieso steht bei den Deckrüden-Anzeigen eigentlich immer so oft dick und fett im Titel "KEIN Verkauf!". Das wird ja nun auch eigentlich ersichtlich, wenn man die Anzeige liest. Wenn ich einen Hund zum Decken anbiete, heißt das ja nicht, dass ich den verkaufen will? Soll das einfach nur suggerieren, dass der betreffende Rüde so dermaßen umwerfend ist, dass die Leute denen die Bude einrennen und den dauernd kaufen wollen? Oder steckt da ein tieferer Sinn hinter, den ich nicht kapiere?

    Zum Rest sag ich mal nix. Der Thread hier verdirbt mir regelmäßig die Laune. :verzweifelt:

    Bitte auch unbedingt auf PRA (Progressive Retinaatrophie) testen lassen, bzw. schauen, ob die Eltern den entsprechenden Gentest haben! Diese Krankheit ist bei meiner Rasse stark verbreitet und beginnt mit Nachtblindheit - weil du ja sagtest, wenn man die Lampe anmacht, geht's wieder. Beim Kleinen Münsterländer kommt die Zapfen-Stäbchen-Dysplasie Typ 4 (PRA-RCD4) vor.

    Progressive Retinaatrophie (PRA) – Gentests - AnimaLabs©

    Hier im Wald steht auch Gehegewild (Rotwild) hinterm Zaun und selbst der sonst komplett ausrastende Whippet hat als die das erste mal richtig nah am Weg standen einfach nur mit vorsichtigem Interesse bis Meiden aus Unsicherheit reagiert.

    Grundsätzlich ist es für den Hund nicht so gesund, stehendes Wild anzugehen. Daher ist ein solches Verhalten sehr clever und eigentlich auch das, was die Natur vorgesehen hat. Man sagt ja auch Kindern, dass sie nicht vor Hunden weg laufen sollen. Gazellen und andere Herdentiere machen das auch oft, dass sie auf die Raubtiere zu laufen und dabei demonstrativ zeigen, dass sie keine Beute sind. Flucht löst Verfolgung aus. Wir Menschen haben dann den Wolf genommen und zu Jagdzwecken auf "größenwahnsinnig" umgemodelt. Wir erhielten damit z. B. den Deutschen Jagdterrier, der sich ohne zu überlegen von vorne auf ein Tier schmeißt, dass gut das Zehnfache wiegt (Wildschwein). Deine Beobachtungen lassen vermuten, dass der Whippet noch ein relativ ursprünglicher Jäger ist, der zwischen flüchtend und stehend einen Unterschied macht, während dem Rattler schon für seine rassetypische Aufgabe eine gewisse Furchtlosigkeit angezüchtet wurde.

    Die Situation aus dem Video war hier vor zwei Jahren mit einem Rothirsch und einem Pudelpointer. Der Rothirsch war zwar nicht im Gehege, hatte aber einen verheilten Bruch im Hinterlauf (vemutlich Autounfall) und konnte daher nicht richtig flüchten. Kam also auf's selbe raus. Der Hund hat den ansonsten gesunden, aber nicht fluchtfähigen Hirsch gestellt. Leider blieb es dort nicht bei dem oben gezeigten Scheinangriff, sondern der Hirsch hat durchgezogen. :verzweifelt:

    @AlinMaus

    Danke für das Lob, aber die hat einfach recht wenig Trieb und ist etwas unterbelichtet. Sonst hätte ich die Jagerei mit ihr nicht angefangen. Bei Jagden dreht sie auf, weil sie dort auch Wildkontakt hat(te) - spätestens, wenn das Stück liegt. Dort hat sie also auch Jagderfolg, weil sie irgendwann da dran ist. Sie scheint aber nicht verstanden zu haben, dass man auch ohne Weste und Glöckchen Jagderfolg haben kann. Dann wäre hier die Kacke am Dampfen... :fear: Ich glaube, einen Hund wirklich so zu trainieren, dass er auf Jagden jagt und abseits von Jagden nicht, ist so gut wie unmöglich. Zumindest ich traue mir das nicht zu, weswegen ich meine beiden vorherigen normal intelligenten Hunde eben nicht mit zur Jagd genommen habe.

    Aber man muss auch mal Glück haben. Ich persönlich würde jederzeit wieder den dümmsten Welpen im Wurf nehmen. :D

    Wie würden eure Hunde bei so einer Begegnung reagieren? Und würdet ihr nach so einer Hatz wieder die Schlepp komplett festhalten und auf den Ausgangspunkt zurück, oder eher als blöden Zufall abstempeln.

    Inzwischen muss ich ganz klar sagen: Weiß nicht. Letztens bei der Drückjagd war Frieda 10 Minuten weg und komplett nicht mehr ansprechbar. Kam schließlich völlig blutverschmiert zurück. Im Nachbarsektor war ein Reh beschossen worden. Eigentlich dreht sich Friedas ganze Welt nur um mich. Wo ist Frauchen, was macht Frauchen, was sagt Frauchen usw. Nur wenn sie Weste und Glöckchen an kriegt, gibt es plötzlich auch noch andere Themen. Z. B. alles, was sich bewegt.

    Vorgestern beim Waldspaziergang (kein Glöckchen, keine Weste) dagegen: Frieda geht plötzlich hoch interessiert vom Weg runter. Übersichtliches Gelände, also denke ich, lass mal machen und guck, was sie gerochen hat. Sie ist ca. 10 Meter neben dem Weg, da geht direkt vor ihr ein für diese Jahreszeit viel zu kleines Rehkitz hoch und springt ab - viele Sekunden gut sichtbar, quer durchs Tal. Ich denke schon "Ach du sch..." und fange an zu rufen. Frieda blieb ca. 10 Sekunden wie fest genagelt stehen und guckte dem Kitz hinterher, dann drehte sie sich um, kam zu mir und ließ sich überschwenglich begrüßen. In einer Jagdsituation wäre die laut jaulend hinter dem Kitz her gerannt. Ich war völlig baff, dass sie das offenbar doch noch so gut auseinanderhalten kann.

    Nach einer so langen Jagd (30 Minuten finde ich schon echt viel), würde ich persönlich mindestens bei Null anfangen. Blöder Zufall war das zwar, aber für den Hund auch ein unvergessliches Endorphin-High. Ich hab bei meinen Vorgänger-Hunden schon bei Null angefangen, wenn die auf der Wiese zum ersten Mal hinter ein paar Krähen gestartet sind (die kamen auch nicht mit zu Jagden). Bei manchen Hunden muss man auch einfach akzeptieren, dass sie zu viel Jagdtrieb haben, um die im Wald absolut zuverlässig zu bekommen. Ich persönlich würde in so einem Fall lebenslangen Leinenknast verordnen. Daher hab ich jetzt auch einen kleineren Hund, der im Notfall an der Flexi leben kann. Mit den Settern hatte ich immer Magenschmerzen, dass die mal so enden. Da wäre die Flexi-Lösung für beide Parteien sche*ße gewesen.

    Schleppleinen, die lose schleifen, sind für mich nix. Will damit niemandem auf die Füße treten, gibt bestimmt genug Leute, die damit umgehen können, aber ich erlebe das hier oft als ein "in Sicherheit wägen" des Halters. Wenn der Hund aber durchstartet und der Halter nicht voll auf Zack und sehr gut auf den Füßen ist, ist der Hund dann eben mit Schlepp im Wald unterwegs. Und ein Hund, der richtig jagt, also auch in die kleinen Gebüsche rein geht, in die das Wild geht, kommt dann nicht mehr zurück, selbst wenn er will, weil die Leine sich verheddert. Für mich gilt immer: Wenn Leine, dann häng ich dauerhaft am anderen Ende.