Zu dem Thema Optik..
Ich bin damals ins Tierheim, weil da ein Bullterrier ein saß. Es war für mich absolut klar: DIESER Hund muss es sein. Ich liebe Bullterrier und grade dieser war von der Optik her genau meins, zu 100%. Niemals nie würde ich das Tierheim ohne diesen Hund verlassen!
Hab ich doch, da ich diesen Hund niemals gehändelt bekommen hätte, so als mäßig erfahrener Ersthundehalter. Das war einfach ein Charakter, der mich entweder komplett überfordert hätte oder mich wirklich viel, viel Arbeit, Schweiß und Tränen gekostet hätte. Das hab ich aber auch erst nach dem Besuch herausgefunden. Da muss man dann auch einfach ehrlich zu sich selbst sein, das hätte niemandem was gebracht, so gerne wie ich ihn auch mitgenommen hätte. Irgendwann zieht hier aber mit Sicherheit mal ein Mini-Bulli ein
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Geworden ist es dann eine extrem übergewichtige, alte Mischlingshündin. Hätte mir jemals jemand gesagt, dass ich freiwillig mal einen Hund adoptiere, der aussieht wie eine Kreuzung aus Dobby dem Hauself, einem Kobaltmaki (diese affenähnlichen Tierchen mit den riesigen Glubschaugen) und einem Walross... ich hätte gelegen vor lachen. Aber so war es und sie war der schönste Hund unter dieser Sonne für mich, einfach weil sie charakterlich so genau zu mir gepasst hat und einfach so eine phantastische Hündin war
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Selbst mein Freund hat anfangs das Erscheinungsbild etwas belächelt und fand sie so "naja". Nach einiger Zeit wurde auch er zum Tier, wenn jemand den Hund als "unansehnlich" o.ä. betitelte.
Was das Thema Standfestigkeit angeht, wollte ich auch nur in den Raum werfen, dass es zwar gut und hilfreich ist, wenn man einen sicheren Stand hat, so wie du geschrieben hast. Meiner Erfahrung nach ist das aber grade vorallem am Anfang schwierig einzuschätzen, WANN du den brauchst. Am Anfang weiß man noch nicht genau, auf was der Hund reagiert, man ist noch nicht wirklich sensibilisiert und ZACK, ist es wahrscheinlich mehr als einmal rasend schnell passiert, dass der Hund mal in die Leine kracht oder was auch immer tut (in unserem Fall war es plötzliches und unerwartetes Fallen lassen, wenn Hund keinen Bock mehr hatte und man grade in Gedanken war - das hat mich mehr als einmal fast von den Füßen gerissen
) und man davor einfach keine Chance hat, einen sicheren Stand zu suchen. Das musst du auch bedenken.
Genauso wäre es mir beim nächsten Hund wichtig, ihn im Notfall auch wirklich tragen zu können. Queeny hatte 30kg +/-, das ging zur Not grade noch so für ne kurze Strecke. Aufgrund einer Bandscheibenvorwölbung bei mir, tat mir danach aber echt alles weh. Man fühlt sich echt hilflos, wenn man alleine zuhause ist, dem Hund geht es wirklich dreckig und man muss ihn notfallmäßig ins Auto tragen um ihn in die Tierklinik zu bekommen und man weiß genau, dass man ihn nicht packt.
Wenn der Freund da ist und das schafft, ist das okay, aber was, wenn der mal nicht da ist?
Wir wohnen aktuell im ersten Stock und mussten Queeny zur Tierklinik fahren und vorher alle Treppen runter tragen. Ich hätte sie die ganzen Treppen runter nicht gepackt (mein Freund war zum Glück direkt da) und das fühlt sich wirklich sehr sehr mies an, wenn man das Tier leiden sieht und einem wegen so ner "Kleinigkeit" die Hände gebunden sind.