Beiträge von Achtfastneun

    @Mrs.Midnight ich antworte mal stellvertretend. Ich finde, der Ausdruck von Toten (egal ob tierisch oder menschlich) ändert sich sofort. Ich kann es immer noch nicht richtig in Worte fassen, aber sobald der letzte Atemzug vorbei ist, ändert sich in der Sekunde einfach die Ausstrahlung, die Aura, der Geist, wie auch immer man das bezeichnen mag. Die ganze Präsenz ist ganz anders, weil einfach der Charakter nicht mehr da ist, nur noch die Hülle.
    Wenn ich Dienst im Krankenhaus habe und ein Zimmer betrete, merke ich persönlich recht zuverlässig, ob derjenige noch lebt oder gegangen ist (zumindest wenn es vorhersehbar war), dafür muss ich ihn nicht mal gesehen haben. Es ist sehr schwer greifbar, aber es ändert sich was. Und ich persönlich finde auch nicht, dass Tote aussehen als würden sie schlafen. Da ist einfach kein Funke mehr. Friedlich zwar, aber nicht schlafend.

    Also bei uns dürften Hunde nicht im Bett schlafen und ich kann nicht mehrere Nächte auf dem Boden schlafen, selbst wenn ich da ne Luftmatratze hätte, weil ich mich danach mehrere Wochen nicht mehr schmerzfrei bewegen könnte. Jetzt rein hypothetisch gesehen wäre eine Box oder Laufstall für uns die beste Möglichkeit um nachts erstens was vom Hund mitzubekommen und zweitens ein bisschen Körperkontakt herzustellen indem man den Arm in die Box hängen lässt. Dürfte ich deshalb niemals nie einen Welpen bekommen? :???:

    Ich denke auch schon die ganze Nacht darüber nach (Schlaflosigkeit sei Dank).
    Es ist alles einfach so individuell an diesem Thema. Jeder muss/darf/soll seine eigene Art der Trauer haben und da sollte man sich als Unbeteiligter (oder von mir aus auch Angehöriger mit anderer Meinung) einfach mal einen Schritt zurücknehmen. Ob das Teilen der postmortem-Aufnahmen wirklich auf FB gehört oder wie bei mir über whatsApp geteilt werden müssen, kann man anzweifeln, aber meiner Freundin hatte das damals sehr geholfen.
    Sollte ihr Pferd einmal sterben, steht für sie fest, dass sie das Pferd erst nach einigen Tagen abholen lässt (fraglich ob das aber so klappt) um sich jederzeit vergewissern zu können, dass sie wirklich weg ist und sich ausgiebig verabschieden kann.
    Früher scheint der Tod auch in unseren Breitengraden ganz anders wahrgenommen worden zu sein. Keine Ahnung, wo diese Wandlung herkommt, schätze aber mal, das hängt damit zusammen, dass immer weniger Angehörige zuhause versorgt werden im Alter sondern in ein Pflegeheim kommen oder vom Sozialdienst versorgt werden. Von dem was ich weiß, war es früher ganz normal, dass der Verstorbene noch zuhause aufgebahrt worden ist, bis der Bestatter ihn abholen konnte. Da haben die Kinder halt auch abends um den Sarg von Oma nachlaufen gespielt und wurden früh konfrontiert.
    Bei Südländern ist das heute wohl so noch Usus, da gibt es auch einfach einen ganz anderen Umgang mit kranken/toten Angehörigen.
    Werde ich nie vergessen, als ich auf der Palliativstation gearbeitet habe und ein Italiener eingeliefert worden ist. Da war ganz klar, dass er nicht mehr lange bei uns bleibt. Da kamen innerhalb kurzer Zeit so ziemlich alle Angehörigen eingeflogen, angereist und waren auch nicht mehr wegzubewegen. Pflegerisch durften wir dort gar nichts tun, das haben alles die Angehörigen übernommen. Und die waren laut, richtig laut in ihrer Trauer und dem Wissen, dass der geliebte Angehörige bald gehen muss. Da wurde gefeiert, gesungen, geweint, gewehklagt. Als er letzendlich starb, hat man auch da sehr viele Bilder gemacht, teilweiße wurden ihm auch die Babys in die Arme gelegt, damit das Kind eine Erinnerungen an den Opa hat, wenn sie größer sind.
    Auch wenn das für mich sehr fremd war, fand ich das sehr schön und es hat einfach sehr authentisch gewirkt. Der Tod gehört halt dazu.
    Im Vergleich entwickeln sich "die Deutschen" gefühlt immer weiter vom Tod weg. Hier will kaum jemand seinen Angehörigen noch mal sehen, sobald er tot ist. Selbst Unterstützung in den schlechten Zeiten sieht ganz anders aus. Unterstützung beim Essen oder der Körperpflege? Lieber nicht. Entweder empfindet man es als eklig oder man hat Angst, dass man was falsch machen könnte. Der Tod soll auch durch alle möglichen medizinischen Fortschritte soweit rausgezögert werden, wie nur irgendmöglich. Hier ist Trauer sehr leise und "für sich".
    Aber auch das ist okay. Das soll hier auch bitte definitiv nicht als Angriff gewertet werden und beschreibt nur meine ganz eigenen, persönlichen Erfahrungen mit diesem viefältigen Thema.
    Wenn ich einmal sterbe, liegt schon eine Liste bereit, wie ich mir die Beerdigung vorstelle. Und DAS finden viele extrem makaber, aber ich finde das für mich einfach schöner.
    Wenn dann jemand noch Bilder von mir will, weil ihm das hilft.. gerne. Nur auf FB würde ich sie nicht haben wollen.
    Wobei es mir dann wohl wirklich egal ist :???: .

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    Beim ambulanten Pflegedienst war ich übrigens mal bei einer Dame, die hat sowohl ihren Hund, als auch ihre Katze nach deren Tod präparieren lassen. Der Hund - ein kleiner struppiger Mix, stand neben dem Kamin und die Katze lag zusammen gerollt auf einem Sofakissen. DAS fand ich extrem gruselig, aber für die alleinstehende Dame war es ein Trost und auch irgendwie eine Art der Gesellschaft. Für neue Tiere war sie zu alt und so hatte sie wenigstens noch die. DAS wäre definitiv meine Grenze.

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    Beste und einfachste Lebkuchen überhaupt!

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    Und Engelsaugen gefüllt mit Glühwein-Gelee.

    Wenn es mir richtig blöd geht und mein Freund arbeiten gehen muss, mutiere ich auch zu deinem 2jährigen Hund, weil ich dann allein mit meinem Elend bin. Nur vergreife ich mich nicht am Türrahmen.
    Würde erstmal schauen, ob er wirklich schmerzfrei ist oder ob er vielleicht Bauchweh hat durch die Medis. Und ob dein 'Auslastungsprogramm' auch zu seinem Krankheitsbild passt. Und dann vielleicht schauen, ob man ihm ne bessere Betreuung zu kommen lassen kann, solange bis es ihm besser geht.

    Ich glaube, da sind die Gründe sehr vielfältig. Ich persönlich finde es auch sehr befremdlich aber manche Menschen scheinen da nichts dabei zu finden.
    Eine Frau, für die ich mal gearbeitet hab, hatte auf dem Kaminsims etliche Bilder von Toten im Sarg stehen. Das fand ich echt gruselig, sie meinte aber, dass das in ihrer Kultur (welche auch immer das sein mochte; sie war Deutsche) ganz normal ist und einfach als letztes schönes Andenken gilt. Die Bilder werden so wohl auch in den Kondolenzkarten verschickt :| .
    Eine Freundin von mir geht mit sowas auch anders um, mich hat sie so mal nachhaltig schockiert. Ich wohnte damals 700km weit weg von ihr, meiner eigentlichen Heimat und somit auch meinem Reitstall und meinem Seelenpferd.
    Eines abends schickt sie mir ganz nebenher eine Nachricht, dass eben jenes Pferd gestorben sei, kurz danach ein Bild von dem Pferd -tot und halb von einer Plane abgedeckt während sie daneben kniet und es am Kopf krault.
    Für sie war das was schönes, ich war Wochen danach noch entsetzt und wütend.

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    Ich hab auch gebacken und das letzte aus meinem Handrührgerät geholt.
    Marmorkuchen, Mandarine-Schmandkuchen und Puddingplätzchen.
    Von den Kuchen werde ich aber nix mitbekommen und hoffe deshalb auf gutes Feedback von den Arbeitskollegen vom Mann :roll: .

    Heute im Nachtdienst höre ich plötzlich lautes und wirklich verzweifeltes Jammern und Klagen aus einem Zimmer. Komme rein (Zimmer hell erleuchtet) und höre wie meine demente Patientin wehklagt, dass sie blind ist und einfach plötzlich nichts mehr sehen kann. Alles hochdramatisch...
    Bis ich ihr vorgeschlagen hab, einfach mal die Augen auf zu machen. Das tut sie.. kurze Ruhe und dann kommt nur trocken: "Ahja, jetzt geht's wieder."
    :ugly: :herzen1: manchmal sind sie schon goldig.

    Also von allen Tierhaltergruppen finde ich Hundehalter fast noch am entspanntesten - zumindest was Foren angeht :hust: . Pferdeforen sind (alles nur meine Erfahrungen) oftmals voller selbstgerechter Gurus, die keine Meinung neben der ihren gelten lassen und schneller Tierquäler schreien, als man selber gucken kann.
    Katzenforen hab ich mir nur sehr kurz angetan, das war mir zu "esoterisch" und dabei gleichzeitig extrem engstirnig ("Nein! Eine Katze trinkt niemals nicht aus einem Wassernapf, der direkt neben dem Futternapf steht. Mir doch egal, ob deine Katze das seit 15 Jahren tut, das ist gelogen!!! Die arme gequälte Katzenseele braucht jetzt erstmal 3 Klangschalensitzungen um wieder ins Lot zu kommen."). :ugly:
    Hier herrscht zwar oftmals ein rauer Umgangston, aber zum Großteil schätze ich die Mitglieder trotzdem sehr. Zumal die Moderation hier im Vergleich zu vielen Foren echt tiptop ist.

    Im echten Leben begegnet man Hundehalter halt viel öfter. Feindseligkeit, wie ich sie definiere, hab ich da aber auch nicht so oft erlebt. Hunde hält sich halt jeder Hanjupp, ob man Ahnung hat oder nicht. Das birgt halt Konflikte, aber denen konnte ich meist gut aus dem Weg gehen.
    Da finde ich dieses unentwegte Lästern (vornerum aber IMMER lieb tun) und Klugscheißen an vielen Ställen viel viel schlimmer. Das war auch der Grund, warum ich zu Pferd eigentlich immer alleine unterwegs war, am liebsten zu Zeiten, die sonst kein anderer hatte.
    Katzenmenschen finde ich persönlich oftmals am "nervigsten" (was vermutlich viel an den mir bekannten Haltern liegt). Katzen sind das non-plus-ultra, alle andere Tierarten sind was für Anfänger und nix ist sensibler und toller wie ne Katze und so weiter und so fort und wenn sie nicht gestorben sind :sleep: .

    Wie man sieht... komische Leute gibt es überall, kommt vermutlich darauf an, mit welchen Marotten man selbst am besten kann :ka: .