Beiträge von Lottel

    Ich würde auch sagen, dass das konkrete Problem momentan wohl am ehesten am Verhalten deiner Eltern liegt, da es bei der Sitterin ja problemlos geklappt hat. Du schreibst ja schon, dass sie ihn wie ein Kleinkind behandeln. Ich schätze das so ein, dass er eher ein unsicherer Hund ist und eine klare "Leitung" braucht, die ihm Sicherheit vermittelt. Das geht mit Kleinkind-Behandlung nicht so gut einher. Aber ob deine Eltern jetzt die Muße haben, ihr Verhalten zu ändern ist natürlich fraglich (zudem in so kurzer Zeit). Insofern würde ich da jetzt einfach mal sagen - Augen zu und durch.

    Das grundsätzliche Allein-Bleiben Problem ist natürlich nochmal etwas anderes. In der neuen Wohnung musst du das eh nochmal neu aufbauen, dann würde ich es an deiner Stelle ganz kleinschrittig machen, fast wie bei einem Welpen.

    Ich kenne das Problem auch, habe aber bei mir zumindest gemerkt, dass es auch meinerseits ein bisschen "übertrieben" war. Ich hatte halt genaue Vorstellungen davon wie ich was in der Erziehung mache und habe befürchtet, dass jede Kleinigkeit, die anders gemacht wurde, gleich meine Methode wieder zunichte machen würde. Eigentlich war dem aber gar nicht so. Hunde verstehen schon, wer wie mit ihnen arbeitet / umgeht. Dann sind sie halt bei anderen meinetwegen etwas dreister oder so, aber das ist dann auch deren Problem. Ich glaube mittlerweile man kann das ruhig lockerer sehen und muss nicht wie eine übersensible Glucke jede Interaktion von anderen mit dem Hund "überwachen" ;)

    Danke nochmal für eure Erfahrungen und Meinungen!

    Ich weiß ja nicht ob ich mit der Ansicht alleine da stehe, aber ich finde die Argumentation: ich habe x grundlegende Zweifel und Argumente gegen einen Hund, will aber trotzdem unbedingt einen - sich ziemlich widerspricht und dann doch eher gegen die Anschaffung spricht.
    Wenn mein Bauchgefühl mich so zweifeln lässt, dann entscheide ich mich dagegen oder vertage es :ka:

    Letztendlich sind hier nur begeisterte Hundehalter unterwegs, die natürlich von Leben mit Hund schwärmen (ich ja auch), aber ob die Hundehaltung genau für dich jetzt das richtige ist, das kannst auch nur du (und dein Partner) beurteilen. Sich von anderen begeistern oder überzeugen lassen, finde ich bei einer so einschneidenden Lebensentscheidung verklärt.


    Ja, mir ist auch klar, dass hier natürlich Menschen sind, die Hunde haben und lieben. Aber gerade deshalb und auch, weil ich in meinem Freundeskreis eher weniger Menschen habe, die hundertpro verstehen, warum Hunde so cool sind, wollte ich mir hier auch nochmal Feedback holen. Und zu dem Rest: Ich glaube, das liegt einfach in meiner Natur. Ich denke immer über alles hundert Mal nach, weil ich mir einfach sicher sein will, dass ich die wirklich richtige Entscheidung treffe und mich nicht von irgendeinem diffusen Bauchgefühl leiten lasse. Und dafür hilft mir auch der Austausch mit vielen verschiedenen Menschen. Und deswegen habe ich auch ganz offen aufgezählt, was mich alles zum Zweifeln bringt (außerdem glaube ich nicht bzw. fände es komisch, wenn jemand gar keine Zweifel vor einer Hundeanschaffung hätte.) Aber ich kann verstehen wie du darauf kommst.

    Man muss aber unterscheiden zwischen Ängsten und Zweifeln und einem unguten Bauchgefühl.

    Ängste und Zweifel sind oft unbegründet, es gibt Menschen (so wie mich), die sich phantasiebegabt alle möglichen "was wäre wenns" ausmalen. Und da ist es gut, wenn man das mit anderen bequatscht, und oft relativieren sich diese Dinge dann ganz schnell.
    Ein ungutes Bauchgefühl hat man glaube ich eher, wenn oberflächlich betrachtet alles dafür spricht, man aber eigentlich gar nicht will.

    Also, ich kenne beide Varianten, bei ersterer habe ich Redebedarf, bei zweiterer lasse ich es sein.

    Überreden will hier glaube ich keiner! Und ich habe auch nicht das Gefühl, dass das hier nötig ist.

    Ja, danke, genauso sehe ich das auch. Ich male mir auch immer unzähle "was wäre wenns" aus und muss das dann diskutieren, weil ich mir irgendwie Versicherung bei meiner Umwelt holen muss. :tropf: Ungutes Bauchgefühl ist echt was anderes, dann würde ich mir gar nicht so viele Gedanken darüber machen, sondern es - wie du schon schreibst - einfach sein lassen.

    Noch ein kleiner Zusatz: Auch wenn du dich im Studium befindest und im Moment viel Zeit hättest. Es wird Zeiten geben, da wird es auch im Studium zeitlich ganz eng. In meinem Studium gab es Zeiten (besonders gegen Ende), da bin ich um 10 Uhr vormittags in die Bibliothek gefahren und habe die letzte Bahn des Tages (0.10 Uhr) nach Hause genommen. Nicht, weil ich mich so gerne in der Bib aufgehalten hätte. Ne, einfach weil die Bücher, die ich brauchte Präsenz-Bestand waren. Und ein 200-Seiten-Buch durchkopieren. Kosten- und zeitaufwändig...
    Was ich auch noch bedenklich fände, im Studium ist man meist noch in einem hohen Maße abhängig von der (finanziellen) Gunst der Eltern. Aber da kommt es auch auf die Eltern an. In meinem Fall wäre das eine kritische Konstellation gewesen.

    Ja, wobei das glaube ich auch aufs Studium ankommt. Ich studiere ein eher unaufwendiges Fach und habe zudem fast alle Bücher, die ich für Abschlussarbeiten brauche, zu Hause oder kaufe sie mir irgendwo günstig, sofern es sie nicht online gibt. In der Bib war ich in den letzten Jahren vielleicht 5 Mal insgesamt ;)
    Das mit dem Geld ist natürlich ein Argument, allerdings glaube ich nicht, dass mir der Geldhahn abgedreht wird, solange ich nicht 10 Jahre studiere oder nichts auf die Reihe bekomme. Da würde ich jetzt erstmal drauf vertrauen. Und außerdem mache ich diesen Monat meinen Bachelor, sodass ich theoretisch auch anfangen könnte zu arbeiten, wenn es doch unerwartet hart auf hart kommen sollte.

    Interessant zu hören wie unterschiedlich viel ihr so bezahlt! Ich bin bis jetzt immer mit 100-150 Euro pro Monat locker hingekommen (bei mittelgroßen Hunden). Klar, Impfungen usw. dann noch nochmal extra.

    Wenn du schon einen in Aussicht hast, den du gerne haben willst, verstehe ich das Zögern nicht. Man kann sich auch verrückt machen vor lauter Äbwägen.

    Ja, den Eindruck habe ich von mir langsam aber sicher auch...
    Aber ich glaube ich habe mich dank der tollen Beiträge hier jetzt schon ein bisschen mehr entschieden! Wenn nicht gar ganz ;-)

    Danke nochmal! Das Feedback hat mir echt total geholfen, meinen Kopf nochmal klarer zu kriegen.


    Hund haben ist anstrengend und teuer und einfach wunderbar. Von den Bedingungen klingt alles prima (Hab den thread nicht ganz gelesen. Erlaubnis vom Vermieter ist da?) und Dein Bauch hat ja eigentlich schon entschieden.

    Ja, stimmt, da hast du absolut Recht. Auch mit dem Bauchgefühl, das hat schon lange bei mir entschieden :roll: Eigentlich passt echt alles.... Auch wenn ich daran denke, wieder einen Hund zu haben (jetzt ohne die ganzen Zweifel) macht mich das einfach nur froh und gibt mir voll den Auftrieb.


    Naja, wer kann denn sein Leben die nächsten 15 Jahre akribisch planen? Also, ich zumindest nicht.

    Und das stimmt natürlich auch! Eigentlich wieder Kinderkriegen, das passt auch nie und trotzdem machen es alle ;-)

    Also dann werde ich mir alles wohl in den nächsten Tagen noch weitere 100 Mal nach den vergangenen gefühlten 100000000000000 Malen durch den Kopf gehen lassen und dann finally mal bei diesen Hund (bzw. den Menschen) anrufen und fragen, ob ich mal vorbei kommen kann.
    Hui, irgendwie fällt mir gerade ein bisschen ein Stein vom Herzen.

    Tausend Dank für den Zuspruch! :bindafür:

    Also ich hab jetzt mal versucht alle noch so bescheuerten Contra-Argumente zu sammeln:

    1. Unsichere Situation in ca. 6 Jahren (sofern nicht irgendwas Unvorhergesehes passiert)
    2. Freizeit muss akribischer geplant werden / weniger Spontaneität
    3. Warum hat man überhaupt Hunde? (Sorry, diese Frage stelle ich mir echt manchmal, weil es objektiv betrachtet ja total sinnlos ist, da die wenigsten Hunde ja noch als Gebrauchshunde tätig sind) Ich frage mich irgendwie welche unbewussten Wünsche dahinter stehen?
    4. Es könnte eine Veränderung in die Beziehung bringen (und da wir noch nicht 30 Jahre verheiratet sind oder so und alles super läuft, besteht die geringe Gefahr, dass es vielleicht eher Missstimmung bringt, wobei ich das eigentlich nicht glaube)
    5. Reisen werden schwieriger (wobei meine Schwiegereltern in spe um die Ecke wohnen und auch mal aufpassen würden)
    6. Großstadt (wir wohnen zwar am Rand und haben Main und Parks um die Ecke, aber in den "richtigen" Wald fährt man 10 Min. bis 15 Min mit er Bahn)
    7. Wir haben kein Auto
    8. Kosten (wäre auf jeden Fall machbar)
    9. Theoretisch bin ich ja noch jung und könnte auch einfach noch ein paar Jahre warten.

    (10. bei einer eventuellen Trennung irgendwann - schaffe ich das alleine? Wie viel kostet denn ein Sitter so ungefähr im Monat?)

    Aaaaaaaaber: Ich will unbedingt einen Hund und habe, denke ich auch, die Fähigkeiten und Motivation dazu eine gute Hundehalterin zu sein.

    Was meint ihr dazu?

    Hm, schwer zu beurteilen über die Ferne. Aber wenn du das Gefühl hast, warum versuchst du dann nicht einfach mal das zu reduzieren?
    Also ein Spielzeug im Haus zum Beispiel hatten meine Hunde nie, würde ich auch nicht machen. Da können Kauartikel zur Beschäftigung her (weil die beruhigen statt zu pushen). Und ansonsten vielleicht das Spielen an bestimmte Tätigkeiten koppeln? Beispielsweise ins Training einbauen?

    Liebe Grüße!

    Ja, da hast du Recht. Wobei sich der Wohnort nicht ändern wird, er will auf keinen Fall weg von hier und selbst wenn er woanders einen Job bekommen würde, würde er pendeln (was, da sich das im akademischen Bereich abspielt locker machbar wäre, das machen sehr viele, indem sie z.B. Blockseminare anbieten statt wöchentliche). Also der nächste Umzug liegt auf jeden Fall noch ein paar Jahre in der Zukunft.

    Ja, stimmt, korrigieren hört sich immer so fies an. Ich hatte da eher an ein Abbruchsignal gedacht, wenn das bei ihm gut funktioniert und ihr das geübt habt. Oder halt ihn ganz bewusst zur Seite nehmen, zurückhalten oder was auch immer. halt so Kelinigkeiten, die ihm verdeutlichen, dass du die Situation unter Kontrolle hast und ihm seinen Platz darin zuweist. Da muss jeder für sich selbst einen Umgang finden, was am besten zum Hund und zu sich passt. Ich habe meist mit (gut aufgebauten) Korrekturwörtern gearbeitet und wenn das in "schlimmen" Situationen nicht funktioniert hat, dann halt den Hund z.B. an der Brust anstupsen, Aufmerksamkeit auf mich lenken und sie neben mir absetzen. Dann hat man auch Zeit sich um den anderen Hund zu kümmern und den z.B. wegzuschicken.
    Der Beißvorfall jetzt war natürlich ein extremes Beispiel, da hättest du vielleicht echt nicht so viel machen können. Du hast ja der Halterin schon Bescheid gesagt und wenn sie es nicht schafft ihren Hund unter Kontrolle zu halten, kannst du wirklich nicht mehr viel machen... Regt mich immer auf, solche Halter_innen. Aber ich denke gerade in solchen Situationen würde es helfen, wenn Ico ein besseres Sozialverhalten lernen würde, weil gerade sozial unsichere Hunde (und so schätze ich das nach deinen Erzählungen gerade ein) leichter zu "Opfern" werden. Damit könntest du vielleicht langfristig vorbeugen.
    Ich hoffe das war jetzt etwas verständlicher :-) Liebe Grüße!

    Ich finde, Hundehaltung ist NICHT an eine Beziehung gebunden.
    (Alles eine Frage des Managements!)
    L. G.

    Nee, natürlich nicht vollständig, aber es erleichtert halt einiges, die Hundehaltung nicht alleine stämmen zu müssen. Ich hatte auch schon alleine einen Hund, aber das war schon nochmal eine andere Nummer an Organisation / Leute um Hilfe bitten usw. Das meinte ich nur. Und ich finde, was zumindest bei mir auch noch dazu kommt ist, dass ich in einer Beziehung nicht so viel das Bedürfnis habe mit anderen Menschen etwas zu unternehmen, was in Single-Zeiten bei mir viel ausgeprägter ist (und was natürlich durch einen Hund unter Umständen etwas schwieriger wird). Das sind so meine Bedenken diesbezüglich. Aber du hast Recht - gebunden ist es nicht an eine Beziehung, sie macht es nur einfacher. Liebe Grüße!

    P.S. yey, ich habs geschafft zu zitieren!