Meiner hat als Junghund ebenfalls solche Übersprungshandlungen gezeigt. Bei uns fand dieses Verhalten nur auf dem Hundeplatz statt, vorallem wenn es darum ging, Übungen unter Ablenkung auszuführen. Heute weiß ich, dass es Überforderung gewesen sein muss. Er war ganz einfach in seiner Entwicklung noch nicht so weit wie die anderen Hunde.
Zuerst waren es einfache Dinge wie in die Leine beißen oder Gras ausrupfen. Dann jedoch wurde es bei steigendem Schwierigkeitsgrad langsam zu gesteigertem Frust. Und den hat er dann an mir ausgelassen. Will heißen: Der junge Mann ist mich angegangen...und das nicht zu knapp.
Glücklicherweise stand mir eine sehr gute Trainerin zur Seite, weil man selber doch im ersten Moment mit soetwas selbst etwas überfordert ist. Wir haben ihn dann aus der Situation genommen, Stress abgebaut (zuerst durch Anbinden und Ignorieren, dann durch gezielte Ruhephasen mit dem Hund, wenn er soweit war, dass man sich ihm wieder nähern konnte, ohne dass er direkt wieder hochfährt).
Ich habe dann beschlossen erstmal nicht mehr in die Junghundegruppe zu gehen und an Bindung und Frustrationstolernaz gearbeitet. Wie hier schon einige Male beschrieben, habe ich ihn für alles Warten lassen. Es gab nichts mehr umsonst und nichts mehr ohne meine Erlaubnis. Beim Spaziergang gabs Schleppleine und Orrientierungsübungen. Abgeleint und losgelaufen wurde nur nach "Frei"-Kommando. Futter ebenfalls nur nach meinem Einverständnis. Wurde er beim Spiel zu fordernd, habe ich abgebrochen. Wurde er zu ruppig: Ebenfalls Abbruch des Spiels und Ignoranz. Andersherum wurde sein Warten auch konsequent belohnt, sodass er lernen konnte, dass ihn das zum gewünschten ziel führt.
Ob es jetzt die viele Arbeit mit ihm war oder einfach die Tatsache, dass ich meinen Hund besser zu "lesen" und zu verstehen gelernt habe: Es hat funktioniert. Nach einem halben Jahr bin ich wieder in die Hundeschule gegangen und die frustbedingten Ausraster waren wie weggeblasen. Wir sind zum besseren Team herangewachsen und respektieren unsere Grenzen - das ging ganz ohne Unterwerfung. hat eben nur ein bisschen Zeit beansprucht
Die einzigen Momente, in denen er mal rückfällig werden könnte wären die, in denen ein fremder Rüde ihn anpöbelt. Er selbst fängt nie an, aber lässt sich gerne mal hinreißen. Solchen Begegnungen beuge ich aber meist vor, in dem ich ihm ein Fußkommando gebe, ihn so an den anderen Hund heranführe, dass ich dazwischen bin und versuche möglichst souverän zu wirken. Ich versuche dann selbst nicht zu hampeln, nicht hibbelig an der Leine herumzunesteln oder ihn vollzuquatschen. Erhobenen Hauptes kommentarlos dran vorbei. Und mittlerweile funktioniert das auch schon sehr oft 
Tex ist heute zwar immernoch ein wilder Kerl aber eben im fröhlichen, ausgelassenen Sinne und ohne innere Anspannung. Eher ein "Haudegen" als ein "Haudrauf" 