Ich finde die Entwicklung ziemlich heftig, dass sich gefühlt nur noch Rentner oder Selbstständige einen Hund halten dürfen.
Ich finde diese Entwicklung ziemlich gut, denn es zeigt, dass der Hund an Stellenwert gewinnt.
Dass doch immer mehr Menschen VOR der Anschaffung überlegen "welche Bedürfnisse hat der Hund, und wie kann ich sie erfüllen?" anstatt nur dran zu denken, das der Hund die menschlichen Bedürfnise befridigen muss.
Wenn ich die Bedürfnisse nicht langfristig erfüllen kann (und Gemeinschaft IST ein wichtiges Bedürfniss bei einem so sozialen Lebewesen wie dem Hund), sollte ich mir halt keinen Hund halten. Fertig.
Ich kann mir ja auch kein Pferd halten, wenn es nur auf dem Balkon stehen kann.
Ich sehe im übrigen wesentlich mehr arbeitnehmende Hundehalter, als sich im Ruhestand befindende Hundehalter.
Und die Arbeitenden die ich kenne, kriegen das, wenn es sie interessiert, auch immer gut hin mit den Alleine bleiben zeiten. Es gibt heutzutage viele viele Möglichkeiten.
Wie DarFay ja so schön schrieb - man muss flexibel sein, sich Gedanken machen, die Augen offen halten und eventeull auch mal zurück stecken
Und das geht zu zweit oft einfacher als alleine. Ich bin da ganz ehrlich. Wäre ich Single würde ich mir keinen Hund anschaffen.
Denn auch wenn es oft machbar ist eine Alternative zu 8h alleine sein zu schaffen - man macht sich gedanken, Sorgen - hat Stress dadurch.
Mich belastet das sehr und ich bin froh, dass ich das mit meinem Mann teilen kann.
ShadyBas
Unseren Hund haben wir während des Studium meines Mannes angeschafft - viel Zeit Zuhause.
Wenn er fertig würde, wollte ich quasi "von Zuhause" arbeiten.
Hat alles nicht so hingehauen - das zieht sich alles noch ziemlich - so dass wir auf Plan C zurückgreifen mussten.
2 Jahre später - er hatte regelmäßige Arbeit - war 10h außer Haus (ich 8h) - der Plan C war, Arek 3x die Woche zu einer Hundepension zu bringen. Das Geld dafür war von Anfang an die "Haltungskosten" des Hundes eingerechnet. (bei uns ca. 300 Euro im Monat)
Es wäre machbar, richtig und vermutlich das beste für den Hund gewesen, also hätten wir es gemacht.
Aber es wäre suuuper umständlich gewesen. Morgens mit Rad den Hund zur Pension bringen (wir haben kein Auto) - Abends abholen.
Bei Wind und Wetter - locker 1-2h eher aus dem Haus und 2h später heim.
Sich Sorgen machen "klappt das auch alles mit Arek und den anderen Hunden? Gehen die so mit Arek um wie mir das wichtig ist?"
Und eben 300 Euro im Monat weniger - das merkt man schon!
Wir hatten großes Glück und ein liebes Rentnerpaar im Haus, die aufrgund ihres Alters, sich keinen eigenen Hund mehr anschaffen wollten, es aber vermissen einen Hund um sich zu haben.
Die gehen toll mit Arek um, wir haben die selben Vorstellungen (nicht vorm Laden anbinden, nicht alleine im Auto lassen, ... usw.)
Da sie eine Etage unter mir wohnen, haben wir keinen Zusatzweg und sie wollen keine Bezahlung.
Das ist ein super Arrangement für alle beteiligten - vor allem für uns.
Zusätzlich habe ich aber letztes Jahr noch Stunden reduziert. So bin ich maximal 7h außer Haus.
Und das ist super! Nicht nur für mein eigenes entspanntes Leben nach meinen Vorstellungen (2h mehr Freizeit am Tag zu haben ist enorm!)
Auch mache ich mir deutlich weniger Sorgen um die Hundebetreuung.
Wenn Nachbarn mal nicht können, kann er ohne schlechtes Gewissen auch mal die 7h alleine sein. (Durch Überstunden abbummeln versuche ich jedoch, die 6h nicht zu überschreiten - das ist einfach meine persönliche, subjektive Grenze fürs Allein bleiben)