Beiträge von Lichking

    zum kaninchenjagen: Jagen ist auch stress für den Hund. Zwar positiver stress, aber es ist stress. Das wird sie noch mehr hochpushen. Also das würde ich nicht zulassen, auch zum wohle der Kaninchen. Mein Hund ist beim jagen zudem total im tunnelblick, nimmt nichts mehr wahr - ich habe dann keinerlei Kontrolle mehr über ihn. Ich hätte Angst, dass er da auf eine Straße läuft.

    wenn du jetzt euer Programm runter schraubst, kann es gut sein dass sie erstmal unruhig ist. Aber auf lange Sicht ist es wichtig, dass sie ruhe lernt! Du kannst ja immer noch etwas kopfarbeit machen und sonst könntet ihr ja schöne kuschelrunden oder sowas machen? :) sie wird sich da schon dran gewöhnen.

    eine übung wäre zb, den Hund kurz warten zu lassen bevor er fressen darf. Erstmal ganz kurz, wenn sie dich anschaut das ok geben und die dauer dann schrittweise verlängern. Ich ziehe das aber nicht unnötig hinaus...mein Hund würde sicher auch eine Minute warten können, aber ich gebe das ok nach wenigen Sekunden.

    auch gut ist das "10 Leckerchenspiel":
    dazu nimmst du gute Leckerli in beutel und den clicker, zeigst deiner Hündin die Leckerlis und sagst "1", nimmst ein Leckerli aus dem beutel und legst es in deine andere hand. Dann 2,3 usw zählen und jedes mal ein Leckerli aus dem beutel in deine andere hand legen. Hat sie bis 10 ruhig durchgehalten, clickst du, wirfst ein Leckerli zu boden, schaut sie dich an wieder clicken und nächstes Leckerli werfen. Bis du alle verfüttert hast. Wenn sie beim zählen nicht bis 10 durchhält und jammert, legst du die Leckerli in den Beutel zurück und wartest kurz, dann probiert ihr's noch mal. Merk dir, bei welcher zahl sie es nicht mehr aushält, dann nehmt ihr euch einfach die zahl darunter zum Ziel und weitet das ganze erst langsam auf 10 aus.

    was anderes, ganz einfaches wäre, ein Leckerli in die Hand zu nehmen. Sie wird versuchen, es zu kriegen, da machst du deine Hand nicht auf, sondern erst, wenn sie ruhig vor dir sitzt.

    hmmm ansonsten mal kurz warten lassen, bis sie draussen zu den anderen Hunden darf. Also wirklich kurz, so wie sie es aushält, und dann steigern...oder beim ableinen warten lassen, bis du dein ok zum freilauf gibst.

    vielleicht machst du das ein und andere von den vorschlägen auch schon, dann kannst das ja noch ausbauen. :)

    hallo,

    liest sich für mich nach übersprungshandlung, weil sie gestresst ist durch Begrenzung (leine) oder frustration, mit der sie noch nicht umzugehen weiss (zum anderen Hund dürfen) und so entläd sie ihren frust quasi an dir, natürlich nicht bewusst. Ich würde es auch ignorieren, auch wenn es schwer fällt. Bei uns hat sich das dann nach einiger Zeit gelegt.

    an zu wenig Auslastung denke ich weniger, wenn sie tgl. 2-3h mit anderen Hunden tobt und dabei eher unsicher und unterwürfig ist, könnte das auch zuviel des guten sein. Sind das denn immer die selben Hunde?
    wenn sie beim vermehrer aufgewachsen ist, hat sie ja evtl auch mit einigen Problemen zu kämpfen, vielleicht hat sie ein schwächeres Nervenkostüm, ist schneller gestresst, kann neue reize schlechter einordnen und verarbeiten?

    also: Anspringen und beißen ignorieren, und ich würde Frustrationstoleranz und impulskontrolle üben.

    hallo, hab mir jetzt nicht alles durchgelesen. Du könntest auch variabel belohnen mit anderen dingen, die dein Hund gerne hat/mag. Bei meinem wäre das zb ihn buddeln zu schicken. Du könntest eine Liste erstellen mit den Lieblingsbeschäftigungen deines Hundes, und das dann je nach Situation variabel einsetzen.

    ansonsten hab ich ehrlich gesagt gar nicht vor, Leckerlis komplett abzubauen. Mein Hund hat Freude daran und ist motiviert und manchmal haben wir einfach Situationen, die er zb unerwartet klasse meistert und ich ihm das auch zeigen möchte, abgesehen vom verbalen lob natürlich. Rückruf zb belohne ich zur Zeit noch jedes Mal hochwertig, weil mir das am wichtigsten ist. Wichtig ist halt: Der Hund entscheidet, was für ihn eine Belohnung ist.

    und wieso holt man sich solch einen schwierigen hund in so eine umgebung? Naja, egal. So oder so hast du es ja offenbar geschafft, aus lilly einen führbaren hund zu machen, das ist doch klasse. Den weg dahin muss jeder hh für sich und sein gewissen ausmachen, womit wir wieder am eingangspost sind :)

    achso, ich hab nicht ganz gründlich gelesen @BoxerandSchäferhund ...du meintest, zwang und Gewalt sei nötig um einen Hund aus einem bestimmten verhalten rauszuholen. Du meinst sicher eskalationen wie beissen, fixieren, in bellen reinsteigern? Das sind natürlich notfallsituationen. Da handelt man und versucht den schaden möglichst gering zu halten und die Eskalation zu stoppen. Aber das hat ja nichts mit positiver Verstärkung zu tun.

    @BoxerandSchäferhund, dem mag ich so nicht zustimmen. Vielleicht ist es ja deine erfahrung. Ich hab bei meinem angstaggressiven hund alles geclickert und schön gefüttert, hat gut geklappt. Hätte er zum beissen geneigt, hätte ich das selbe mit maulkorb gemacht.
    mit dem richtigen Management (Maulkorb, Distanz, vorraus schauend sein etc.) plus durchdachte gegenkonditionierung kann man da viel erreichen.