Beiträge von Torreador

    Dann nehme ich es selbstverständlich zurück :D
    Ich werde sicher mal ein ganz schrecklicher Vater, aber ich halte überhaupt nichts von Gewalt und Druck, weder physischer oder psychischer Natur. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man darauf eine Beziehung aufbauen kann, sei es Mensch oder Tier. Ich weiß, dass es ein Hund ist und kein Mensch. Aber dennoch baut sie eine Beziehung zu mir auf, nehme ich zumindest an :denken:

    Meine Hündin möchte ebenfalls nicht im Regen raus, da kann ich es ja absolut nachvollziehen, würde ich auch nicht mit Pelz wollen. Mittlerweile klappt es zwar nicht perfekt, aber so, dass es nicht ganz so nervenaufreibend für mich ist. Oft lässt sie sich erst "bitten" aber kommt dann mit. Morgens gehen wir nun nur kurz zum Lösen raus, obwohl ich bereit wäre Zeit und Energie zu investieren morgens mit ihr lange rauszugehen. Aber sobald sie ihr Geschäft verrichtet hat, möchte sie unbedingt wieder rein und einmal in der Wohnung sucht sie sich sofort ein Plätzchen und rollt sich zusammen. Vielleicht hat sie ein eher niedriges Energielevel oder sagt sich "Ich hab genug erlebt, ich möchte erstmal eine ruhige Kugel schieben". Ich denke das ist auch in Ordnung. Ich bekomme oft mit, dass ein Hund 2-3 Stunden Bewegung pro Tag braucht, aber wenn der Hund (vorerst) eher einer Schlaftablette ähnelt, ist doch nichts schlimmes daran das an ihren Bewegungsbedarf anzupassen, oder?

    Nächste Woche fahren wir nach Sachsen, Verwandtschaft besuchen. Dort kommt sie mit, es gibt viele Wälder (haben wir hier leider kaum) und das Grundstück ist eingezäunt. Ich werde mal beobachten wie sie sich dort verhält, in einer komplett ungewohnten Umgebung, aber ohne andere Hunde.
    Zwei "Anfängerfragen" hätte ich noch: Wie bzw. an welchen Signalen erkenne ich, dass der Hund mehr Bewegung möchte? Ich habe kein Problem das vorerst an ihren Bedarf anzupassen, aber sollte sie "auftauen", wie deute ich das?
    Und sollte ich einem eher ängstlichen Hund wie ihr, andere Hundebegegnungen verwehren, sie immer "machen" lassen oder vorher zurufen und fragen ob der Hund ruhig ist?

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    Ich wäre auch vorsichtig mit Zwang, gerade weil der Hund erst kurze Zeit hier ist. Je nach dem kann das aufgebaute Vertrauen völlig zerstört werden. Der Hund will kommunizieren, der Halter geht aber gar nicht darauf ein. Das kann zu erlernter Hilflosigkeit führen.
    Dass der Hund draussen kein Futter annimmt ist für mich schon ein Stressindikator.

    Würde ich nicht darauf eingehen, würde ich wohl kaum Hilfe suchen um sein Verhalten zu entschlüsseln sondern sagen "Wo ich hinwill, gehen wir hin" und der Hund hat halt mitzukommen, oder nicht?

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    Ach Mensch.
    Was das Spazierengehen angeht würde ich mir auch erstmal nicht allzuviele Gedanken machen, wenn du merkst dass es ihr besser geht wenn ihr nur kurz zum Lösen rausgeht, dann mach das. Oder wenn du für 200m 30 Minuten brauchst, dann ist das eben so. Gib ihr einfach erstmal die Zeit die sie braucht. Je mehr du dich stresst desto weniger wird sie mit dir spazieren gehen wollen ;)
    Wie ist das denn wenn sie sitzt und du dich in etwas Abstand (anderes Leinenende) seitlich zu ihr hinhockst und sie nicht anschaust? Kommt sie dann zu dir? Oder bleibt sie dann auch sitzen? Und wie ist es denn wenn du mit ihr spät Abends oder richtig früh morgens rausgehst? Viele ängstliche/unsichere Hunde sind dann entspannter weil die Umwelt noch relativ ruhig ist. Ansonsten kannst du sie auch in der Wohnung mit ruhigen Denk- und Suchspielen auslasten, wobei ich denke, dass sie wahrscheinlich genug verarbeiten muss und die Zeit nutzt um erstmal runterzukommen.
    Evtl. kannst du ihr unterstüzend ein Tuch mit Lavendelöl beträufeln und in ihr Körbchen legen (1-2 Tropfen Lavendlöl auf ca. 10 ml Sonnenblumenöl). Das wirkt beruhigend.
    Die Seite hier http://markertraining.de/ kann ich dir bei nem unsicheren/ängstlichem/depriviertem Hund wirklich ans Herz legen, da sind viele nützliche Infos und Tipps zu finden.

    Wenn ich mich hinhocke kommt sie dennoch nicht zu mir. Aber ich glaube auch, dass ich mir zuviele Gedanken mache. Gerade waren wir nochmal draußen zu zweit mit dem Hund und es ging alles problemlos. Sie kam mit auf die Hundewiese, hat überall ein bisschen geschnuppert, Passanten nachgeschaut und versucht eine Eidechse zu erlegen :D Ich VERSUCHE mir immer wenig Gedanken zu machen und mit selbstbewusster Körperhaltung da heranzugehen, aber ich glaube, ein Hund merkt sofort wenn man sich eigentlich doch Gedanken macht. Also entweder hatte sie beim ersten Versuch wirklich garkeinen Bock und dachte "Ich möchte jetzt nicht herumwandern, lass uns zurückgehen". Oder es liegt an mir. Eventuell auch beides :lol:
    Früh morgens geht es eigentlich besser als mittags, das könnte wirklich an den Hunden liegen die hier herumstreifen. Jetzt gerade kam uns auch nur ein Hund in ihrer Größe entgegen und das lief stressfrei. Ich habe oft gesagt bekommen, dass man selbst sagen soll wann es losgeht, aber wäre es denn aus Hundehaltersicht sehr verwerflich zu sagen wir gehen wieder zurück wenn sie keinen Bock hat oder untergrabe ich damit meine eigene Autorität?

    Da es manchmal problemlos klappt, glaube ich nicht, dass sie ein hoffnungsloser Fall ist, der hier bei uns komplett falsch aufgehoben ist. Aber mal abwarten was die Trainerin dazu sagt.

    Ist Markern das Selbe wie Clickertraining? Das machen wir nämlich schon und sie hat großen Spaß daran. Sie hat/hatte ein wenig Probleme mit ihrem Selbstvertrauen anfangs, dadurch wurde es aber besser. Vielleicht testet sie jetzt auch ihr "neues" Selbstvertrauen aus und möchte auch mal mitteilen, wenn ihr etwas nicht passt?

    :gut: Das hab ich mir so noch nie vor Augen geführt. Wurde uns auch als Hund ideal für Anfänger vermittelt, aber das lass ich jetzt mal so stehen.

    Das heißt also für uns es wird schwierig und viel Arbeit, aber wir können dennoch zusammen glücklich leben? Ich würde sie um alles in der Welt nichtmehr hergeben und spare lieber an anderer Stelle und bezahle dann weiterhin den Hundetrainer als sie hier rauszureißen. Selbst wenn das Wagnis nun schief gegangen ist, jetzt haben wir die Situation und müssen damit irgendwie umgehen.

    Ich meine auf die Naturfrage schon geantwortet zu haben, vielleicht wurds aber auch verschluckt: Sie verhält sich an sich nicht durchgehend ängstlich in der Natur, ist an sich neugierig und trägt ihren Schwanz auch in der "Normalstellung", eingerollt auf dem Rücken locker hängend. Kommt ihr etwas komisch vor nimmt sie selbigen natürlich runter, richtet ihre Rute aber bald wieder auf. Der praktische Vorteil ist, dass man bei ihr sofort die Schwanzstellung erkennen kann und sieht, dass sie , zumindest darauf bezogen, nicht der Natur an sich abgeneigt ist. Mit anderen Hunden waren wir manchmal schon unterwegs, die meisten sind ihr jedoch zu stürmisch und sie zeigt wieder dieses Beschwichtigungsverhalten. Die einzige Hündin in der Umgebung die auch ruhig, gelassen und freundlich bleibt ist mit einem anderen Hund im Doppelpack unterwegs der genau das nicht ist und einmal versucht hat nach ihr zu schnappen.

    Von Futterentzug halte ich in der Situation auch nicht viel, zumal sie Nassfutter bekommt und nicht sonderlich auf Trockenfutter abfährt. Und bei Nassfütterung gestaltet sich das etwas schwerer mal eben das Futter draußen zu geben :lol:

    Ich werde mal versuchen mit ihr weiter weg zu fahren und melde mich sobald ich eine Veränderung bemerkt habe.

    Zitat

    Du solltest ihr imho nicht viele Leckerchen geben, sondern ihre Tagesration (Trockenfutter) nur aus der Hand geben und nicht mehr aus dem Napf. Also sie für jeden Abschnitt, den sie mit Dir geht belohnen, dabei aber ruhig und bestimmt auf dem Weg zum Auslauf bleiben. Sprich am besten nicht mit ihr, versuche nur mit Körpersprache kler zu machen, dass ihr jetzt den gewohnten Weg gehen werdet und Du ganz sicher bist, dass das das richtige ist und sie bei Dir in Sicherheit ist.

    Wie gesagt, draußen nimmt sie keine Leckerlis an :/

    Wie im Anfangspost geschrieben ist ein professioneller Hundetrainer engagiert, der Termin ist aber eben erst in 7 Tagen und bis dahin möchte ich ja auch mit meinem Hund weiterhin nach draußen gehen. Die Schleppleine klappt an sich gut, nur müsste man erstmal bis dort hin kommen wo man die Schleppleine verwenden kann. Wenn ich auf dem Weg aus dem Haus heraus mit ihr die Schleppleine benutze bleibt sie dennoch stehen und macht das selbe Spiel wie mit kurzer Leine.

    Ob die Umgebung stark beengt ist kann ich aus Hundesicht schlecht einschätzen, generell glaube ich aber nicht, dass dies ein grundlegendes Problem ist. Es gibt hier viele Hunde, die nicht unbedingt den unglücklichsten Eindruck machen. Ich möchte sie ja auch nicht in der Wohnung "halten", ich versuche ihr soviel Zeit zu schenken wie sie benötigt, aber entweder mache ich etwas falsch oder sie möchte diese Zeit nicht in Anspruch nehmen. Ich bin mir durchaus bewusst, dass Hunde 2-3 Stunden Bewegung am Tag mindestens benötigen. Aber dass der Hund das nicht annehmen möchte, habe ich bisher noch nie gehört. Bis sie zu uns kam :D

    Dass sich das übertragt und dass es Beschwichtigungssignale sind, ist mir durchaus bewusst. Aber wie reagiere ich, wenn der Hund sich hinsetzt und mich über 5 Minuten lang "beschwichtigt" ? Ich habe viel versucht, von Beschwichtigungssignale erwidern, gutes Zureden, Leckerlis. Vorallem Leckerlis bekommt man oft als Tipp genannt, aber sie nimmt draußen keine an. Lässt sie einfach wieder aus dem Maul fallen und würdigt sie keines Blickes.

    Geht der Hund dann nicht auf wie ein Hefekloß wenn ich ihn nur mit Leckerlis rauslocke? Der Familienhund im Bekanntenkreis konnte irgendwann nur mit Leckerlis ein paar Meter bewegt werden...

    Im Wald/Feld: Auf der Hundewiese läuft sie am liebsten auf dem Weg aber verhält sich sonst recht entspannt. Sie schnüffelt hier und da und mit der Schleppleine folgt sie auch gut, bleibt selten zu weit zurück.

    Wenn das so einfach wäre... solangsam weiß ich nichtmehr weiter, jeder Gassigang wird zur Tortur und Geduldsprobe. Gerade wollte ich mit ihr in dem schönen Wetter einen großen Spaziergang machen, jedoch fing sie eben schon an im Fahrstuhl zu "bocken". Legte sich hin, wollte partout nicht aus dem Fahrstuhl raus. Nach einigem Warten und Zureden haben wir es dann aus dem Fahrstuhl geschafft, damit das selbe Spiel vor dem Fahrstuhl weitergeht. Ein paar nervenaufreibende Minuten später haben wir es aus der Tür geschafft, sind von dem Grundstück der Hochhäuser runter und ich wollte mit ihr nach links. Hinsetzen, anschauen und gegen die Leine stemmen. Alles klar, dachte ich mir, gehen wir eben die andere Richtung lang. Fünf Meter weiter: Hinsetzen, anschauen und gegen die Leine stemmen. Über die Straße kann ich sie schlecht rennen lassen, links den Gehweg entlang möchte sie nicht, rechts auch nicht.
    Ich bin mit Hunden aufgewachsen, hatte aber lange keinen eigenen mehr. Soviel ich mich erinnern kann hat aber doch eigentlich jeder Hund Spaß am Draußen sein und möchte nicht den ganzen Tag in der Wohnung herumschimmeln :(

    Vielen Dank erstmal für die Antworten!

    Ich habe mich wohl falsch ausgedrückt, ich möchte nicht, dass sie mit anderen Hunden herumtollt wenn sie das nicht möchte. Ich versuche auch Hundekontakte, die ihr unangenehm sind, so schnell wie möglich zu beenden oder im Vorfeld zu vermeiden. Alles was ICH mir wünsche, ist mit ihr dort entlanggehen zu können, sei es nur zum lösen, und dann können wir von mir aus sofort umdrehen. Wir haben seitens des Vermieters eine Genehmigung zur Hundehaltung unter der Vorraussetzung, dass wir nicht mit ihr auf den Grundstücken der Wohnungsgesellschaft spazieren gehen. Nun sind da jedoch überall kleine Rasen und ich habe ein schlechtes Gefühl sie dort hinpinkeln zu lassen. Große Geschäfte mach ich immer sofort weg. Kann sie dort auf die kleinen Rasen nicht pinkeln und möchte auch nicht Richtung Hundewiese, erleichtert sie sich irgendwo auf dem Gehweg, was mir noch unangenehmer ist.
    Sie ist ca 3 Jahre alt aber was ich auch sonderbar finde: Gehe ich außen herum und dann "von hinten" auf die Hundewiese, geht das öfter problemlos als andersherum.

    Das mit der Stadt kenne ich auch so. Ich dachte immer, Hunde lieben Wiesen, Wälder und Forstwege etc. aber wenn es nach ihr ginge, würde sie wohl den ganzen Tag nur in der Stadt herumrennen. :D