Beiträge von speedy9

    Auch bei Tierschutzhunden gibt es große Unterschiede in der Belastbarkeit. Mein Boxerpflegling ( seit gestern in seinem endgültigen Zuhause ), war völlig cool. Den haben keine LKW`s, Traktoren, Motorräder, Menschen oder sonst was aus der Ruhe gebracht. Der war die absolute Knutschkugel und es konnte gar nicht genug los sein.
    Wenn er müde war, hat er sich eingerollt und gepennt, egal ob hier grad Ruhe war oder Action.
    Die DSHxGalgo würde mit dem Stadtleben wohl so ihre Probleme haben.

    Ich würde mich an deiner Stelle entweder im Tierheim oder bei Tierschutzorgas umsehen. ( viele Orgas haben ihre Hunde in D auf Pflegestellen, wo sie in einen normalen Tagesablauf integriert sind und man einiges über das Tier sagen kann ).
    Von der Größe wäre wahrscheinlich bis mittelgroß ganz gut. Ich würde, an deiner Stelle, zu einem Hund tendieren, der erwachsen ist. Welpe wolltest du eh nicht, aber auch einen pubertierenden Jungspund würde ich nicht nehmen.


    Die meisten Alltagsdinge sind Übungssache ( Büro, Straße , öffentl. Verkehrsmittel, usw. ).


    Windhunde finde ich auch toll, hab grade eine Schäferhund-Galgo-Mix Dame in Pflege :D , die ist schon toll.
    Ob ich sie dauerhaft auslasten könnte weiß ich nicht, zur Zeit ist Schongang angesagt, da sie ED hat und erst noch operiert werden muss. Im Haus ist sie auf jeden Fall eine ganz angenehme Maus. Bellt nicht, liebt ihre Kuschelplätze und ist einfach unkompliziert.

    Tief durchatmen... hört sich blöd an, hilft ungemein!
    Ich hab grad eine Pflegehündin aus Spanien bei mir, sie lebte seit sie ein paar Monate alt war im spanischen Tierheim.
    Sie ist jetzt ca. 18 Monate alt.
    Als sie vor 3 Wochen hier einzog, hat sie auch erstmal ins Haus gepinkelt und auch einmal geka..t. Ich habe sie daraufhin sofort in den Hof gebracht und dann ihre Hinterlassenschaften entsorgt. Signalisiert hat sie es auch nicht.
    Also, alle maximal 2 Stunden ab in den Hof. Beim Gassi hat sie Anfangs gar nicht gemacht. ( War wahrscheinlich alles viel zu aufregend und neu ).
    Nachts Wecker gestellt und auch raus in den Hof geschickt. Nachts war es ihr nach 3 Tagen schon zu blöd.
    Vor allem habe ich die Stellen im Haus geschrubbt ohne Ende und mit Essig nachgewischt um den Geruch zu eliminieren.
    Anfangs habe ich sie auch räumlich begrenzt. Es gab erstmal nur das Wohnzimmer und den Flur, dann kam die Küche dazu, usw.
    Beim draußen machen kurz gelobt, ohne viel Tamtam. Wenn ich sie im Haus erwischt habe gabs durchaus einen kleinen Anranzer.
    Bei aller Konsequenz und allem aufpassen habe ich gemerkt, das es das Wichtigste war, mich selbst runter zu fahren. Wirklich bewusst mal tief durchatmen und bis 10 zählen.
    Je entspannter ich war, desto lockerer lief hier alles.


    Könnt ihr in eurem Garten vielleicht ein Stück hundesicher einzäunen, so das du sie auch mal so in den Garten lassen kannst?

    Manchmal frage ich mich, wie die Hunde meiner Kindheit ( ich bin 44! ) pumperlgesund und zufrieden steinalt werden konnten? Damals verließ sich mein Vater auf seinen gesunden Menschenverstand und seine Liebe zu den Hunden.
    Es gab keine aufs Gramm ausgetüftelten Ernährungspläne, keine tausende von Bespaßungs-Trainings-Sport-Was auch immer-Kurse/Gruppen/Gerätschaften, keine Hundepsychologen/Hundeflüsterer/Hundegurus.
    Unsere Hunde waren Familienmitglieder, die ihre Regeln und ihre Privilegien hatten, wie wir alle.
    Morgens gings zum pinkeln um die 4 Ecken, nachmittags gings mit Sack und Pack ( dazu gehörte auch ich ), bei Wind und Wetter ins Feld oder den Wald. Die Hunde konnten ausgiebig laufen, schnüffeln und toben und ich konnte im Matsch rumklettern, Blätter sammeln, auf Baumstämmen rumturnen.
    Abends lagen wir alle müde und zufrieden im Bett! So what? Warum muss heute für jeden Hund ein ganz spezieller Fütterungs-Bewegungs-Beschäftigungs-Erziehungsplan entworfen werden?
    Ich hatte als Alleinerziehende, 2 kleine Kinder und 3 Hunde und auch das war machbar ( ohne Herzattacken und graue Haare )!

    Ich denke auch, das man ein bisschen differenzieren muss. Meine verstorbene Pinscher-Mix-Dame hätte mir bei 2 Std. Gassi am Tag den Vogel gezeigt. Meine 2 Pflegis gehen am Tag ca. 1 - 1 1/2 Std. Gassi ( Boxer und DSH-Galgo Mix ),
    sie können allerdings nach Lust und Laune durch unsren großen Hof toben und davon machen sie auch rege Gebrauch. Zwischendurch wird noch ein bisschen geübt oder Kopfarbeit gemacht.
    Wenn wir wegfahren, dürfen sie meist mit.
    Bei Regenwetter ist, insbesondere die Galgo-Mix-Dame, nach der Gassirunde bedient. Wenn ich dann die Tür zum Hof aufmache, dreht sie sich demonstrativ um und verschwindet auf mein Bett und rollt sich ein.

    Ich klink mich hier auch mal kurz ein. Zum Thema Tierschutzhund könntest du auch mal darüber nachdenken als Pflegestelle für einen seriösen Verein zu fungieren. Zum einen hast du die Möglichkeit in das Leben "mit" Hund hineinzuschnuppern, ebenso halten sich die finanziellen Aufwendungen im Rahmen, da die Pflegestelle in der Regel nur die Futterkosten trägt. Solltest du dein Herz an den Hund verlieren und alles andere auch passt, dann wirst du eben Endstelle.
    Wir haben die letzten 13 Jahre mit 3 Hunden gelebt, die alle ihr Leben lang nicht wirklich krank waren. In den letzten 3 Jahren haben sie uns allerdings den Gegenwert eines gut gebrauchten Kleinwagens gekostet.
    Nachdem vor 2 Monaten meine Herzenshündin, als letzte des Trios, verstorben ist, wollte ich erstmal keinen Hund mehr.
    Nun ja, :hust: ganz ohne geht es dann auch nicht. Zur Zeit leben hier 2 Pflegehunde aus Spanien.
    Ein wunderschöner Boxer, ein traumhafter Bollerkopf, absolute Knutschkugel sowie eine Galgo-DSH-Mix Hündin, mit unglaublich sanftem und liebevollem Wesen. Beide Hunde sind ein absoluter Glücksgriff und werden ihren neuen Besitzern hoffentlich genauso viel Freude bereiten wie uns.


    Vielleicht wäre das ja eine Option für dich?

    So, dann schreib ich mal meinen ersten Beitrag hier im Forum :-)


    Ich bin selbst als Kind mit einem Irish-Setter aufgewachsen ( von Geburt an ), später kamen noch eine DSH und ein Dobermann dazu. Meine Eltern haben mir von Anfang an klar gemacht, was ich darf und was nicht.
    Das, denke ich, ist der wichtigste Faktor überhaupt. Den Kindern den Umgang mit dem Hund zu erklären und ganz klare Grenzen aufzuzeigen.
    Letztendlich kann jeder Hund, egal welcher Rasse er angehört, irgendwann aus allerlei Gründen zuschnappen.
    Mit vernünftiger Hunde- UND Kindererziehung, ausreichender Auslastung für den Hund, sowie Rückzugsorten für den Hund, die für die Kinder absolut Tabu sind, lässt sich das Risiko, m.M.n. deutlich reduzieren.


    Als meine Söhne 2 und 3 waren, zog bei uns eine 6jährige Altdeutsche Schäferhündin ein, die erst als Wurfmaschine, dann als Wachhündin missbraucht wurde. Die Gelassenheit und das ruhige Wesen dieser Hundedame, waren genau das richtige für uns.
    Sie war tadellos und sehr sanft im Umgang mit den Jungs und steckte auch einen Rempler oder ein an ihr hochziehen des Kleinen ohne murren weg. Sie hatte einen Rückzugsort, an den die Jungs nicht kamen und es war bis zu ihrem ( leider viel zu frühen Krebstodes ) eine wundervolle Erfahrung für uns alle.


    Danach zogen ein Jack-Russel, sowie ein Mix-Mix aus Spanien bei uns ein. Durch die Vorerfahrung der Kinder waren viele Anfangsprobleme zwischen Kind und Hund nicht mehr gegeben, trotzdem beanspruchte gerade der Jack-Russel, meine Nerven manchmal extremst. Der Mix-Mix war einfach ein Schatz und so ziemlich das unkomplizierteste, was ich jemals an Hund kennengelernt habe. Beide Hunde kamen aus dem Tierheim, waren 1+2 Jahre alt und wir haben viel Zeit darauf verwand sie dort erstmal kennen zu lernen, bevor wir sie übernommen haben. Vor 9 Jahren zog dann meine Seelenhündin, Speedy aus Ungarn, als Welpe bei uns ein.
    Diese kleine Pinscherdame hat meinen Jungs gelegentlich gezeigt wo der Hammer hängt. Niemals wirklich böse oder gar mit Verletzungen, es gab jedoch einige wenige Zwickattacken ( allerdings waren meine Jungs da schon deutlich älter und wußten um die Eigenheiten der Dame ). Vor 6 Wochen verstarb Speedy leider als letzte unseres Trios.


    Nächste Wochen ziehen nun 2 Pflegehunde einer Tierschutzorga aus Spanien ein.


    Ich persönlich, würde mit 3 kleinen Kindern, nicht zu einem Welpen tendieren. Sondern mich in aller Ruhe nach einem gelassenen Hund umschauen, der die Rüpelphase hinter sich hat. Gerade im Tierschutzbereich gibt es genug Fellnasen, die auf Pflegestellen in Deutschland sind. Dort könnt ihr den Hund in aller Ruhe kennenlernen und schauen ob ihr mit dem Hund und der Hund mit euch klarkommt.


    Welche Rasse wäre für mich weitestgehend nebensächlich. Hunde lesen keine Bücher und auch keine Rassestandarts. Wichtig ist, das ihr mit dem Temperament und den Bedürfnissen klar kommt, das ihr den Hund, ohne euch verbiegen zu müssen seinem Niveau entsprechend auslasten könnt, das du ihn mit Kind und Kegel vernünftig führen kannst und du dir im Klaren darüber bist, auch deinen Kindern klare Regeln und Grenzen im Umgang mit dem Tier zu setzen.



    Just my 2 Cents,


    Nicole