Beiträge von wonnie4u

    Guten Morgen!


    Jetzt habe ich endlich mal in Ruhe alles durchlesen können. Eigentlich wollte ich jetzt gezielt auf einzelne Beiträge antworten, aber dazu brauche ich wohl ewig. ;) DANKE erstmal für eure Beiträge.


    Also, wo fange ich an?
    1. Wir haben bereits eine echt tolle, erfahrene Hundetrainerin. Ich fahre zu ihr über 50km einfach, weil sie mir empfohlen wurde. Sie trainiert nach Feltmann. Yuna zeigt sich da auch echt begabt. Sie lernt schnell. Aber die Trainerin meinte auch, dass sie scheinbar ihre Welpenphase nachholt, die sie bisher wohl nicht hatte. Die Unsauberkeits-Problematik werden wir kommenden Donnerstag gezielt besprechen. Ich habe sie informiert und sie wollte sich mal Gedanken dazu machen. Da fühle ich mich also in den besten Händen.


    2. Zum Thema "Zerstörungswut": Yuna macht NULL kaputt, wenn sie alleine im Haus ist. Sie ist ja auch nicht alleine, denn die Katzen sind noch da. Yuna und der Kater sind echte Freunde. Die beiden schlafen zusammen und mögen sich echt. Sie laufen sich ständig gegenseitig hinterher. Seit Yuna sich allerdings hier mehr eingewöhnt hat, springt sie immer hoch, wenn ich den Kater auf dem Arm habe. Vielleicht ein Anzeichen von Eifersucht? Die Katze ist ohnehin eine Einzelgängerin, die kümmert sich nicht groß um die beiden, wenn sie drinnen ist. Das einzige, was mal passiert ist, nachdem ich von der Schule kam: Katze und Hund hatten gemeinsam einen Marmorkuchen gefressen. Wir hatten morgens vergessen, ihn aufzuräumen. :ops: Ihre Geschirre machte sie eigentlich vorwiegend im Auto kaputt. Ein oder zwei auch, als wir unterwegs waren und sie - während sie auf dem Boden lag - entweder Langweile bekam oder eben tatsächlich Stress abbaute. Da weiß ich allerdings noch nicht, welcher Stress das sein könnte. Aber möglich ist das natürlich. Im Auto fährt sie inzwischen auch in der Box, ohne Geschirr. Sie bekommt auch immer wieder "Ersatzknabbereien" von uns, wenn sie mal anfängt, auf der Sofadecke rumzukauen. Ob nun Stress oder nicht: Diese Problematik hatte sie auch bei den Vorbesitzern. Nachdem das spanische Tierheim dort nochmal anrief und sich wegen Yunas Probleme erkundigte, rückte man ja nach und nach mit der Wahrheit raus. Yuna war also eingesperrt und machte auch viel kaputt (ich nehme an, sie machte erst viel kaputt und wurde dann weggesperrt).
    Auch die Vormittage sind, was das Pinkeln angeht, weniger das Problem. Zu 80% geschah der Unfall, wenn jemand im Haus war.


    3. Ihr habt Recht: Ich bin total erledigt, und natürlich bin ich mir bewusst, dass sie das spürt. Es ist so, dass es einige Tage besser geht / ging, andere wieder schlechter. Ich bemühe mich schon, dass ich Ruhe bewahre, aber manchmal ist es nicht ganz leicht. Mein Mann ist ein Hygiene-Fanatiker. Auch bei ihm wechseln die extremen und die normalen Phasen ab. Er geht ja auch mit Yuna total gerne spazieren oder krault sie. Ich habe meinen ersten Bericht in einer eher schlechten Phase geschrieben. Heute ist es etwas besser. Aber ich verstehe, was ihr meint. Nun zu sagen: "Am besten, ihr gebt den Hund weg!" Das ist schon nicht so einfach. Ich hole mir erstens nicht einen Hund, um dann nach drei Monaten aufzugeben. ZWeitens sind unsere Tiere allesamt Familienmitglieder. Es würde mich arg mitnehmen. Diese Option halte ich mir zwar irgendwie warm, aber ich nehme an, das mache ich nur, um diese Situation überhaupt durchzustehen... YUna wieder abzugeben wäre noch schlimmer als ein permanent unsauberer Hund (was auch nicht so prickelnd wäre). :( : Ich lese auch zwischen den Zeilen: Es könnte sein, dass Yuna woanders nicht rein pinkelt. Nun, dazu muss ich sagen: Mal ungeachtet meiner gelegentlichen starken emotionalen Belastung denke ich, dass Yuna hier ein optimales Heim hat. Auf Grund ihrer Vorgeschichte kann ich mir nicht vorstellen, dass sich alle ihre Probleme in einem anderen Zuhause einfach in Luft auflösen. Sie hat halt ein großes Päckchen an "Störungen" mitgebracht.


    4. In der Anfangsphase, in der sie viel reingemacht hat, war ich - wie gesagt - Tag und Nacht permanent mit ihr draußen. Da da noch Sommerferien waren, auch vormittags. Es war da manchmal so, dass ich z.B. morgens (7-8 Uhr) mit ihr draußen war, danach um 9 und um 11 Uhr und danach wieder um 13 Uhr für die größere Runde: Da hat sie oft GAR NIX gemacht. Ich erinnere mich dran, dass ich einen Tag wirklich im Stundentakt mit ihr raus bin, auch nach jedem Essen und Schlafen, und sie hat einmal eine Dreiviertelstunde nur geschnuffelt. Inzwischen ist es besser, also zu einem Pipi kann ich sie meistens bewegen. Bei den großen Runden pieselt sie auch gut drei bis fünf Mal (einmal lange, die anderen Male wohl nur zum MArkieren).


    5. Es wurde auch gefragt, wie der Hund so oft in den Keller kann: Also zum einen ist die Kellerthematik ja hinfällig. In den ersten Wochen, als wir das gemerkt haben, habe ich sie - sobald sie auf dem Weg war - zurückgerufen. Da sie sehr auf mich fixiert ist, klappte das auch prima. Die letzten Tage pinkelte sie ja mal hier, mal da. Immer spontan, so dass wir bis jetzt keinen besonderen "Pinkelbereich" entdecken konnten. Da unser gesamtes Haus komplett offen ist und sich auf mehreren Ebenen befindet, lässt sich auch schwer ein BEreich eingrenzen. Wir haben im Wohnbereich keine einzige Türe. Die Treppen sind offen und mitten im Wohnraum. Da kann man blöderweise auch kein Treppengitter oder so reinklemmen, weil oft die Gegenseite fehlt. :/ Ich habe anfangs dann einfach zwei Wäschekörbe hingestellt, das reichte schon aus. aber wie gesagt: Im Moment dürfte ich sie quasi in einen Laufstall setzen...


    @AnfängerinAlina: Ja, genau. Das sind die besagten "sauberen" Wochen gewesen. Ich denke, da war alles so, wie jetzt im Moment. Jeder hatte Arbeit, Schule etc.... Ich habe mit Yuna die immer gleichen Runden gedreht, wir hatten sozusagen den ersten Rhythmus. Danach "passierte" ja quasi die Geschichte mit dem Kurztrip zu meiner Freundin. Seitdem ist alles anders. Aber jetzt im Moment ist alles wie damals, auch habe ich die Fütterungszeiten und -mengen wieder angeglichen.


    @ RuDako: DAnke für deinen Beitrag. Dieser hat mir besonders weitergeholfen! Vor allem der Tipp mit der Hausleine. Das funktioniert allerdings erst, wenn sie ihre Geschirre nicht ständig zerbeißt. Aber du hast mir auf jeden Fall Mut gemacht! Ich werde jetzt wieder zu einer einmaligen Fütterung übergehen, zwischendurch beim Training gibt es ja eh immer mal eine Kleinigkeit.


    @ JEssica83: Danke. Ja, das trifft es schon ganz gut. Die Kinder ekeln sich zwar nicht, sondern sie suchen deshalb, weil sie gerade Angst haben, dass der Hund wieder weg muss. Sie berichten dann immer ganz glücklich, wenn nix gefunden wurde... Aber trotzdem ist es eine Belastung für alle, keine Frage. Das wirklich Fatale an der ganzen Geschichte ist ja nicht, dass Yuna ihre Probleme hat. Nein, es ist einfach die Tatsache, dass Tierheim und Tierschutzorga und in weiterer Folge halt auch wir so dermaßen geblendet wurden, dass unsere ganze, langwierige und absolut verantwortungsvolle Suche nach einem Hund für uns trotzdem mit einem in manchen Dingen schwierigen Tier endete. Also genau DAS, was wir eben vermeiden wollten und weswegen wir echt viele Tiere angeschaut haben, ist eingetreten. Das ist schon ziemlich verrückt...
    Aber gut, wir haben gelernt, dass man bei Tieren nie alle Eventualitäten ausschließen kann. Vielleicht sollte es so sein.


    Mein weiteres Vorgehen:
    Häufig raus, immer die gleichen Runden bzw. Orte aufsuchen, auf viel Regelmäßigkeit achten, einmal am Tag groß Füttern, Stress wenn möglich abbauen und ruhiger reagieren. Evtl. tatsächlich einen kleineren Gartenbereich einzäunen, wenigstens übergangsweise. Desweiteren werde ich, wie gesagt, diese ganzheitlich arbeitende Tierärztin aufsuchen bzw. wir machen das jetzt erstmal über Telefon, denn der Weg dorthin dauert über eine Stunde einfach. Das wäre wieder Stress für alle und vor allem müsste ich dann den gesamten Rhythmus wieder abändern. Ich hoffe, dass es gelingt und wir Yuna nicht abgeben müssen. Sie ist nämlich echt ein zuckersüßer und auch sehr lieber Hund.


    Gruß,
    Wonnie

    Nur ganz kurz, weil wir Besuch haben: Natürlich gehe ich nicht nur dreimal mit Yuna raus. In der sauberen Phase hat ihr dreimal locker gereicht. Im Moment gehe ich alle zwei Stunden raus am Tag, aber es sind nur drei bis vier gassirunden dabei. Der Rest spielt sich im Garten ab. Vormittags bin ich auf der Arbeit, da muss sie länger (4 std.) aushalten. Geht nicht anders.


    Ändert aber nix an der nervlichen Belastung. Mein Mann schläft schon im Gästezimmer...

    Zitat


    mahlzeiten würde ich auf zwei aufteilen: eine morgens, eine abends. 16 uhr finde ich jetzt zu früh zum füttern, nach 21 uhr würde ich überhaupt nichts mehr füttern. das ist ja dann klar, dass sie nachts muss.


    DAs Kuriose ist: Nachdem Yuna bei uns eingezogen war, habe ich genau das gemacht. Ich bin sogar nachts alle zwei bis drei Stunden in den Garten. Nach zwei Wochen war ich absolut fix und fertig, aber geändert hat sich nix.
    Als es sich dann eingependelt hat und funktionierte, reichten die drei Gassis aus. Wohlgemerkt durfte sie aber immer wieder mal in den Garten mit uns, wenn wir draußen waren. Alleine kann ich sie nicht rauslassen, wir haben keinen Zaun. Ich habe mich damals im Bekanntenkreis und in der Nachbarschaft umgehört (hier gibts massenhaft Hunde und meine Freundin züchtet): Da geht NIEMAND öfter als dreimal. Viele auch deutlich kürzer als wir. Allerdings haben einige eingezäunte Gärten und lassen die Hunde hier und da mal alleine nach draußen. Es gibt aber auch Leute ohne Garten, die dreimal kurz gehen und fertig. Will das jetzt ja gar nicht verteidigen, da ich es nicht gut finde, wenn man den Hund hat und dann aber nicht laufen will. Ich genieße unsere Runden und besonders an den Wochenenden laufen wir kilometerweit. Das ist toll und entspannt mich.
    Aber an den Zeiten bzw. der Häufigkeit kann es deshalb für mich definitiv nicht liegen. Es funktionierte ja bestens mit dreimal. Ich hatte in der ZEit eine Grippe und musste an zwei Tagen der Woche den Hund alleine wuppen, weil die Jungs nachmittags Schule hatten. Yuna war da morgens nur minikurz draußen, mittags auch nur 10 Minuten und Abends ging mein Mann. Nix passierte da. :???:


    Zitat

    16 uhr finde ich jetzt zu früh zum füttern, nach 21 uhr würde ich überhaupt nichts mehr füttern. das ist ja dann klar, dass sie nachts muss.


    Zum Verständnis: Warum ist 16 Uhr zu früh? Ich hatte ja hier schon mal eine Umfrage gemacht zu Fütterungszeiten. Da gab es alle Varianten. Interessiert mich jetzt schon! Ich bin ja echt für alle Tipps offen...


    Meine Freundin, die Züchterin, füttert einmal am Tag, so gegen 17 Uhr. Sie barft und hat aktuell 6 Flats und einige Welpen. Immer wieder legt sie auch Fastentage für die Hunde ein, so wie ich das verstanden habe bzw. sie füttert nix. Kann aber schon sein, dass die dann draußen mal eine Maus fressen oder so.
    In der Phase ohne Unfälle habe ich genau nach ihrem Rat gefüttert: Nachmittags den Hauptteil, Abends eine geringere Menge. YUna machte dann ihre großen Geschäfte meistens während der Abendrunde und morgens.
    Nachts musste sie ja nie. Auch jetzt passieren ihre Unfälle - bis auf den von heute morgen, aber das war ja auch eher morgens als nachts - immer am Tag. Egal, ob sie alleine war oder wir da waren, egal, ob wir vorher lange draußen waren oder nicht. Da kann ich bis jetzt auch keine Logik entdecken. Fakt ist aber, dass die Nächte überhaupt kein Problem sind.


    Ach ja, eines fällt mir noch ein: Nachdem die zwei Wochen so erfolgreich waren, habe ich begonnen, Yuna in den Ferien morgens ein kleines Frühstück zu geben. Das geschah allerdings vier Tage vor dem Besuch bei meiner Freundin. Trotzdem könnte doch ein Zusammenhang bestehen, oder? Habe dann am Donnerstag wieder die alten Fütterungszeiten eingeführt und am Freitag passierte nix. Dafür eben heute morgen.

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    Drinnen auch auch kleinste Anzeichen achten. Wenn sie auf dem Boden rumschnüffelt, sich im Kreis dreht - raus mit ihr.

    Ja, das machen wir schon. Wie gesagt: So langsam leiden wir alle an einer Art Paranoia. Sobald Hund sich seltsam benimmt, Tür auf. ;) Aber es ist tatsächlich so, dass sie manchmal GAR NIX anzeigt. Gestern zum Beispiel kommt sie - mit ihrem Knochen im Moment - aus dem Keller hoch (also kein richtiger Keller, eher Souterrain eine halbe Etage tiefer und offen zum Wohnraum), springt mit diesem aufs Sofa, legt ihn ab, springt wieder runter und pinkelt vor den Fernseher. Wir haben das beim Essen beobachten dürfen. Das war echt krass.


    Fressen tut sie übrigens so: Nachmittags (gegen 16 Uhr) die Hauptmahlzeit. Nach der Abendrunde (gegen 21 Uhr) noch einen geringeren Rest. Vormittags bin ich auf der Arbeit, da fressen alle Tiere nichts. Mittags dann, wenn die Katzen fressen, gehe ich mit Yuna meist raus vor die Türe und trainiere ein bisschen mit ihr, da bekommt sie ein paar Leckerlies. Das war der Rhythmus, der in den zwei sauberen Wochen optimal funktionierte.

    Danke für eure Antworten!


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    Wie oft geht ihr mit ihr am Tag raus?


    Mindestens dreimal. Morgens eine halbe Stunde, mittags zwischen 1 bis 2 Stunden. Je nachdem, wie lange und wann die Mittagsrunde war am Nachmittag gegen vier (30 bis 45 min) und dann abends gegen 21 Uhr (30 Min.).


    Zitat

    fixe fütterzeiten und gassizeiten. generell ein fixer tagesablauf, damit sie in eure routine reinkommt


    Das geht leider nur bedingt. :/ Das wusste aber auch die Frau vom Tierschutz. Wir können uns sehr intensiv um die Tiere kümmern, aber wir haben sehr unterschiedliche Tagesabläufe. Das einzige, was zu 100% immer zur gleichen Zeit ist, sind die Morgen- und die Abendrunde. Dazwischen variiert es. Wenn wir daheim sind, gehe ich meist zwischen 13 und 14 Uhr ziemlich lange durch den Wald, dann darf sie nachmittags in den Garten und abends die letzte Runde durch die Siedlung. Da unser Sohn Leistungssport betreibt, muss sie da aber auch oft mitkommen. Sie fährt allerdings liebend gerne Auto und wenn er trainiert oder spielt, gehe ich ebenfalls Gassi. So gesehen gab es schon Tage, da war sie insgesamt 4 Stunden laufen oder trainieren.


    Nachts haben wir eigentlich kein Problem. Sie schläft in der Regel wunderbar und ruhig durch. Dass sie heute aufgewacht ist, lag vielleicht daran, dass mein Mann mal ins Bad ist zu früher Stunde. Und der Kot war etwas weicher als sonst (vielleicht, weil sie gestern Abend ihre Hühnerhälse gierig im Ganzen verschluckt hat!? :muede: )


    Als sie die zweieinhalb Wochen sauber war, genügten locker die drei Gassirunden. Sie hielt problemlos ihre 5 bis 6 Stunden durch.


    Zitat

    das loben würde ich weglassen. habe ich bei keinen meiner hunde gemacht bzw. die hündin war davon höchstens irritiert und hat sich nicht mehr pinkeln trauen


    Hm. Keine Ahnung. Ich hatte schon den Eindruck, dass es funktioniert hat bei Yuna. Am Ende war es so, dass sie - sobald sie ewig keine passende Stelle gefunden hat - auf mein Kommando "mach prima pipi" :ops: zu 80% auf dem nächsten Meter ihre Marke gesetzt hat. Aber klar, das kann auch Zufall gewesen sein. Sie MACHT ja auch inzwischen draußen. Das war anfangs ja auch nicht der Fall. Einmal pieseln in einer Stunde. ;) Jetzt haben wir schon zwei, drei Pipis auch auf den kürzeren Runden. Es ist also nicht so, dass sie draußen nicht macht. Aber sie macht halt AUCH drinnen. Die Tiertrainerin meinte, es könnte auch eine Art Markieren sein. Yuna wurde erst im Juli kastriert.


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    und ganz wichtig: selbst wieder runterfahren, euer stress überträgt sich auf die hündin. sie kann es ja, hat sie ja schon gezeigt


    Du hast absolut Recht. Aber das ist schwer möglich, da hier ja die Nerven reagieren. Die habe ich einfach nicht im Griff... :( : Ich gebe aber mein Bestes.

    Meine Schnauzerhündin hat das vor vielen Jahren auch mal gemacht. Sie hatte damals vier Pillen gefressen. Habe die TÄ angerufen, die meinte, das wäre nicht so schlimm. Es passierte danach auch nichts, man merkte dem Hund keinerlei Veränderungen oder gesundheitliche Störungen an.
    Aber das ist natürlich jetzt kein Tipp, sondern nur meine Erfahrung. Indra hat danach auch noch viele Jahre gelebt, und der Vorfall ist inzwischen auch schon 25 Jahre her.

    Hallo zusammen!


    Ich weiß nicht mehr weiter. Unser "Traum vom Hund" entpuppt sich immer mehr als Alptraum. Ich habe hier ja schon einiges geschrieben, aber ich will nochmal kurz zusammen fassen:
    Yuna stammt aus dem Tierschutz, aus Andalusien. Sie wurde mir über ein hiesiges Tierheim vermittelt als der "ideale Hund für uns". Trotz aller Bedenken meines Mannes habe ich sie ungesehen adoptiert. Allerdings hatte ich stets guten Kontakt zum Tierheim in Spanien, welches von einer Deutschen geführt wird. Es hieß, Yuna sei kein Straßenhund, sondern ein Abgabehund. Das ältere Ehepaar, bei dem sie lebte, sei gesundheitlich nicht mehr in der Lage, sie zu versorgen (der Mann hat wohl Krebs). Ich bekam viele Fotos und Videos, und Yuna machte einen echt tollen Eindruck.
    Sie ist ja auch ein echt toller Hund, keine Frage!! Aber sehr schnell stellte sich heraus, dass etwas nicht stimmt:
    Sie pieselte uns die ersten vier Wochen permanent in den Keller. Ich habe sie natürlich gesundheitlich checken lassen, als Blut und Urin - war alles in Ordnung. Sie machte auch keinen kranken Eindruck. Es war phasenweise so, dass wir eine Stunde Gassi waren, sie einmal pinkelte, und dann unmittelbar nach dem Betreten des Hauses WIEDER pinkelte. Zu 99% in den Keller. Ab und an waren auch mal große Geschäfte dabei.
    Ich habe dann allerhand versucht: Habe ich sie beim Pinkeln erwischt, habe ich sie schnell rausgetragen (war immer eine große Sauerei, denn sie hat mich dann halt komplett vollgepinkelt, und ich habe sie auch nur zweimal auf frischer Tat ertappt). Ich habe sämtliche Draußen-Pipis- und Kackas mit Leckerlie belohnt und sie mit einem Spruch getriggert ("Prima Pipi, Yuna!"). Als das nichts half, habe ich sie - sofern ich sie erwischt habe - in ihre Box gesperrt. Unmittelbar danach also (diesen tollen Tipp hatte ich von einer sogenannten Hundekennerin). Aber das hat natürlich auch nix gebracht, und es war im Grunde nur ein verzweifelter VErsuch, irgendwas zu tun. Ich war nach einigen Wochen nämlich arg frustriert. Irgendwann habe ich dann wieder einfach die Unfälle beseitigt und nix gesagt, draußen weiterhin schön belohnt und Freudentänze aufgeführt...
    Das ging dann fünf Wochen. Nach fünf Wochen merkte ich langsam eine Besserung. Nach noch einer Woche dann war Ruhe: Sie machte prima draußen. Zwar zeigte sie NIEMALS an, dass sie muss, aber der Rhythmus stimmte von da an. Habe auch allerhand herumprobiert mit Futter und Fütterungszeiten etc... (deshalb startete ich hier auch mal eine Umfrage zu dem Thema).
    Zwei Wochen hatten wir tatsächlich Ruhe. Auch wenn es in der Schule mal später wurde, fand ich nirgends Kot oder Urin. In den Ferien nun fuhr ich mit Yuna zu einer Freundin (die auch einen Hund hat). Da kackte sie dann aufs Sofa (das hat sie schon mal vor einigen Woche hier bei einer anderen Freundin gemacht) und mehrfach in die Wohnung. Ich wollte dort drei Tage bleiben, habe aber am zweiten Tag meine Zelte abgebrochen und bin heimgefahren. Meine Freundin ist zwar verständnisvoll, denn sie hat auch einen Hund, aber sie wohnt zur Miete und mir war das schrecklich unangenehm. Seit wir wieder daheim sind (1,5 Wochen) macht Yuna nur noch ins Haus. Aber nicht mehr in den Keller wie vorher (da konnte ich sie auch gut kontrollieren, denn sobald sie in den Keller wollte, habe ich sie zurück gerufen), sondern überall hin: Ins Bett meines Sohnes, auf ihr eigenes Hundekissen (nach dem Waschen), aufs Sofa, auf Kleidung der Kinder (die netterweise auf dem Boden lag), in die Küche, unter den Esstisch...
    Heute früh war es beispielsweise so: Sie wurde um 5 Uhr unruhig (hatten wir auch schon lange nimmer). Ich bin sofort mit ihr in den Garten. Sie pinkelte gleich und rannte schnurstracks ins Haus zurück - nur, um dann einen Haufen in die Küche zu setzen. Ich zog noch meine Schuhe und meine JAcke aus, und als ich reinkam, war die Sauerei schon passiert. :( :


    Zwischenzeitlich haben wir auch herausgefunden, dass sie zwar wirklich kein Straßenhund war, allerdings wurde sie von dem Ehepaar in einer Art Gehege gehalten. Niemals ging man mit ihr Gassi. Sie kackte und pinkelte ihr Gehege und einen dazu gehörigen Raum im Souterrain des Haues voll, wie sie wollte. Auch machte sie bei der Familie viel kaputt - hier auch. Wir haben schon Schäden in Höhe von 300 Euro.


    Aber das Zerstören: Ich denke, damit könnte ich leben. Wir gehen ja zu einer Hundetrainerin (nach Feltmann) und da macht sie wirklich gut mit und man erkennt Fortschritte. Aber die Stubenunreinheit geht nicht. Wir wollen wegen des Hundes nicht auf Urlaub verzichten. Wir wollen sie dazu auch mitnehmen. Aber das ist ja schier unmöglich, wenn sie überall hin macht. Abgeben zur Urlaubsbetreuung fällt so, wie es ist, ja auch flach. Das kann man niemandem zumuten.


    Ich heule auf jeden Fall seit einer Woche durch. Mein Mann ist sauer und fühlt sich im Recht. Er wollte einen Hund aus Deutschland und nicht aus dem Ausland. Es war aber so, dass wir über ein Jahr gesucht haben, und bei Yuna habe ich mein Herz verloren. Kann das ganz schlecht beschreiben. Dennoch: Auch ich kann mit dieser Unruhe nicht mehr umgehen. Ständig sind alle auf der Hut und schauen, dass sie sich nicht zum Pieseln oder Kacken hinhockt. Das ist kein Zustand mehr. Ich bekomme es, wenn das so weitergeht, echt mit den Nerven.


    Habe Urin übrigens erneut untersuchen lassen - nichts. Keine Blasenentzündung etc. Ich gehe nun diese Woche zu einer Tierärztin, die auch homöopathisch arbeitet und eine Ausbildung in Tierkinesiologie hat und so weiter.
    Aber was, wenn sich das nicht ändert?


    Ich habe schon immer Tiere gehabt. Auch wenn diese krank wurden, wurden sie optimal gepflegt und versorgt. Ich habe sogar meine Rennmäuse schon operieren lassen. Aber jetzt ist das etwas anderes: Yuna ist allem Anschein nach gesund. Aber sie hat durch ihre falsche Haltung Gewohnheiten, die man nicht einfach so wegbringt. Sie hat ja fünf Jahre so gelebt. Ich würde es nicht packen, wenn das so weitergeht. Wir sind uns der Verantwortung gegenüber den Tieren sehr bewusst, und gerade deshalb ist der Entschluss, einen Hund zu halten, über Jahre gereift, und gesucht haben wir schlussendlich über ein Jahr nach DEM Hund, der zu uns passt. Ich habe beispielsweise Notfall-Rennmäuse (z.T. behindert), aber das lässt sich mit unserem Lebenswandel vereinbaren. Wären wir sicher gewesen, dass wir auch einen Handicap-Hund 100% gut versorgen könnten, hätten wir danach gesucht (da wir immer Notfellchen hatten, auch bei den Katzen). Uns war aber klar, dass das Projekt Hund genau dieses Kompromisses bedarf: Kein kranker oder auffälliger Hund, kein Welpe. Das finde ich zum Wiedereinstieg der Hundehaltung auch absolut legitim. Dass ein Tier auch krank werden kann, ist ja etwas anderes. Da hat man aber dann in der Regel ein Ende, das man absehen kann.
    Genau das Gegenteil ist jetzt geschehen. Die Stimmung in der Familie ist auf dem absoluten Tiefpunkt. Daran ändern auch YUnas braune Augen nichts, die uns immer sehr traurig anschauen. :( : :( : :( :


    Eigentlich sind alle Varianten, die es gibt, wenn sich die Problematik nicht vollständig bessert, ganz schlimm:
    1) Hund wieder weggeben. Der Tierschutzverein hat das jetzt schon angeboten, dort sind alle auch sehr traurig und können nicht verstehen, wie Menschen ein Tierheim so belügen können. Aber wer nimmt schon einen Hund, der nicht stubenrein ist und das scheinbar auch nicht mehr so 100% lernt (Einschätzung Tierarzt und Tiertrainerin)??
    2) Hund behalten und Gefahr laufen, dass die Familie total durchdreht. Mein Mann ist schon übelst sauer und ebenso fertig wie ich. Die Kinder sind schon paranoid und suchen ständig das Haus nach Pfützen ab. Und ich habe seit einer Woche echte Magenschmerzen, weil mir das alles so auf den Magen schlägt.


    Was soll ich machen? Habt ihr noch weitere Tipps? Ich bin echt kurz davor, verrückt zu werden. Ich sehe halt einfach kein Ende, wie es z.B. bei einer Krankheit der Fall wäre. Da wüsste man, wie man dagegen vorgehen kann (welche Medikamente, welche Behandlung...) und dass ein Ende (egal ob nun positiv oder negativ) absehbar ist. Aber so? Ich sehe einfach kein Ende.
    Wie würdet ihr entscheiden?


    Gruß,
    Wonnie

    So, jetzt aber mal ausführlich!


    Ich danke euch für eure ausführlichen Antworten! Es ist so, dass wir mit Yuna anfangs echt Probleme hatten mit einigen Dingen. Sie kam zwar als super lieber Hund zu uns, aber sie war NULL stubenrein. Ich habe dann vier Wochen fast nicht geschlafen (nicht, weil der Hund nachts ständig anzeigte, raus zu müssen, sondern weil ich regelrecht Panik bekam, morgens wieder mehrere Pfützen und ab und an auch mal Häufen wegputzen zu müssen), habe Unmengen an Küchenrollen und Putzmitteln verbraucht und hatte nach drei Wochen OHNE die kleinste Veränderung fast keine Hoffnung mehr. Yuna kam hier rein und fühlte sich - wenigstens dem Augenschein nach - wie daheim. Sie war lieb zu allen Mitbewohnern (inkl. den Katzen), verschmust, nicht irgendwie auffällig ängstlich oder aggressiv, bellte nicht - aber sie machte eben rein. Ich dachte echt, sie wird das nie lernen. Dazu muss ich vielleicht sagen, dass die Entscheidung für einen Hund echt JAHRE dauerte. Wir haben einfach einen passenden Moment abwarten wollen, damit wir dem neuen Mitbewohner auch gerecht werden können. Wir haben uns dann gegen einen Züchter und FÜR einen Hund aus dem Tierschutz entschieden und stießen in dem Zusammenhang wirklich ZUFÄLLIG (während des Besuchs eines völlig anderen Tieres auf Pflegestelle hier in der Nähe) auf Yuna. Sie wurde uns als stubenrein angeboten. Aber klar, das zu glauben, war auch irgendwie naiv, denn sie war in Spanien in einem Tierheim, und da kann man das ja gar nicht wissen. aber die Vorbesitzer hatten das Tierheim getäuscht und erzählt, sie würde eben stubenrein sein und noch andere Lügen... Mit einer List konnte das Tierheim nach meiner Pinkel-Odyssee herausfinden, dass Yuna wie eine Ziege gehalten wurde, also wohl in einer Art "Gehege" mit Zugang zu einem Raum um Souterrain eines WOhnhauses. Sie war nie in der Wohnung bei ihren Leuten und es ging NIE jemand mit ihr Gassi. Logisch, dass sie das dann nicht kannte. Verwirrend war auch, dass wir mit ihr eine Stunde draußen waren und sie das Haus betrat, in den Keller rannte und dort vor unseren Augen hinpieselte...


    Aber langer Rede kurzer Sinn: Ich habe hier in der Umgebung auf vielen Gassirunden viele andere Hundebesitzer kennen gelernt und alle befragt, natürlich auch aus Verzweiflung, weil ich ja schon wollte, dass das Haus hier nicht permanent vollgepinkelt wird. Eine Nachbarin gab mir dann den Tipp, dass ich vielleicht meine Fütterungszeiten ändern soll. Ich habe nämlich vorher einfach gefüttert, wie unsere Katzen das kannten. Morgens und Abends eben. Die Nachbarin meinte dann, sie käme am besten hin, wenn ihr Hund seine Hauptmahlzeit am späten Nachmittag bekommt. Ich war dann etwas verunsichert, weil das ja doch recht spät am Tag ist. Aber ich habe es versucht, und - wahrscheinlich zusammen mit einer voranschreitenden Eingewöhnung - klappte es. Inzwischen ist Yuna so gut wie stubenrein. Ab und an, also alle 3 - 5 Tage kann es mal vorkommen, dass wir eine Pfütze finden. Leider hat sie noch nicht gelernt, anzuzeigen, wenn sie muss. Sie geht dann einfach in den "Keller" (der nur 8 Stufen unterhalb des Wohnraumes ist und offen zugänglich, also mehr Wohnraum als Keller) und macht ihr Geschäft immer auf die gleiche Stelle. Aber ich bin guter Hoffnung, dass wir das auch noch irgendwie schaffen.


    Wie auch immer: Yuna bekommt jetzt tatsächlich ihre Mahlzeit am Nachmittag irgendwann (will uns eine gewisse Flexibilität nicht nehmen!). Morgens beim Gassi werden alle Geschäfte noch belohnt mit Leckerlies (getrocknetem Fleisch etc.), auch tagsüber kann es mal eine Belohnung geben (Rinderherzwürfel o. Ä.), aber ihr Futter (Fertigbarf mit Nassfutter im Wechsel) bekommt sie jetzt irgendwann am Nachmittag. Und so geht es irgendwie auch erstaunlich gut.


    Eure Antworten haben mich insofern beruhigt, als sie aufgezeigt haben, dass es wirklich jeder anders macht in gewisser Weise. Das bestärkt mich darin, einfach unseren eigenen Rhythmus finden zu können. Was die einmalige Hauptmahlzeit angeht, so berufe ich mich da auf einen Artikel hier im Forum (über eine dänische Ärztin, die das wohl so empfiehlt) und eine Bekannte, die selbst Hunde züchtet und dies mit 1000% Einsatz macht (hier ist keine Null zu viel ;) ) und ihre Hunde auch einmalig füttert am Tag, manchmal sogar auch Tage auslässt, ihnen dafür aber am darauffolgenden Tag eine Riesenportion anbietet.


    Bei uns sieht es jetzt so aus:


    Morgens gehe ich meist so von 6:30 bis 7:00 raus. Da pinkelt sie meist zweimal und macht häufig ein großes Geschäft.


    Danach verschwinden wir alle auf die Arbeit bzw. in die Schule.


    Die zweite Runde kommt je nach Schulende (bin Lehrerin) zwischen 12 und 14 Uhr. In der Regel hält Yuna das auch durch, ohne ins Haus zu machen. Die Mittagsrunde ist meist auch die längste von bis zu 1,5 Stunden durch den Wald. Da macht sie wieder mind. 3 Mal Pipi und meist einmal groß.


    Ab und an gehen wir mittags kürzer, dafür so gegen 16 Uhr die längere Runde.


    Abends dann hat es sich inzwischen so auf zwischen 20:30 Uhr und 21:30 Uhr eingependelt, auch für 30 Minuten etwa. Auch da pinkelt sie ziemlich sicher zweimal, ein großes Geschäft kommt ab und an, aber nur, wenn sie mittags nix gemacht hat. ;)


    Gefressen wird wie gesagt so zwischen 14 und 16 Uhr, Leckerlies haben keine Regelmäßigkeit.


    insgesamt hat es sich so entwickelt, dass Yuna inzwischen draußen echt oft macht (also nicht nur pinkelt, sondern scheinbar auch markiert). Vorher war ich schon froh, wenn sie einmal gepieselt hat. Sie weiß also sicher schon, dass es draußen besser ist.


    Jetzt würde ich es natürlich noch begrüßen, wenn sie IRGENDWIE lernt, anzuzeigen, dass sie muss. Es ist nämlich ziemlich mühsam, ständig zu beobachten, ob sie in den Keller geht (meist ein Indiz für eine unschöne Überraschung). Wenn wir es schaffen, sie oben zu halten, passiert auch nix, denn den Rest des Hauses hat sie noch nie eingesäut.


    Falls ihr also noch Tipps habt, wie man ihr das Anzeigen lernen kann, dann her damit! :pfeif: :D


    Viele Grüße,
    Wonnie