Also ich versuche so eine Situation/einen Vorschlag jetzt auch mal von allen Seiten zu sehen:
Vorbesitzer:
Ich habe selber keinen Hund, dafür aber aber seit sieben Jahren zwei Kater. Und wenn ich einen oder beide aus irgendwelchen Gründen abgeben "müsste", dann hätte ich vorher wirklich alles versucht um das zu vermeiden, hätte mir die Entscheidung der Abgabe nicht einfach gemacht und sie rein zum Wohle der Tiere getroffen. Ich wäre mehr als todtraurig und verzweifelt darüber und ich würde auch auf jeden Fall wissen wollen wie die beiden sich eingelebt haben und ob sie glücklich sind....
Bei mir persönlich wäre es dann auch so, dass sich die neuen Besitzer wirklich keine Sorgen machen müssten dass ich ihnen die Tiere wieder weg nehmen will oder so etwas in der Art, solange sie sich an alle Absprachen gehalten haben und es den Tieren gut geht.
Selbst bei "Bereuen" würde ich verstehen, dass die neuen Besitzer "meine" Tiere jetzt bestenfalls ebenso sehr lieben wie ich es tue/getan habe. Ich würde die Tiere dann auf gar keinen Fall wieder da weg reißen wenn es ihnen dort gut geht....
Gerade dann würde mir so ein Treffen auch sehr helfen. Wenn ich feststelle dass die beiden glücklich sind und ich mir keine Sorgen und Gedanken machen muss, dann könnte auch wesentlich leichter loslassen....
Neue Besitzer:
Würde ich ein Tier übernehmen hätte ich wohl auch ein sehr mulmiges Gefühl, wenn der Vorbesitzer mein Tier ein halbes Jahr später besuchen will. Es zeigt ja, dass es bei ihm halt nicht schnell "aus dem Auge aus dem Sinn" war. Was, wenn das Tier sich ungewöhnlich verhält und beim Vorbesitzer ein falscher Eindruck entsteht (Hund hat sehr gute Bindung zu mir, will aber plötzlich trotzdem wieder mit Vorbseitzer mit...)oder der Vorbsitzer gänzlich andere Erwartungen an meine Tierhaltung hatte (zu viel oder zu wenig Bewegung usw.)und dann mit einem schlechten Bauchgefühl geht?
Faktor Tier:
Ich denke da wird alles dabei sein.Tiere die ihre Vorbsitzer sofort erkennen und Tiere die es nicht tun. Wenn das Tier den Vorbesitzer erkennt: Von deutlicher Ablehnung über ignorieren oder Verwirrung bis hin zur großen Freude. Von im neuen Zuhause bleiben wollen bis mit dem Vorbesitzer mitgehen wollen.
Ich kann nur was zu dem Verhalten unseres Familienkaters sagen als ich ausgezogen bin. Den hat das damals die ersten Wochen sehr mitgenommen. Sobald man die Tür zu meinen ehemaligen Kinderzimmer offen gelassen hat wollte er da sofort rein. Dann hat er gesehen dass dort alles verändert ist, war verwirrt und hat versucht ein paar Mal dort hin zu pinkeln. Bin dann nur wegen ihm die erste Zeit 2-3 Mal die Woche regelmäßig nach Hause gefahren und habe mich dann auch nur um ihn gekümmert. So hat er dann nach ein paar Wochen/einem Monat doch relativ schnell verstanden dass ich zwar nicht immer da bin, aber doch immer mal vorbeigucke. Er wollte dann irgendwann weniger in das Zimmer. Hatte dann auch kein Problem als es komplett zum Arbeitszimmer umgebaut wurde ...
Noch heute werde ich von ihm immer mit einem lauten Miau begrüßt und dann muss geschmust werden. Für ihn war es glaube ich sehr wichtig zu sehen, dass ich nicht einfach weg bin. Klingt blöd. Aber seit dem hat er auch kein Problem damit wenn ich mich mal sehr lange nicht blicken lasse. Als meine Schwester ausgezogen ist hat er dann nicht so einen Terz veranstaltet. Obwohl er sie natürlich ganz genau so mag. Die ersten Tage war er etwas nervös und hat öfter geguckt. Dann kam sie vorbei. Er freut sich wie bei mir... Kommt immer mal vorbei....Alles okay...
Für manche Hunde könnte das ganz genau so sein. Sie freuen sich dann einfach nur denn Vorbesitzer mal wieder zu sehen, wissen aber auch ganz genau wo jetzt ihr Zuhause ist.
Ich denke man sollte sich einfach absprechen. Vor der Übergabge sollte genau geklärt werden was der Vorbsitzer vom neuen Halter erwartet. Daran sollte man sich auch halten. Es sei denn man ist sich sicher dass dies dem Tier schaden würde oder es dem Vorbesitzer egal ist. Über Probleme sollte man offen reden können...
Und dann dürfe es eigentlich auch kein Problem sein zu überlegen was jetzt nun das beste in so einem Fall ist. Was vermutet der Vorbesitzer wie der Hund auf ihn reagieren wird? Was denkst du als neuer Besitzer? Wie stark hängt der Hund nun schon an dir? Wie hat er sich nach der Abgabe bei dir Verhalten? Hat er stark getrauert? Wenn du das Gefühl hast dass der Hund nach einem erneuten Treffen sehr trauern könnte sprich das offen an.
Auch da lässt sich eine Lösung finden. Dann gibt es halt nur Fotos oder ein Freund des Vorbesitzers kann ja mal vorbei kommen...
Wenn es dem Hund gut geht und man nichts zu verbergen hat sehen ich eigentlich kein Problem dabei einem Vorbesitzer zu zeigen dass er sich keine Gedanken machen muss.